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„Risiken rücken immer dann ins Bewusstsein, wenn etwas passiert ist“

Nachgefragt
„Risiken rücken immer dann ins Bewusstsein, wenn etwas passiert ist“

„Risiken rücken immer dann ins  Bewusstsein, wenn etwas passiert ist“
Hans-Peter Bauer, Symantec: „Die gesetzlichen Vorschriften haben sich geändert.“
Hans-Peter Bauer, Vice President & General Manager Central European Region bei Symantec, erkennt einen Sinneswandel im Mittelstand. Auch kleinere Betriebe setzen verstärkt auf IT-Security.

Herr Bauer, der Sicherheits-Spezialist Symantec kümmert sich verstärkt um mittelständische Unternehmen. Warum?

Bereits Mitte letzten Jahres haben wir festgestellt, dass das Sicherheitsbewusstsein im Mittelstand extrem zugenommen hat. Die Leute wollen jetzt eine sichere Infrastruktur für ihr Geschäft. Wir sehen in diesem Segment unsere zentralen Wachstumsmärkte.
Woher kommt der plötzliche Sinneswandel bei kleinen und mittleren Betrieben?
Punkt eins: Die gesetzlichen Vorschriften haben sich geändert. Die Geschäftsleitung hat dafür zu sorgen, dass Kundendaten geschützt sind. Wenn etwas passiert, muss sie nachweisen, dass entsprechende Vorkehrungen getroffen wurden. Punkt zwei: Insbesondere die Automobilhersteller haben ihre IT-Security schon vor geraumer Zeit installiert und eine Web-Business-Plattform aufgesetzt. Jetzt setzen sie ihre Lieferanten unter Druck und sagen: Wenn ihr am Geschäft teilhaben wollt, müsst ihr euch absichern.
Ist es tatsächlich nur der Druck oder ist der Mittelstand inzwischen durch Schaden klug geworden?
Ich glaube, es ist beides. Der Nachholbedarf beim Mittelstand ist natürlich auch geprägt durch die Risiken, die entstanden sind. Und Risiken rücken immer dann ins Bewusstsein, wenn etwas passiert ist. Heute ist IT-Security auch für kleinere Betriebe absolut überlebenswichtig.
Was kann denn alles passieren wegen fehlender IT-Sicherheit?
Es ist schon vorgekommen, dass über die Zulieferer unsichere Teile zu den Kunden gelangt sind – was die in der Regel nicht sonderlich honorieren. Es sind auch schon Dinge auf dem Weg vom Händler zum Unternehmen verloren gegangen. Auf diese Weise hat ein großer deutscher Automobilhersteller im August letzten Jahres 200 Autos verloren.
Wie ist das möglich?
Genau in diesem Monat hatten wir eine Häufung von Viren- und Wurmattacken. Das hat zu diesem Datenverlust geführt. Zuerst waren die Daten verloren, dann die Autos selbst. Ein Auto ist heute ein auftragsgefertigtes, individuelles Werkstück und besteht aus vielen Datenelementen. Wenn die weg sind, ist das unwiederbringlich.
Bedeutet das, der Mittelstand braucht IT-Sicherheit um jeden Preis?
Nicht um jeden Preis. Alles was man tut, muss wirtschaftlich sein. Der Unternehmer muss sich fragen: Wieviel Risiko kann ich tragen? Wieviel Geld will oder kann ich für IT-Sicherheit ausgeben? Am Ende des Tages muss das jeder für sich entscheiden. ub
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 7
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