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Regelmäßige Fitnesskuren für Krane und Bediener

Umfassender Service während der gesamten Lebensdauer
Regelmäßige Fitnesskuren für Krane und Bediener

Demag Cranes & Components bietet Fitnesskuren für Krane und Komponenten sowie für die Bediener. Der Geschäftszweig Service International modernisiert die Technik und übernimmt weitreichende Wartungsaufgaben. Wer will, wird rund um die Uhr betreut.

Thomas Preuß ist Journalist in Stuttgart

Geiz ist bei Kranen und Komponenten nicht geil. Für Thomas Wagner, Leiter des Geschäftszweiges Service International der Demag Cranes & Components GmbH (DCC) in Wetter, stehen der sichere Einsatz der Produkte sowie die Kundenzufriedenheit im Mittelpunkt seines Wirkens. „Der Kunde erhält von uns Serviceverträge, damit er während der gesamten Lebensdauer der Anlage auf einen zuverlässigen Betrieb zählen kann.“
Das Service-Team des Kranherstellers betreut bei seinen Kunden weltweit Krane und Komponenten über den Lebenszyklus. Die Abteilung redet schon in der Entwicklungsphase eines neuen Produktes mehr als nur ein Wörtchen mit, damit die Konstrukteure beispielsweise neue Seil- oder Kettenzüge wartungsgerecht auslegen. Auch wenn es um die Sicherheit bei der Bedienung geht, sind die Service-Experten immer häufiger gefragt: „Je höherwertig ein Kran ist, um so fitter muss auch der Bediener sein, weil es sonst gefährlich werden könnte“, sagt Wagner. Aus diesem Grund hält Demag eigens entwickelte Schulungsangebote bereit. Hinter allem steht eine Strategie, die er die „Philosophie der ganzheitlichen Produktbetreuung“ nennt. Die Grundlage bilden vier Kompetenzsäulen des After Sales Business:
  • Der klassische „Customer Service“ mit Dienstleistungen rund um die Produkte,
  • das „Customer Training“ mit Schulungsangeboten,
  • „Parts & Logistics“ für die Ersatzteilversorgung sowie
  • der weltweite „Customer Support“.
Fit sollen aber nicht nur die Bediener sein. Auch für die Anlagen bietet DCC regelrechte Fitnesskuren an – und das während des gesamten Lebenszyklus`. Das können schon mal Jahrzehnte sein. In dieser Zeit stellt der Hersteller sicher, dass der Kunde alle fördertechnischen Komponenten und Systeme wirtschaftlich nutzen kann.
Das beginnt mit der von Demag so genannten revolvierenden Garantie: Sobald der Gewährleistungszeitraum von einem Jahr für einen Kran abgelaufen ist, lässt der Kunde die jährliche Überprüfung gemäß Unfallverhütungsvorschriften (UVV) sowie die erforderlichen Inspektions- und Wartungsarbeiten vom Demag-Service ausführen. Nach deren Abschluss ist der Kran wieder fit und erhält für ein weiteres Jahr die volle Gewährleistung. Das Dienstleistungsangebot ist im ersten Jahr kostenlos und läuft über zehn Jahre. Dieser Zeitraum entspricht der theoretischen Nutzungsdauer des Kranes: Nach jedem Jahr wird die Rest-Lebensdauer der Kernkomponenten, besonders des Hubwerks, berechnet. Wurde der Kran von den Entwicklern richtig dimensioniert und verändert der Betreiber seine Nutzung nicht, so ist exakt nach zehn Jahren das Ende der Nutzungsdauer des Hubwerkes erreicht. Das heißt nicht, dass am Tag danach das Seil risse oder die Nieten auseinander sprängen; vorgeschrieben ist nach diesem Zeitraum aber eine Generalüberholung: „Alle Hubwerkskomponenten, die sich im Kraftfluss befinden, wie Getriebeteile oder Wellen, müssen dann ausgetauscht werden“, erklärt Thomas Wagner. „Danach kann der Kran dann weitere zehn Jahre betrieben werden.“
Allerdings haben die Demag-Experten festgestellt, dass „in 70 bis 80 Prozent der Fälle“ die Anwender nach einem Jahrzehnt eher an einer Modernisierung interessiert sind als nur an der Generalüberholung. Denn: „In diesem Zeitraum verändern sich bei den meisten Kunden die Produktionsabläufe oder logistischen Bedarfe“, lautet Wagners Erkenntnis. So benötigten viele eine höhere Umschlagleistung, die sie mit höherer Tragfähigkeit oder schnellerer Hubgeschwindigkeit bewältigen könnten. Um den neuen Anforderungen zu entsprechen, muss der Kran beispielsweise von Flur- auf Funkbedienung umgestellt werden. Oder von konventioneller Antriebstechnik auf einen Betrieb mit Frequenzumrichtern, und das in allen drei Achsen. Dann wird die komplette Elektrik herausgenommen, werden neue Schaltschränke und Verkabelungen montiert, und mit besserem Fahr- und Hubverhalten wird alte Technik wie neu.
1050 eigene Service-Techniker halten die Wetteraner weltweit in den Industrieregionen vor, die nicht nur im Notfall schnell beim Kunden sind und Probleme beheben. Sie geben der Zentrale auch Impulse, wo sie Bedarfe für Modernisierungen und Erweiterungen ausgemacht haben. Ähnlich wie mit dieser Abteilung des Customer Service verhält es sich übrigens mit der weltweiten Ersatzteilversorgung, zusammengefasst in der Service-Säule „Parts & Logistics“. In allen Ländern sitzen Mitarbeiter, die die Märkte lokal bedienen. Gesteuert und koordiniert wird die Versorgung der Länder und Kunden mit Ersatzteilen aber von Wetter aus.
Der Trend in der Branche geht hin zu umfassenden Serviceverträgen. Zum einen fahren viele Unternehmen ihre Lagerbestände zurück, um gebundenes Kapital aufzulösen. Damit wird aber die Fördertechnik stärker beansprucht, weil häufiger Just-in-time-Lieferungen zu bewältigen sind. Bei höherem Verschleiß und gestiegenen Ansprüchen an die Verfügbarkeit darf trotzdem ein Kran in einer Gießerei, in Verzinkereien, im Presswerk einer Automobilfertigung oder in der Papierindustrie nicht ruhen. Hier fordern die Betreiber von Demag nicht nur eine regelmäßige Betreuung, die über die jährliche UVV-Prüfung weit hinausgeht, sondern auch Rufbereitschaften mit definierten Zeiten und in einigen Fällen ständiges Wartungspersonal vor Ort. Um Stillstandzeiten im Falle des Ausfalls zu minimieren, hält Demag zum Teil sogar die wichtigsten Ersatzteile beim Kunden vor.
Bei teuren Anlagen kann es sich sogar rechnen, im Sinne einer zustandsorientierten, vorbeugenden Instandhaltung eine Messtechnik einzubinden, die regelmäßig die Kranbahn vermisst. Das senkt die Ersatzteilkosten ebenso wie den Zeitaufwand für die Wartung. Dazu passt, dass der neue Seilzug DR schon mit einem Monitoring-System ausgestattet ist, über das verschiedene Daten gemeldet werden können. „Der Seilzug wird damit zur Automatisierungskomponente“, sagt Thomas Wagner stolz. Er ist überzeugt, dass sich im Zuge zukünftiger Entwicklungen die Elektrotechnik an Kranen deutlich vereinfachen wird: „Die Bustechnologie wird kommen, die Schnittstellen sind vorhanden.“ Schon bald könnte die konventionelle Elektrik mit dem Bussystem verheiratet werden. Dann könne ein Kran im Leitstand erscheinen und wichtige Daten übermitteln. In einer Stückliste wird dann hinterlegt, welches Teil wann eingebaut oder gewechselt werden muss. Damit ist sichergestellt, dass diese Wartungsarbeiten geschehen, ohne die Produktion stillzulegen. „Im Bereich der Prozesskrane sind wir heute schon da“, erklärt Wagner. Etwa in der Papierindustrie: Da sind die Krane in den Leitsystemen verortet, und die Service-Leute schauen von Wetter aus in die Anlagen.
„Bei Standardkranen für beispielsweise 20 000 Euro, die keine teure Messtechnik vertragen, sieht das ganz anders aus“, schränkt der Demag-Spezialist ein. „Diese Krane werden auch in naher Zukunft der Leitwarte nicht preisgeben, dass beispielsweise in hundert Stunden eine bestimmte Komponente getauscht werden muss.“ In solchen Fällen seien weiterhin Techniker gefragt. Wagner vergleicht das mit Navigationssystemen im Auto: Die Basistechnologie sei schon auf dem Markt. „Man kann sie im Fiesta einsetzen, aber das dürfte vielen zu teuer sein. In der S-Klasse dagegen ist sie fast standardmäßig vorhanden.“
Seilzug wird Komponente der Automatisierung

Wohin mit dem alten Kran?
Ausgediente Anlagen nimmt die DCC-Tochter KSR Kranservice Rheinberg zurück, sofern sie sich technisch noch aufrüsten lassen. Übers Internet bietet das Unternehmen die Krane – zusammen mit einem Angebot der individuellen Modernisierung – zum Verkauf an. Im Gegensatz zu anderen Branchen, etwa den Werkzeugmaschinen, ist der Kran-Gebraucht-Markt kein typisches Handelsgeschäft. Vielmehr müssen Traglasten gesteigert werden, Seile verkürzt oder verlängert oder die Hubgeschwindigkeit erhöht, damit der Kran genau auf die Anforderungen eines neuen Käufers passt. Nach dieser Aufrüstung ist die Anlage praktisch neuwertig.
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