Tilman Vögele-Ebering tilman.voegele@konradin.de
ISO/TS 16949, QS 9000, VDA 6.1., EFQM und wie die Qualitätsmanagement-Systeme alle heißen mögen … Sie haben wenig genutzt, wie’s scheint. Mercedes hat nachweislich ein Qualitätsproblem. Jetzt erhöht Mercedes-Chef Cordes verständlicherweise den Druck auf seine Zulieferer. Er droht, befristet 100%ige Warenausgangskontrollen zu verhängen. Denn eigene Eingangskontrollen haben die Schwaben seit Anfang der 90er-Jahre nicht mehr.
Zugegeben: Ein Grund für die Probleme liegt in der zunehmenden Komplexität der Fahrzeuge und Zulieferketten. Wo mehr Teile sind, können mehr kaputtgehen. Wo das gleiche Teil in vielen Fahrzeugmodellen verbaut wird, müssen bei Pannen mehr Autos zurückgerufen werden. Aber: Andere kriegen das Problem offensichtlich besser gelöst, wie das Beispiel Toyota beweist.
Da müssen sich nun einerseits die Hersteller fragen, ob sie ihren Lieferanten die Luft zum Atmen lassen, um Qualität zu produzieren.
Andererseits müssen sich die Zulieferer die Frage gefallen lassen, was denn ihre schönen QM-Zertifikate an der Wand wirklich Wert sind. Denn integriertes Qualitätsmanagement funktioniert nur, wenn es bis hinunter zum Werker gelebt wird. Und dies zu erreichen, ist zweifellos eine Aufgabe für die Geschäftsleitung.
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