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Powerline-Programm ab sofort verfügbar

RWE startet mit Internet aus der Steckdose
Powerline-Programm ab sofort verfügbar

Powerline-Programm ab sofort verfügbar
Neben der MVV AG aus Mannheim startete jetzt die RWE AG aus Essen ihr Powerline-Programm. Mit der Technik aus der Steckdose sind Übertragungsraten von 2 Mbit/s möglich (Bild: RWE)
Das Internet via Stromkabel in jedes Haus zu bringen, ist die Wunschvorstellung der Energiekonzerne. Die Essener RWE AG startet jetzt mit dem Web aus der Steckdose.

Vom Stromnetz ins weltweite Datennetz: Das Versprechen der Powerline-Technologie klingt fast zu schön, um wahr zu sein, denn an einer Steckdose hängt schließlich jeder PC. Während aber die meisten Internet-Surfer auf den DSL-Anschluss warten, beginnt in Nordrhein-Westfalen die Neuzeit: Überraschend bietet RWE das Web aus der Steckdose ab sofort an. Auf der Cebit wurde der Startschuss für das Angebot von der Konzerntochter RWE Powerline GmbH unter dem Namen Powernet gegeben. Das ist eine kleine Überraschung, denn bis zuletzt hatte das Unternehmen den Start für den Juli dieses Jahres versprochen.

„Zunächst wird die neue Technologie in Essen und Mülheim an der Ruhr angeboten. Weitere Städte würden dann rasch folgen“, sagte Michael Laskowski, Geschäftsführer der RWE Powerline GmbH. RWE will Haushalten und Unternehmen einen breitbandigen Internetzugang mit einer Übertragungsrate von zwei Megabit pro Sekunde (Mb/s) bieten. Mit Powerline experimentieren neben RWE bereits seit geraumer Zeit auch zahlreiche andere Energieunternehmen. Im vergangenen Jahr hatten mehrere Versorger ebenfalls angekündigt, in diesem Frühjahr mit der Technologie auf den Markt zu gehen. Dies wurde von einigen mittlerweile wieder zurückgenommen. Bei der zuständigen EON-Tochter, der Oneline AG aus Barleben, hieß es jetzt, die Pläne der Konkurrenten hätten keine direkten Auswirkungen auf den eigenen Powerline-Zeitplan. Beim im September angekündigten Pilotversuch in Zusammenarbeit mit der Avacon AG seien jetzt erst die vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen worden. Erst im April gehe es in die eigentliche sechsmonatige Testphase.
Für Michael Laskowski ist Geschwindigkeit das wichtigste Verkaufsargument. So sind Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 2 Mbit/s möglich. Diese verringert sich abhängig von der Zahl der Nutzer, die gleichzeitig bedient werden. Der Geschäftsführer versichert aber, dass selbst in Spitzenzeiten noch mindestens 1 Mbit/s garantiert werden könne. Selbst das ist noch 16-mal so schnell wie ISDN. Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache Verfügbarkeit: Jede Steckdose kann so zum Internet-Anschluss werden.
Der Start von Powerline war bisher noch wegen der Nutzungsbestimmung 30 (NB 30) fraglich. Die Verordnung legt technische Einzelheiten fest, die verhindern sollen, dass zum Beispiel der CB-Funk gestört wird. Unwichtig ist das nicht: Tatsächlich gibt es Gruppen, die sich vehement gegen die Technik wehren, weil sie neben Elektrosmog und Beeinträchtigungen des Fernsehempfangs auch Betriebsstörungen bei durchaus wichtigen Funkdiensten befürchten. Der Schweizer Hersteller Ascom, der für RWE die Technik liefert, versichert jedoch, dass er die betreffenden Bestimmungen einhalte. Nach Angaben von Heinz Egermann, Pressesprecher der MVV AG aus Mannheim, „ist die Verordnung am 30. März verabschiedet worden“. Dem schnellen Netz aus der Steckdose steht also nichts mehr im Wege. wm
Soviel kostet Powerline: Wie viel Internet darf es denn sein?
RWE verkauft sein Internet aus der Steckdose in Megabyte-Päckchen. Das Einsteigerpaket mit 250 MB kostet 49 DM. Abgerechnet wird nicht nach Zeit, sondern nach der genutzten Datenmenge. Der Benutzer kann für diesen Preis 24 Stunden am Tag online sein, bis ein Datendurchsatz von 250 MB überschritten wird. Für 99 DM sind es schon 2 Gigabyte, und für 249 DM stehen dem Benutzer 10 Gigabyte zur Verfügung. Dazu kommen einmalige Kosten für das Modem, die zwischen 199 und 349 DM liegen sollen. Werden die Grenzen überschritten, sollen die zusätzlichen Megabyte einzeln abgerechnet werden. Entschieden ist noch nichts, aber je nach Tarif wird über Preise zwischen 4 und 13 Pfennig je Megabyte nachgedacht. Ein Anbieter, der die Testphase zu Powerline ebenfalls abgeschlossen hat, ist die Mannheimer MVV AG. Sie will voraussichtlich eine Grundgebühr von 60 DM erheben, die Hardware soll etwa 200 DM kosten. Andere potenzielle Anbieter machen derzeit noch keine Angaben zu ihren Preisvorstellungen.
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