Richtig Gas geben wollten die Macher der Münchner IT-Messe Systems. Zur Jubiläumsschau – sie findet in diesem Jahr zum 20. Mal statt – planten sie mit 3300 Austellern. Jetzt werden es nur 2850 sein. Vor allem die kleineren Aussteller haben ihre anvisierte Teilnahme abgesagt. Die Konjunkturunsicherheit hat sie dazu bewogen, Messebeteiligungen auf ihrer Prioritätenliste weit nach hinten zu rücken. Sparmaßnahmen treffen derzeit aber auch die Anwender von Informations- und Kommunikationstechnologie. Doch ihnen droht Gefahr:
Wer sein IT-Budget kürzt, um auf kurzfristige Verunsicherungen zu reagieren, schwächt mittelfristig die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Nur wer besonnen handelt und Investitionen nicht aufschiebt, ist gewappnet, wenn die Konjunktur wieder anspringt.
Gerade IT-Lösungen helfen Firmenchefs, die Kosten zu senken und die Produktivität zu steigern. Ein Aspekt, der in Zeiten einer Wirtschaftsschwäche in der IT-Branche der Nachfrage eher Schub verleihen sollte anstatt sie auszubremsen. Hinzu kommt: Die im Zeichen der Terroranschläge gelockerte Geld- und Fiskalpolitik könnte der Wirtschaft schon bald wieder neue Impulse verschaffen. Für das kommende Jahr zeigt sich das Kieler Institut für Weltwirtschaft bereits wieder optimistisch. Deshalb spricht vieles dafür, dass die Systems als Prüfstand herhalten wird. Zwischen den Messeständen wird ausgelotet, welche Stimmung unter den Anwendern herrscht. Den Systems-Ausstellern ist zu wünschen, dass sie mit vielen Entscheidern ins Gespräch kommen, die bald wieder Gas geben wollen.
Dietmar Kieser dietmar.kieser@konradin.de
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