Die Kolbenpumpe Hydrowatt kombiniert die Vorteile von Radialkolben- und Membrankolbenpumpen: Sie fördert pulsationsarm mit hoher Leistung und dichtet das Medium hermetisch ab.
Selbst alte Hasen der Pumpenbranche kann die Hydrowatt-Kolbenpumpe in Staunen versetzen. Sie sieht wie eine Radialkolbenpumpe aus und bringt dieselbe hydraulische Leistung. Darüber hinaus bietet sie jedoch Eigenschaften, die für Membranpumpen typisch sind: Das Fördermedium ist hermetisch abgedichtet und kommt mit dem Kolbenkopf nicht in Berührung. „Wir verkaufen die Pumpe jetzt auch in der Prozesstechnik“, kündigte daher Christian Loetscher von der Hydrowatt AG, Schaffhausen/Schweiz, auf dem Pumpen-Anwenderforum in Karlsruhe an. Bisher kam sie vorwiegend im Bergbau und der Stahlindustrie zum Einsatz.
Das Geheimnis der Bauart besteht darin, dass der Hubraum über dem Kolbenkopf mit einem Elastomer-Dehnmantel abgedichtet ist. Diese kolbenförmige Membran ist am offenen Ende mit der Zylindereinheit fest verbunden. Sie passt sich der Hubbewegung des Kolbens durch elastische Dehnung an. Somit gibt es keinen Dichtspalt. Der Dehnmantel stützt sich gegen die Zylinderwandung über eine Schmiermittelschicht ab. Fördermedium und Schmiermittel können nicht in Kontakt kommen. Die „Axiflex“ genannte Kolbeneinheit kombiniert damit die Vorteile von Radial- und Membrankolbenpumpen:
Der mechanisch direkt angekoppelte Exzenterantrieb macht die Hydrowatt zum Schnellläufer. Die kompakte Pumpe benötigt kein Zwischengetriebe und liefert einen pulsationsarmen Volumenstrom, Drücke bis 400 bar sind möglich. Gefördert werden können Medien ohne Schmiereigenschaften. Verschleißteile sind neben den Membranen nur die Ventile und lassen sich „in nur einer Stunde“ austauschen, versichert Loetscher.
Anlass zum Schmunzeln gibt die internationale Bezeichnung. Englische Fachleute nennen sie „Condom piston pump“. Was die Schweizer durchaus nicht für abwegig halten. „Wahrscheinlich bauen wir das leistungsfähigste Kondom der Welt in unsere Pumpen ein“, vermuten sie. os
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