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Prima Klima für Erfinder und Gründer

Innovationsstandort: Land der Talente und Patente
Prima Klima für Erfinder und Gründer

In Baden-Württemberg sind Forschung und Praxis besonders eng verzahnt. Der Wissens- und Technologietransfer, aber auch der Anmeldeeifer bei Patenten sind Garanten, dass das Bundesland in Europas Top-Industrieliga ganz vorne mitspielt.

Von unserem Redaktionsmitglied Dietmar Kieser – dietmar.kieser@konradin.de

Erwin Teufel lässt keinen Zweifel aufkommen, woran sich die Wissenselite Baden-Württembergs zu messen hat. „Das internationale Spitzenniveau“, forderte der Ministerpräsident beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Bundeslandes, „muss der Maßstab für unsere Hochschulen sein.“ Dem Landesvater muss nicht bange sein. Co-Festredner Lord Ralf Dahrendorf, Ex-Oxford-Professor und Mitglied des britischen Oberhauses, attestierte den großen Hochschulen des Landes, dass ihr Name weltweit einen guten Klang hätte.
Um die Zukunft des Innovationsstandortes muss sich also niemand sorgen. Stuttgart, aber auch Karlsruhe mit seiner „seltenen Ansammlung von Studenten, Forschern und Forschungseinrichtungen“, urteilt eine Untersuchung der EU-Kommission, würden die besten Bedingungen für High-Tech-Unternehmen bieten. Die beiden Regionen stünden gemeinsam mit München an der Spitze in Deutschland. Die Voraussetzungen für Innovationen seien dort am günstigsten. Das kommt nicht von ungefähr: In der Region Stuttgart wohnen die meisten Erfinder. Das Deutsche Patent- und Markenamt sieht die schwäbischen Tüftler mit 3659 angemeldeten Patenten im Jahr 2000 vorn. Auf den Plätzen zwei und drei folgen München (3091) und Düsseldorf (1901).
Zwar stammt der Löwenanteil dieser Erfindungen von Technologietreibern wie der Daimler-Chrysler AG und der Robert Bosch GmbH. Doch auch diese herausragenden Ideenschmieden profitieren kräftig von den anrainenden Hochschulinstituten, die Forschungsergebnisse und schlaue Köpfe in die Praxis transferieren.
Auch in vielen anderen Regionen des Bundeslandes weht der Erfindergeist durch Fabriken und Institutslaboratorien. Neben Spitzenforschung in den Natur- und Ingenieurwissenschaften, wie sie an den Universitäten Freiburg, Tübingen, Ulm, Heidelberg und Konstanz betrieben wird, hat sich die angewandte Forschung und Entwicklung als feste Säule in der Innovationslandschaft etabliert. In Pforzheim, Esslingen oder in Reutlingen siedeln Fachhochschulen, die sich in den Ranglisten deutscher Hochschulen immer wieder auf vordere Plätze schieben.
Die Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft funktioniert auch bei den Forschungs-Organisationen gut. Die Institute der Fraunhofer-Gesell-schaft und der Steinbeis-Stiftung tragen mit ihren Industriekontakten erheblich zum Technologietransfer bei. So hat die von München aus organisierte Fraunhofer-Gesellschaft in Stuttgart mit vier Forschungsinstituten und einer Technologieentwicklungsgruppe ihren größten Verbund. Die erfolgreichste Einrichtung der Münchener Auftragsforscher, das Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), siedelt gemeinsam mit dem Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) am Uni-Campus in Stuttgart-Vaihingen.
Die Wertschätzung baden-württembergischer Wissenschaftler zeigt sich auch daran, dass mit Hans-Jörg Bullinger ein Schwabe einem Wahl-Schwaben auf dem Präsidentensessel der Fraunhofer-Gesellschaft nachfolgt. Hans-Jürgen Warnecke, der im Oktober aus seinem Amt scheidet, hat in den 80er Jahren das IAO gegründet, dem Bullinger heute noch vorsteht.
Wie das Fraunhofer-Modell betont auch das Steinbeis-Konzept die Nähe zum Markt. Die Stuttgarter Stiftung für Wirtschaftsförderung ist ausgerichtet, Forschungsergebnisse und Technologien dem Mittelstand nutzbar zu machen. Die 486 Transferzentren betreuten im Vorjahr 21200 Projekte. Stolz ist der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Prof. Johann Löhn, vor allem darauf, dass „wir auf die Anfragen aus Unternehmen mit allen Technologien reagieren können“.
Als Problemlöser für die Wirtschaft sieht sich inzwischen auch die Großforschung – allen voran das Forschungszentrum Karlsruhe. 25 % ihrer Programmstruktur widmen die Wissenschaftler der industrieorientierten Forschung. Ihr Institut für Mikrosystemtechnik geht den Produktmarkt zielgerichtet an: Mit zehn Industriepartnern präsentierten die Forscher auf der Hannover Messe ihre neuesten Errungenschaften aus der Mikrofertigungstechnik. Einmal mehr beweisen die Baden-Württemberger: Die Verbindung von traditionellem Mittelstand und moderner Wissenselite hat nicht oft ihresgleichen.
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