Sauberkeit in der Fertigung gehört zur Unternehmensphilosophie der Umformtechnik Erfurt. Deshalb nimmt das Unternehmen das Nassreinigen der Hallenböden mit Fahrersitz-Scheuersaugmaschinen selbst in die Hand.
Jürgen Fichtner ist Journalist in Murr
Die Produktionsbereiche des Pressenherstellers Umformtechnik Erfurt GmbH (UTE) in Erfurt können sich sehen lassen: Sauber und frisch gestrichen präsentieren sich die Hallen des seit kurzem zur Müller-Weingarten-Gruppe gehörenden Unternehmens. Denn schließlich gilt hier Sauberkeit als Voraussetzung für Präzision.
Eigene Mitarbeiter reinigen die Hallen mit mehreren Maschinen der Hako GmbH & Co. aus Bad Oldesloe. Das hat im Gegensatz zur Inanspruchnahme von Dienstleistern den Vorteil, dass die Maschinen stets verfügbar sind. Außerdem konnte das Unternehmen mit der Anschaffung von zwei modernen Fahrersitzmaschinen vom Typ Hakomatic B 910 zwei Behinderten-Arbeitsplätze für langjährige Mitarbeiter schaffen.
Sehr unterschiedliche Bodenqualitäten, zu denen Stahlplatten, Beton- und Kunstharzbeschichtungen zählen, erschweren die Reinigung. Problematisch sind vor allem die in den Hallen verlegten Schienen sowie Absätze oder kleine Stufen zwischen den verschiedenen Hallenabschnitten. Diese belasten beim Überfahren das Fahrwerk der Reinigungsmaschinen stark. Auch bei robusten Maschinen erfordert das eine entsprechend vorsichtige Fahrweise.
Bei den Verschmutzungen handelt es sich in erster Linie um Öl und Späne sowie um Schlämme und Fette von Altmaschinen. Vieles davon fällt bei der Demontage alter Pressen an. Eine Besonderheit bei UTE besteht darin, dass der Boden in der Fertigung nass gereinigt wird. Nur so sind höchstmögliche Sauberkeit und Sicherheit zu erzielen. Dabei ist von Bedeutung, dass bei Einsatz der modernen Schrubbautomaten der gereinigte Boden unmittelbar hinter der Maschine wieder begangen werden kann. Das von den Reinigungsmaschinen aufgenommene Schmutzwasser wird anschließend vorschriftsmäßig entsorgt.
Mit einer Arbeitsbreite von 90 cm gehört die schlanke Hakomatic B 910 zu den mittelgroßen Scheuersaugmaschinen. Eine Batterie speist den elektrischen Antrieb. Das Personal kann die Maschine einfach bedienen, denn der vorprogrammierte Reinigungsvorgang wird per Taste gestartet und gestoppt. Die Leistung der Batterie reicht für rund 5 h Fahrzeit. Und schließlich fasst der große Flexwand-Tank 138 l Frisch- oder Schmutzwasser.
Die Saugmaschinen sind zusätzlich mit einer Reinigungslanze ausgestattet, die auch in schlecht zugänglichen Ecken für Sauberkeit sorgt.
Qualifizierte langjährige Mitarbeiter, die heute körperbehindert sind, fahren die beiden Maschinen. Den Montagebereich reinigt Hans-Jürgen Usadel. Seit 29 Jahren im Unternehmen tätig, ist er heute auf Grund seines Rheumas als 70 % behindert eingestuft. Usadel fährt die Maschine fast während der ganzen Schicht. Er lobt den komfortablen Sitz und die leichte Bedienbarkeit. Das hebt auch sein Kollege Helmut Bauer hervor. Er arbeitet seit 25 Jahren bei UTE und ist auf Grund eines Hüftleidens zu 60 % schwerbehindert.
Die erforderlichen Wartungsarbeiten erledigen die beiden Fahrer für gewöhnlich selbst. Bei Bedarf erhalten sie Unterstützung von Hako-Vertragshändler Rotrak, dessen Monteure schnell vor Ort sind.
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