Dietmar Kieser dietmar.kieser@konradin de
Produktqualität wie auch Produktinnovation sind die Wachstumstreiber der Automobilindustrie, wie eine Studie des Beratungshauses Celerant belegt. Unzureichendes Engagement an dieser Stelle decken Pannenstatistiken und Rückrufaktionen unbarmherzig auf. Wer aber Kosten senken muss, für den wird das Streben nach höherer Qualität eher zweitrangig. Dass die Automobilzulieferer auf Druck der OEMs so reagieren könnten, wer wollte ihnen dies verübeln?
Zulieferer, die in der Finanzklemme sitzen, haben kaum Spielraum, um die F+E-Ausgaben kräftig nach oben zu schrauben. Wer dies dennoch schultert, sieht sich oft der Lage ausgesetzt, dass Entwicklungsvorleistungen bei den Preisverhandlungen mit den Herstellern nur ungenügend honoriert werden. Dennoch haben Zulieferer, obwohl sie Kosten einseitig aufgedrückt bekommen, ihre Budgets zur Qualitätssicherung in den letzten drei Jahren im Schnitt um 62 % aufgestockt – deutlich mehr als die OEMs. Das gern gepriesene Modell von der Partnerschaft kann aber nur funktionieren, wenn nicht nur Rationalisierungspotenziale gemeinsam gesucht, sondern auch die Fortschritte bei der Kostensenkung partnerschaftlich geteilt werden. Wer nur als Preisdrücker agiert, manövriert sich in die Sackgasse.
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