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Premiere lockt mehr Aussteller als erwartet

Erste Fachmesse für Teilereinigung öffnet am 28. Oktober
Premiere lockt mehr Aussteller als erwartet

Mit der Parts-2-Clean findet erstmals eine Fachmesse für Teilereinigung und Teiletrocknung in Europa statt. Trotz des wirtschaftlich schwierigen Umfeldes für die Einführung einer neuen Messe kann die Schau in Friedrichshafen mit einer Ausstellerbeteiligung aufwarten, die etwa 20 % über der Planzahl liegt.

Doris Schulz ist freie Journalistin in Korntal

Die industrielle Teilereinigung hat sich in praktisch allen Fertigungsbranchen sowie in der Instandhaltung zu einem Schlüsselbereich entwickelt. Damit trägt die von der Fair-X-Perts GmbH, Bad Boll, ins Leben gerufene Fachmesse Parts-2-Clean Rechnung. Als konsequent an Zielgruppen und Anwendungsbereichen ausgerichtete Branchenschau deckt sie das gesamte Spektrum der Teilereinigung und -trocknung ab. Die erste Messe der Branche in Europa findet vom 28. bis 30. Oktober in Friedrichshafen statt. Rund 120 Aussteller präsentieren effiziente Lösungen für spezifische Reinigungsaufgaben für fast alle Anwendungsbereiche.
Einen Ausstellungsschwerpunkt bilden dabei Anlagen zur Teilereinigung und Teiletrocknung. In diesem Segment werden nahezu alle namhaften Hersteller vertreten sein. Alternative Reinigungsverfahren, Waschgestelle, Reinigungsmedien, Prüf- und Qualitätssicherungsverfahren, Anlagen zur Wiederaufbereitung von Prozessmedien, Handling und Automation, Dienstleistung, Lohnreinigung sowie Beratung sind weitere Bereiche, in denen die Besucher kompetente Gesprächspartner finden. Das umfassende Angebot ermöglicht Anwendern, sich gezielt an einem Tag über Lösungen zu informieren, mit denen die Zeit- und Kosteneinsparpotenziale in der Teilereinigung ausgeschöpft und gleichzeitig die Reinigungsqualität an die ständig steigenden Sauberkeitsanforderungen angepasst werden können. Darüber hinaus deckt die Messe den Informationsbedarf, der durch die verschärften Vorschriften der neuen VOC-Richtlinie entstanden ist.
Dass die Parts-2-Clean von Anfang an als wichtiger Branchentreff gesehen wird, macht nicht nur die Zahl der Aussteller deutlich, sondern auch die zahlreichen Neuheiten, die sie präsentieren. Dazu zählt beispielsweise ein neu entwickeltes Anlagenkonzept, das alternativ für die Reinigung mit wässrigen Medien oder mit Lösemitteln erhältlich ist. Zwei Baureihen solcher Anlagen zeigt die Neuenbürger Höckh Metall-Reinigungsanlagen GmbH (Halle B1, Stand C 306). Das handbeschickte Einsteigermodell Multiclean LC1 – zu sehen in der Ausführung für wässrige Reiniger – ist für Anwender konzipiert, die bei geringem Teileaufkommen hohe Anforderungen an die Teilereinheit stellen. Die Reihe Multiclean 1-3-F sorgt auch bei hohem Teiledurchsatz für hohe Reinheit.
Hochwirksame wässrige Reinigung auf kleinstem Raum präsentiert die Mafac GmbH & Co. KG (Halle B 1, Stand C 311). Beim kompakten Reinigungssystem Java ergänzten die Alpiersbacher bestehende Verfahrenstechnik um ein allseitig wirkendes Spritz-Reinigungssystem. Dieses ermöglicht auch ein Abreinigen im Frontbereich. Zudem kann die Behandlungszelle durch ein kombiniertes Spritz-Flut-Reinigungssystem bis zu etwa 50 % teilgeflutet werden. Dabei rotieren und spritzen die Düsen sowohl in der Unter- als auch in der Überwasserphase. Das von Mafac für die Trocknung konstruierte, rotierende Impulsblassystem wirkt allseitig.
Eine weitere neue Anlagenreihe stellt die Königsbronner Pero AG (Halle B 1, Stand A 101) vor. Sie ermöglicht den Einsatz aller heute gängigen Lösemittel. Die so genannten V-Anlagen sind als komplett montierte Kompaktsysteme aufgebaut. Die V1 ist beispielsweise mit ein, zwei oder drei Bädern, kontinuierlicher Vakuumdestillation, Vakuum-Restdestillation, automatischer oder Handbeschickung und optional Ultraschall ausgestattet. Sie ist ausgelegt für eine Korbgröße von 530 mm x 320 mm x 200 mm. Der Durchsatz liegt bei acht bis zehn Chargen pro Stunde mit einem maximalen Gewicht von jeweils 80 kg.
Für die Abreinigung von flüssigen und festen Verunreinigungen stellt das Vibrationswaschen eine umweltverträgliche sowie Kosten und Energie sparende Möglichkeit dar. Getreu dem Motto „Das Effektive muss nicht kompliziert sein“, hat die Fraunhofer Technologie-Entwicklungsgruppe (TEG, Halle B 1, Stand B 209), Stuttgart, ein Verfahren entwickelt, bei dem das Werkstück in einer speziellen Aufnahme mit einer abgestimmten Frequenz und einer Amplitude von mehreren Millimetern im Reinigungsbad bewegt wird. Durch die Vibration beim Verlassen des Bades wird das Reinigungsmedium bis auf einen dünnen Flüssigkeitsfilm vollständig vom Werkstück abgeschüttelt. Beim Einsatz von erwärmter Reinigungsflüssigkeit verdampft der Restfilm vollständig. Das Verfahren kommt damit, im Gegensatz zu sonstigen wässrigen Reinigungsverfahren, ohne zusätzliche Trocknung aus. Das bedeutet reduzierte Kosten, einen geringeren Energieverbrauch sowie Platzgewinn.
Schwingungen nutzt auch das Vibro-Clean-Prinzip der Remscheider Supfina Grieshaber GmbH & Co. KG (Halle B 1, Stand D 407). Bei dem Verfahren wird das Werkstück mit relativ niedrigem Energieeinsatz so beschleunigt und in Schwingungen versetzt, dass sich anhaftende Verunreinigungen vom Werkstück lösen. Die abgelösten Flüssigkeitstropfen und Feststoffpartikel werden zeitgleich durch einen gleichmäßig am Werkstück entlang geführten Luftstrom abgesaugt. Eine individuell angepasste Absaugdüse und individuelle Schwingungsparameter ermöglichen einen besonders guten Reinigungsgrad der Teile.
Um die Transportwege innerhalb der Produktion so weit wie möglich zu reduzieren, entwickelte die Walldorfer Turbo-Clean GmbH (Halle B 1, Stand D 412) eine kleine Inline-Reinigungsanlage. Der Turbo-Cleaner ist in die Fertigungslinie integriert. In der für Massenteile konzipierten Anlage werden die Werkstücke zunächst durch Schleuderverfahren bis zu 90 % entfettet, anschließend in einem nasschemischen Prozess gewaschen, eventuell konserviert, getrocknet und direkt in Verpackungsbehälter ausgegeben. Der Standard Turbo-Cleaner arbeitet mit einem Gesamtenergieverbrauch von maximal 800 W sehr sparsam.
Immer häufiger sind bei der Teilereinigung exakt definierte Reinheitsgrade einzuhalten. Das macht effektive Prüf- und Qualitätssicherungsverfahren erforderlich. Ein solches System präsentiert die NGL Cleaning Technology AG aus dem schweizerischen Nyon (Halle B 1, Stand A 110). Das neue Verfahren ermöglicht in zwei Etappen, die Reinigungsqualität zu bewerten. Im ersten Schritt (Coronasurf-Methode) wird die Veränderung des elektrischen Potenzials der Oberfläche, die einem Strom positiver Ladungsträger ausgesetzt war, sofort nach der Reinigung gemessen. Sie steht in direktem Zusammenhang mit der Reinheit der Oberfläche. Der zweite Schritt beruht darauf, dass sich die Klebkraft eines Belags direkt proportional zum Reinheitsgrad der Oberfläche verhält. Mit dem Verfahren kann die Sauberkeit einer Oberfläche gemessen und quantitativ erfasst sowie das entsprechende Vorbehandlungsverfahren für das jeweilige Substrat bestimmt werden.
Ein Highlight im Ausstellungssegment Waschgestelle ist das neue, flexible Reinigungshordensystem Mefo-Sys der Brettener Metallform Wächter GmbH (Halle B 1, Stand C 315). Bei einem Teilewechsel wird damit die Kosten sparende und Ressourcen schonende Anpassung der Warenträger möglich. Statt der kompletten Horde braucht nur noch der teilespezifische Einsatzboden mit Hilfe eines innovativen Clipsystems ausgetauscht zu werden. Gefertigt sind Grundgestell, Tragrahmen, Einsatzboden und Verschlussdeckel serienmäßig aus Edelstahl. Für besonders empfindliche Teile ist das Hordensystem mit hochwertiger Teflon-Beschichtung erhältlich.
Im Kompetenzzentrum präsentiert die Fraunhofer Allianz Reinigungstechnik darüber hinaus neue Lösungsansätze aus Forschung und Entwicklung für die gesamte Prozesskette der Teilereinigung. Besuchern der Parts-2-Clean steht an allen drei Messetagen auch das Fachforum „Teilereinigung“ offen. Die Teilnahme an diesen praxisorientierten Vorträgen zu aktuellen Problemstellungen in der Teilereinigung ist kostenfrei.
Die nächste Parts-2-Clean findet vom 26. bis 28. Oktober 2004 statt.
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