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Roboter erstmals in Biegemaschine integriert

Messe Euroblech: Trennen und umformen beschleunigt
Roboter erstmals in Biegemaschine integriert

Ein wahres Feuerwerk an Neuheiten und Weiterentwicklungen, speziell im Bereich Automatisierung, bot die Euroblech 2006. Automatisierte Prozesse werden für eine kostenoptimierte Fertigung immer wichtiger.

Automation in allen Variationen stand im Mittelpunkt der diesjährigen Blechbearbeitungsmesse Euroblech in Hannover: Seien es Systeme zur beschleunigten Be- und Entladung von Schneidmaschinen, Roboter zum Bedienen von Biegemaschinen oder automatisierte Werkzeugwechseleinrichtungen beim Stanzen und dergleichen mehr.

Umformen
Ein System, das die Automatisierungseinheit vollständig integriert, ist die „intelligente“ Roboter-Gesenkbiegepresse I-Brake der Safan B.V., Lochem/Niederlande. „Die einzige echte umformtechnische Neuheit der Messe“, merkte Vertriebs- und Marketingleiter Ing. Wim van Kranen an. „Sie verbindet hohe Produktivität und Bedienfreundlichkeit mit der Anwendbarkeit für kleine Serien.“ In die neuartige Konstruktion mit servoelektrischem Antrieb wurden waagerecht links und rechts „Twin-Robots“ eingebaut, die wie die Arme eines riesenhaften Bedieners die Teile handhaben. Dabei lassen sich die Roboterarme sehr flexibel einsetzen: Sie können simultan arbeiten und in einem Zyklus zwei Teile gleichzeitig biegen, was die Produktivität verdoppelt. Sie können aber auch zusammenarbeiten, wobei ein Arm das Blech führt und der andere es zum Biegen übernimmt. „Beim Bearbeiten langer Profile führen beide Arme zusammen das Teil optimal“, betonte van Kranen. Das Programmieren soll nicht aufwendiger sein als bei bisherigen Systemen.
Aufwand vermeiden soll auch die neue Schwenkbiegemaschine UpDownBend der RAS GmbH, Sindelfingen. „Sie biegt die Bleche nach oben und unten, ohne dass der Bediener die Platinen bei einem Wechsel der Biegerichtung wenden muss“, erklärte Geschäftsführer Willy Stahl. „Dies reduziert Zykluszeiten und Personalaufwand.“ Apropos Automatisierung: Die UpDownBend lässt sich in eine Fertigungszelle mit Roboterhandhabung oder anderen Zuführeinrichtungen integrieren.
Trennen
Den Anforderungen des Marktes folgend, geht beim Trennen der Trend weg von hochkomplexen, kostenintensiven Hightech-Systemen, hin zu einfacheren Anlagen mit niedrigeren Anschaffungs-, Betriebs- und Fertigungskosten.
Dem Trend entsprechend, präsentierte die Bystronic Laser AG, Niederönz/Schweiz, als Neuheit die kompakte 2,2-kW-Laserschneidanlage ByVention. Die laut Hersteller kleinste Einrichtung für Standard-Blechformate kommt mit 6 m x 6 m Fläche aus. „Sie ist auf das Gros der marktüblichen Teile und auf maximalen Ertrag ausgerichtet und macht keine Kompromisse zu Gunsten seltener Aufträge“, betonte CEO Ferdi Töngi. Das spezielle Materialflusskonzept des einfach zu bedienenden Stand-alone-Systems „sorgt für eine sofortige Verfügbarkeit geschnittener Teile bereits während des Schneidprozesses“, erklärte Töngi. Ein Wechseltisch erübrigt sich.
Die Namen der bei der Trumpf GmbH + Co. KG, Ditzingen, vorgestellten Produkt-Highlights TruLaser 5030 und TruLaser Cell 7040 (siehe Ausgabe 42) zeigen an, dass das Unternehmen ein neues, weltweit einheitliches und übersichtlicheres Namenssystem für Werkzeugmaschinen und Laser eingeführt hat, um die Marke zu stärken. Die 6-kW-Flachbettlaserschneidmaschine TruLaser 5030, das Nachfolgemodell der Trumatic L 3050, soll dieser mit höherer Dynamik und kürzeren Nebenzeiten klar überlegen sein. Ein wichtiger Faktor hierfür ist die Ein-Schneidkopf-Strategie: Dank neu konzipierter Strahlführung und Schneidkopf-Schnittstelle lassen sich jetzt alle Blechdicken mit einem Schneidkopf bearbeiten. Das ebenfalls neue FastLine-Verfahren soll den gesamten Schneidvorgang und die Wirtschaftlichkeit optimieren: Resultat sollen um bis zu 50 % reduzierte Bearbeitungszeiten sein.
Neues gibt es auch beim Wasserstrahlschneiden: Mit der Integrated Flying Bridge IFB präsentierte Marktführer Flow Europe GmbH, Bretten, erstmals eine 6000-W-Maschine. Diese soll um bis zu 30 % schneller arbeiten als eine 4100-bar-Anlage. Laut Anbieter benötigt sie zudem deutlich weniger Abrasivmaterial, was sich positiv auf die Kosten auswirkt. Ihr spezieller Schneidkopf Paser Mach 4 mit optimierter Strahlführung soll für einen stärker fokussierten Strahl und damit für präzisere Schnitte sorgen.
Höhere Präzision und Verfahrgeschwindigkeit zählen zu den Vorteilen von Linearantrieben gegenüber konventionellen Antrieben. Diese Vorteile bieten jetzt die Wasserstrahlschneidmaschinen der neuen Baureihe R-LCM der Resato BV, Roden/Niederlande. Deren Schneidtisch ist an jeder Hauptachse (X, Y, Z) mit linearen Direktantrieben ausgestattet. „Ihre Spielfreiheit sorgt für hohe Wiederholgenauigkeit beim Einstellen des Schneidkopfs“, erläutert Geschäftsführer Ing. Harmannus Bijmolt. „Dank ihres berührungsfreien Funktionsprinzips sind nur wenige Verschleißteile erforderlich, was sich positiv auf den Wartungsbedarf auswirkt.“
Dr. Bernhard Reichenbach bernhard.reichenbach@konradin.de
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