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Roboter-Komponenten fertig zum industriellen Einsatz

Ergebnisse aus Forschungsprogramm "Produktion 2000" vorgestellt
Roboter-Komponenten fertig zum industriellen Einsatz

Die Robotik-Verbundprojekte Lissy, Korinna und IQ 2000 sind abgeschlossen. Jetzt sind Unternehmen gefragt, die Ergebnisse in industrielle Anwendungen umzusetzen.

Der rasante Fortschritt der Informationstechnologie und Sensorik macht Roboter zu einem zentralen Baustein wirtschaftlicher Lösungen“, stellte Professor Rolf Dieter Schraft bei der Abschlusspräsentation der drei Robotik-Verbundprojekte Lissy, IQ 2000 und Korinna fest. Alle drei förderte das Bundesforschungsministerium über das Rahmenprogramm Produktion 2000.

Die Projekte sollen zukünftigen Nutzern von Robotersystemen in Produktion und Dienstleistung fortgeschrittene Komponententechnologien anwendungsbezogen zugänglich machen. So erhoffen sich die Initiatoren auch, die Konkurrenzfähigkeit der nationalen Roboterindustrie zu stärken. Dr.-Ing. Uwe Kirchhoff, Leiter des Projektes Lissy, geht davon aus, dass „Deutschland derzeit weltweit in der Robotik führt“, warnt aber zugleich davor, dass die Konkurrenz größer wird.
Da die Projekte sehr praxisnah gestaltet waren, steht interessierten Unternehmen nun ein ganzes Bündel anwendungsreifer Lösungen zur Verfügung, darunter vor allem universell einsetzbare Komponenten, die sich bei hohen Stückzahlen günstig herstellen lassen. Einige, wie der unten gezeigte Kraft-/Momenten-Sensor, haben bereits den Weg in die Industrie schon gefunden – entsprechende Lizenzen sind vergeben. Wer sich für weitere Ergebnisse interessiert, erhält vom jeweiligen Projektkoordinator genauere Auskünfte.
In einem waren sich die Experten einig: Industrieroboter und jene, die im Servicebereich eingesetzt werden sollen, sind sich von der Technik her sehr ähnlich. Besonders den Servicerobotern sagen sie einen großen Wachstumsmarkt voraus, denn viele Aufgaben etwa in der Kranken- und Altenpflege ließen sich aufgrund der Bevölkerungsstruktur bald gar nicht mehr anders bewältigen.
Um so wichtiger sei es, der breiten Öffentlichkeit die Angst vor Robotern zu nehmen. Es gehe darum, Menschen zu unterstützen, nicht zu verdrängen. Doch noch gilt es, eine große Aufgabe zu bewältigen: Vertrauenswürdige Roboter herzustellen, die sich gleichzeitig mit einem Menschen in einem bestimmten Arbeitsraum aufhalten. mc
Verbundprojekt Lissy: Roboter- und Komponententechnik für Produktion und Dienstleistung
Arbeitsschwerpunkte des Verbundprojektes Lissy war das Entwickeln
– einer sensor- und modellgestützten Bewegungssteuerung von Robotersystemen (3D-Sensorik)
– eines Leichtbauroboters
– modularer Roboterkomponenten: etwa von Getriebemodulen, hochintegrierter Antriebstechnik und eines Wanderwellenmotors.
Über die neue multifunktionale Sensorschnittstelle sollen sich jetzt Anwendungen erschließen lassen, an denen Forscher und Ingenieure noch vor zehn Jahren scheiterten. So können sie heute Kraft- oder Abstandssensoren mit nur geringem Aufwand integrieren, da diese über die Robotersteuerung mit programmiert werden. Mit ihrem neuen Bahnplanungsverfahren erreichten die Forscher beispielsweise eine Zeitersparnis von 73 % im Vergleich zur maximalen Konstantfahrgeschwindigkeit.
Projektkoordinator:
Dr.-Ing. Uwe Kirchhoff
ATB-Institut, Bremen
Tel. 0421/22092-20
Verbundprojekt IQ 2000: Querschnittskomponenten für Servicerobotersysteme
Einen Baukasten mit Gleichteilen für Serviceroboter entwickelten die Wissenschaftler im Projekt IQ2000. So sollen sich neue Applikationen kostengünstig aufbauen lassen. Besonders bei den Softwarebausteinen lohnt sich dies, denn rund 80 % der Programmzeilen zweier Testroboter lassen sich für andere Aufgaben wieder verwenden. Nur 20 % erwiesen sich als anwendungsspezifisch. Wer die Synergieeffekte nutzt, kann deutlich schneller neue Produkte hervorbringen. Mit den entstandenen Hard- und Softwarekomponeten sollen sich auch die hohen sicherheitstechnischen Anforderungen erfüllen lassen, die an Systeme mit direktem Personenkontakt gestellt werden. Neben verschiedenen Sensoren entwickelten die Forscher
– eine Software-Bibliothek zum Modellieren von Systemkomponenten und deren Schnittstellen. Diese erlaubt den Entwurf und den Test individueller, dezentraler Sensor- und Steuerungsstrukturen von mobilen Servicerobotern;
– Schlüsselkomponenten mit standardisierten Schnittstellen zur Integration in individuell gestaltete Sensor- und Steuerungsstrukturen von Servicerobotern. Der Fokus lag hierbei insbesondere auf der Gestaltung modularer Lageerfassungskomponenten.
Projektkoordinator:
Dipl.-Ing. Martin Hägele
Fraunhofer IPA, Stuttgart
Tel. 0711/970-1203
Verbundprojekt Korinna: Komponenten für Roboter in innovativen Anwendungen
Im Projekt Korinna wurde ein intelligentes Multi-Greifer-System entwickelt, das ein breites Spektrum unterschiedlicher Objekte handhaben kann. Es besteht aus zwei Backengreifern, einem Sauggreifer und einer Mehrfingerhand, die ungeordnete Objekte aufnehmen. Zudem entwickelten die Forscher Komponenten für lernende Navigationsverfahren bei fahrerlosen Transportsystemen, die keine künstlichen Orientierungshilfen benötigen.
Projektkoordinator:
Prof. Dr.-Ing. Heinz Wörn
IPR, Universität Karlsruhe
Tel. 0721/608-4006
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