Mit der Feinstrahlplasma- und Autogenschneidanlage Suprarex von Esab konnte Doll Fahrzeugbau die Ausbringleistung beim Zuschneiden von Blechteilen fast verdoppeln.
Petra Nitzsche ist Fachjournalistin in Stuttgart
An ihrem Produktionsstandort Oppenau investierte die Doll Fahrzeugbau GmbH in eine kombinierte Feinstrahlplasma- und Autogenschneidanlage. Obwohl die von der Esab Cutting Systems GmbH, Karben, gelieferte Anlage des Typs Suprarex erst seit kurzem im Einsatz ist, liegt der Erfolg bereits auf der Hand: Gegenüber der bisher eingesetzten Anlage konnte Doll die Ausbringmenge an Blechzuschnittsteilen um fast 100 % steigern.
Das 250-Mitarbeiter-Unternehmen ist spezialisiert auf die Herstellung von Fahrzeugen für den Holz- und Spezialtransport sowie von Mobilen Systemen wie Hubfahrzeugen für die Beladung von Flugzeugen oder mobile Antennenanlagen. Die breite Produktpalette und zahlreiche Optionen für kundenspezifische Anforderungen setzen ein hohes Maß an Flexibilität und Schnelligkeit in der Produktion voraus.
Ausgestattet mit einem Precision-Plasmarc-System zum Feinstrahlplasmaschneiden und drei Cooljet-Brennern zum Autogenschneiden, eignet sich die Suprarex für 0,5 bis 200 mm dicke Bleche. Bei Doll wird bis zu 120 mm dickes Material geschnitten. Die maximale Positioniergeschwindigkeit der Führungsmaschine liegt bei 20 000 mm/min.
Besonders die Feinstrahlplasmatechnik überzeugte die Schwarzwälder. „Die Schnittflächen sind metallisch blank, die Schnittkanten parallel und bartfrei“, berichtet Produktionsleiter Friedrich Huber. „Die Qualität reicht nahe an die des wesentlich teureren Laserschneidens heran. Zeit- und kostenintensive Nacharbeit erübrigt sich weitestgehend.“ Die Feinstrahlplasma-Systeme von Esab schneiden und markieren Baustähle, legierte Stähle, Aluminium und andere elektrisch leitfähige metallische Werkstoffe im Bereich von 0,5 bis 20 mm Dicke; einfache Trennschnitte sind sogar bis 30 mm möglich.
Herzstück der Maschinen- und Prozessfunktionalität ist die von Esab selbst entwickelte CNC-Steuerung. In Verbindung mit darauf abgestimmten Steuer-, Regel- und Antriebseinheiten sind all jene Automatikfunktionen realisiert, die ein gutes, reproduzierbares Arbeitsergebnis sicherstellen und gleichzeitig hohen Bedienkomfort bieten.
Doll produziert vorwiegend kundenspezifisch angefertigte Bauteile – das bedeutet geringe Stückzahlen bei identischen Teilen sowie hohe Variantenvielfalt. Somit war klar: Die neue Schneidanlage sollte einfach zu handhaben sein und die Umstellung von Autogen- auf Plasma-Einsatz unkompliziert und schnell vonstatten gehen. Hierzu verfügt die Maschine über eine Schneidwertregelung, die sicherstellt, dass bei unterschiedlichen Werkstoffen und Blechdicken alle schneidrelevanten Einstellungen in kurzer Zeit prozessbezogen automatisch erfolgen.
Dies ist vor allem in der Einzelfertigung wichtig: Mit Schneidwertregelung sinkt die Rüstzeit bei Prozess-, Blechgüten- und -dickenwechseln erheblich. „Diese Schnelligkeit war für uns ein besonders wichtiges Kriterium“, betont Friedrich Huber. „Wir bewegen immerhin rund 100 Tonnen Blechmaterial pro Monat über die Schneidanlage – bei dreischichtiger Auslastung.“ Das System mit zwei Schneidtischen auszurüsten, war die logische Entscheidung für geringen Stillstand in der Fertigung, verbunden mit einer erheblich gesteigerten Produktivität.
Umfassender Service und ausgiebiges Training sind Esab besonders wichtig. Erfahrene Spezialisten weisen die Anwender in Einzelschulungen in die Bedienung der Maschinen ein, damit der Produktionsprozess nach Installation einer Neuanschaffung zeitnah und reibungslos weiterlaufen kann.
Die Bediener waren schnell mit der Suprarex vertraut und konnten effizient und flexibel arbeiten. Dank der Leistungsfähigkeit der Anlage gelang es Doll sogar, zahlreiche Schneidaufgaben, die an externe Dienstleister vergeben worden waren, wieder in die eigene Produktion zu integrieren. Erfolgten zuvor lediglich rund 50 % der Zuschnitte im eigenen Haus, so sind es heute 100 %. „Durch die Steigerung der Ausbringleistung wird sich die Investition bereits innerhalb von zwei Jahren amortisieren“, freut sich Huber. „Gerechnet hatten wir mit vier.“
Investition amortisiert sich innerhalb von zwei Jahren
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