1800 Teilnehmer und 130 Aussteller bescherten dem BME auf dem 41. Einkaufs-Symposium neue Rekordzahlen. Drei Tage lang informierten sich Einkäufer über Chancen und Risiken bei Beschaffung und Logistik.
Keine Kompromisse beim Einkauf! „Spektakuläre Fälle von Qualitätsproblemen in den vergangenen Jahren sprechen dafür, dass viele Unternehmen längst nicht die nötigen Hausaufgaben gemacht haben“, erklärte Dr. Jürgen Marquard, Vorstandschef des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und Leiter der Zentralabteilung Strategischer Einkauf bei Bosch Rexroth. Qualität sei „ein zunehmend strategischer Erfolgsfaktor“, unterstrich er in seiner Eröffnungsrede auf dem 41. BME-Symposium Einkauf und Logistik, das konsequenterweise unter dem Motto „Quality Sourcing“ stand.
Die Veranstaltung, die vom 13. bis 15. November in Berlin stattfand, hat sich längst zum Pflichttermin für Einkäufer aus der ganzen Republik entwickelt. Sie lockte rund 1800 Beschaffungsverantwortliche in die Hauptstadt, 120 Referenten diskutierten aktuelle Strategien.
Das Motto des Symposiums zog sich wie ein roter Faden durch alle Plenarveranstaltungen und Fachkonferenzen. „Quality Sourcing ist ein Muss für den Einkauf“, betonte Dr. Marquard. Dies gelte umso mehr, da der Anteil von Vorprodukten aus aufstrebenden Märkten kontinuierlich steige. Null-Fehler-Qualität bei Zulieferleistungen setze deshalb voraus, dass
- die Prozesse der vorbeugenden Qualitätssicherung klar beschrieben,
- beim Lieferanten verlässliche Qualitätsstandards implementiert,
- Verantwortlichkeiten in der Steuerung der Lieferkette eindeutig definiert werden und
- adäquate Tools im Einsatz sind, die das Management der Fremdbezugsqualität effizient und nachhaltig unterstützen.
„Qualität“, fasste Dr. Marquard zusammen, „ist nicht Aufgabe einer danach benannten Abteilung im Unternehmen oder Aufgabe der Produktion, sondern beginnt bereits in der Entwicklung und schließt die gesamte Wertschöpfungskette ein.“
Wie der Einkauf zum Unternehmenserfolg beitragen kann, zeigten Referenten in den stark frequentierten Fachkonferenzen. Werner Kalbfuß beispielsweise, Leiter Konzernfunktion Einkauf bei der Carl Zeiss AG in Oberkochen, erläuterte, zu welchen Ergebnissen der Benchmarking-Prozess im Unternehmen geführt hat. „Wichtig ist vor allem, auch die Lieferanten an den Prozessen zu beteiligen“, betonte der Einkaufsleiter. Und: Bei allen Maßnahmen spielen die viel beschworenen Prozesskosten nur eine untergeordnete Rolle. „Entscheidend“, so Kalbfuß, „sind immer noch Cash-flow und Betriebsergebnis.“
Neben den Fachkonferenzen zog die begleitende Fachausstellung mit rund 130 Ausstellern die Aufmerksamkeit der Symposiumsteilnehmer an. Erstmals stellten sich in Berlin auch Zulieferer aus Asien vor. Damit setzte der BME seine Bemühungen fort, seine Mitgliedsunternehmen bei der Analyse und Erschließung relevanter Beschaffungsmärkte zu unterstützen.
Susanne Schwab susanne.schwab@konradin.de
BME-Preise 2006
- Innovationspreis Rehau United Polymer Solutions, Rehau/Muri bei Bern Thema: Das Innovationsmanagement im Rehau-Einkaufsnetzwerk
- Wissenschaftspreis Dr. Thomas Germer, WHU – Otto Beisheim School of Management, Vallendar Thema: Beschaffungsauktionen – Theoretische Grundlagen und empirische Befunde aus Europa und den USA
- Henkel-BME-Hochschulpreis Christian Rink, TU Kaiserslautern Thema: Strategische Lieferantenentwicklung der Robert Bosch GmbH / Vergleich mit Unternehmen der Automobilindustrie
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