Als Nachteil für die Plasma-Oberflächenbehandlung identifiziert Dr. Siegfried Strämke, Chef der Eltro GmbH in Baesweiler, den relativ großen Handlingbedarf: „Da das Plasma nicht in Spalte mit weniger als 0,6 bis 0,8 mm eindringt, ist im Gegensatz zum Salzbad kein Schüttgut behandelbar. Plasmaprozesse erfordern bis auf wenige Ausnahmen ein definiertes Chargieren der zu behandelnden Teile.“ Daher machen die Personalkosten beim Plasmanitrieren gut ein Drittel der Kosten aus. In Umkehrschluss bedeutet dies laut Dr. Strämke: „Wenn man die Chargierprobleme im Griff hat, ist Plasma im Vergleich zu anderen Beschichtungsverfahren am günstigsten.“
Und eine gute Nachricht hat er ebenfalls: „Die Nachteile können zum Teil durch vollautomatische Be- und Entladesysteme, verbunden mit einer direkten Integration der Anlagentechnik in die Fertigung, überwunden werden.“ Der Grad der Automatisierung lässt sich dabei beliebig steigern.
Vor allem bei diskontinuierlich arbeitenden Anlagen ist das Chargieren von Hand sehr aufwändig. Einsparungen lassen sich hier durch das Doppelbodenkonzept erzielen: Auf einem Boden wird chargiert, während auf dem anderen behandelt wird. Praktisch läuft eine solche Anlage ständig durch und wird dadurch effektiv genutzt.
Bei vollautomatischen und in die Linie integrierten Systemen werden Teile kontinuierlich über entsprechende Transporteinrichtungen wie Rutschen der Anlage zugeführt und verlassen diese ebenfalls kontinuierlich. Bei der Plasmacell-Anlage von Eltro übernehmen sogar Roboter das Chargieren und Dechargieren.
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