Im automobilen Leichtbau sparen intelligent gestaltete Stahl-Hohlprofile bis zu 20 % an Gewicht. Thyssen-Krupp Steel hat das passende wirtschaftliche Fertigungsverfahren dazu.
Innovative Produktion trägt deutsche Technologieführerschaft in die Zukunft: Einen Markt von 36 Mio. Stück jährlich allein hierzulande hat die Thyssen-Krupp Steel AG, Duisburg, für intelligent gestaltete Stahl-Hohlprofile im Automobil ausgemacht. Grund: Sie sparen bis zu 20 % an Gewicht im Leichtbau. Nun gibt es das passende wirtschaftliche Fertigungsverfahren: T3, die dritte Generation von Tailored Tubes, die bei Thyssen-Krupp Steel entwickelt wurde.
„Diese Hohlprofile sind wegen ihres großen Flächenträgheitsmoments ideal für den zukunftsorientierten Leichtbau“, sagt Dr.-Ing. Thomas Flehmig, Teamleiter Neue Verarbeitungstechnologien. „Sie erhalten ihre Kontur jedoch nicht durch Innenhochdruckumformen eines Rohres und nachträgliche Bearbeitung. Vielmehr werden alle Elemente in einer speziell entwickelten Presse mit vier servohydraulischen Hauptachsen aus einer passend geschnittenen Platine geformt und darin per Laser zum Hohlkörper verschweißt.“ In Serie dauere dies bei einem 700 mm langen Längsträger höchstens 1 min.
Bei geraden oder wenig gekrümmten T3-Profilen kann der Querschnitt über die Länge wechseln, etwa von zylindrisch zu konisch oder viereckig. Vormaterial können auch Tailored Blanks aus unterschiedlichen Werkstoffen und mit unterschiedlichen Dicken sein – seien es weiche oder hochfeste Stähle. Lochungen und Ausschnitte für Befestigungen werden kostengünstig schon in die Platine eingebracht.
Viel Verfahrens-Know-how steckt in der „Einrollpresse“ wie sie intern genannt wird. Entwicklungsleiter Thomas Flehmig: „Wir sind aber kein Maschinenhersteller, sondern wollen als System- und Teilelieferant auftreten. Vorstellbar wäre aber auch, dass OEMs oder Zulieferer die Technik kaufen und dann selbst nutzen.“
Dipl.-Ing. Siegfried Kämpfer Journalist in Solingen
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