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Saubere Schnitte für gute Profite

Laserschneidsystem erschließt neues Geschäftsfeld
Saubere Schnitte für gute Profite

Der Lohnfertiger Lang Gerätetechnik ist mit seiner Laser-Rohrschneidanlage Lasertube 651 TQR sehr zufrieden. Sie arbeitet hoch produktiv und liefert gratfreie Teile, die sich direkt weiterverarbeiten lassen.

Von unserem Redaktionsmitglied Dr. Bernhard Reichenbach

Wir würden sie sofort wieder kaufen“, versichert Jochim Lang, Geschäftsführer der Lang Gerätetechnik GmbH in Roden-Ansbach. Die Rede ist von der Lasertube 651 TQR, einer Laser-Rohrschneidanlage der Adige Sala SpA, Levico Terme/Italien.
Die 1961 gegründete Lang Gerätetechnik ist seit 20 Jahren in der Blechbearbeitung tätig, seit zehn Jahren werden Laser-Flachbettmaschinen eingesetzt, und vor einem halben Jahr schließlich ist das 18-Mitarbeiter-Unternehmen mit der Lasertube in die Laser-Rohrbearbeitung eingestiegen.
Ursache war ein Großauftrag eines Automobilzulieferers: Rohrförmige Rahmenkomponenten aus Stahl für Automobilsitze sollten zugeschnitten und mit verschiedenen Konturen wie Löchern oder Schlitzen versehen werden. Der Auftragsumfang lag bei mehreren hunderttausend Teilen pro Jahr. Mit den vorhandenen Fertigungssystemen, die primär für das Bearbeiten von Platinen ausgelegt waren, ließ sich die gestellte Aufgabe nicht erfüllen. „Das Plasmaschneiden schied bei einem Kosten-Nutzen- und Qualitätsvergleich mit dem Laserschneiden ebenfalls aus“, berichtet Jochim Lang.
Mit der Lasertube entschieden sich die Franken für eine vollautomatische Anlage desjenigen Herstellers, der mit über 150 installierten Laser-Rohrbearbeitungssystemen die größte Markterfahrung besitzt: Adige. Das ausgereifte modulare System ist seit August 1999 in Roden-Ansbach im Einsatz. Die Modularität trug dazu bei, dass die Lieferzeit lediglich drei Monate betrug. Für ein entsprechend komplexes System eher ungewöhnlich.
Universalwerkzeug Laser hält Rüstzeiten kurz
Die benötigte Stellfläche misst 100 m². Das Investitionsvolumen lag bei 1,1 Mio. DM – und zwar „all inclusive“: Die Paketlösung beinhaltete neben dem eigentlichen Fertigungssystem auch ein Bündelmagazin für das zu verarbeitende Halbzeug samt Rohrvereinzelung, Längenmessstation und Zuführung. Die Installation der Anlage gehörte ebenfalls dazu.
Das Geld scheint gut angelegt: „Die Maschine wurde auf- und eingestellt und produzierte bereits einen Tag nach Inbetriebnahme“, schwärmt Lang. Im täglichen Einsatz habe sie sich als sehr flexibel, zuverlässig und hochproduktiv erwiesen. Dazu trägt das Universalwerkzeug Laser wesentlich bei, da es die Rüstzeiten kurz hält.
Ausgestattet ist die Lasertube mit dem diffusionsgekühlten CO2-Slab-Laser DC 020 von Rofin-Sinar, dessen Ausgangsleistung zwischen 200 und 2000 W liegt. Seine Hauptvorteile liegen in einem hohen Wirkungsgrad bei relaitiv niedriger Leistungsaufnahme, hoher Strahlqualität und Schnittgeschwindigkeit, niedrigem Gas- und Stromverbrauch und reduziertem Serviceaufwand. Hinzu kommen eine kurze Anlaufphase, geräuscharmes Bearbeiten sowie hohe Präzision und damit Fertigungsqualität. „Die Teile sind grat- und damit nacharbeitsfrei und lassen sich direkt weiterverarbeiten“, erklärt der Geschäftsführer.
Die 6-Achsen-Anlage wird mit der Siemens-CNC Sinumerik 840D gesteuert. Per externem PC, ausgestattet mit der bedienerfreundlichen 3D-CAD-Software des Herstellers, lassen sich neue Teile in wenigen Minuten programmieren und über eine Schnittstelle in die Steuerung einlesen.
Ausgelegt ist die Anlage für Rohmaterial aus Stahl, Edelstahl, Aluminium, Kupfer und Titan mit rundem, ovalem, quadratischem oder rechteckigem Querschnitt. Der Hüllkreisdurchmesser liegt zwischen 12 und 120 mm und die Länge zwischen 3200 und 6500 mm. Bei Stahl lassen sich Wanddicken bis 10 mm, bei Edelstahl bis 6 und bei Aluminium bis 4 mm sauber schneiden. Die Schnittgenauigkeit wird mit ±0,1 mm angegeben.
Bei Lang bearbeitet die Lasertube vor allem Rundrohr-Halbzeug aus Stahl für Kunden, die primär aus dem Automobil-, aber auch aus dem Anlagen-, Laden- und Einrichtungsbau stammen. Die Standardlosgrößen liegen bei 50 und darüber. Da sich die Anlage im Einsatz bewährte und die Auftragslage entsprechend war, legten sich die Franken bereits im November 1999 eine zweite Lasertube zu. Diesmal allerdings eine kostengünstige Variante, die ausschließlich für die Rundrohrbearbeitung ausgelegt ist.
Pro Woche verarbeiten die Franken etwa 25 t Halbzeug. Gefertigt wird 1½-schichtig, pro Maschine ist ein Bediener erforderlich. Zwar produzieren die Lasertubes vollautomatisch, doch erfordern Kontrolltätigkeiten sowie das Beladen des 4-t-Magazins mit Rohrbündeln und das Entladen der Fertigteile Manpower. Drei Lang-Mitarbeiter sind entsprechend ausgebildet. „Bei Laser-unerfahrenem Personal ist eine mindestens einwöchige Schulung beim Hersteller plus eine Woche Einweisung am Einsatzort erforderlich“, so der Geschäftsführer. Bei lasererfahrenen Anwendern reduziere sich der Aufwand auf die Hälfte.
Gewartet werden die Systeme großteils in Eigenregie. „Einfache Instandhaltungsarbeiten können wir ebenfalls selbst erledigen“, erläutert der Jung-Unternehmer. Bei komplizierteren Instandhaltungsarbeiten treten Service-Fachleute des Herstellers, die in Unna stationiert sind, in Aktion. Um Service-Einsätze zu vermeiden, sind beide Anlagen mit Teleservice zur Fehlerdiagnose ausgestattet. Ohnehin seien die bisher aufgetreten Probleme gering gewesen. „Meist handelte es sich um Kleinigkeiten, wie lose Steckverbindungen“, versichert Lang.
Insgesamt seien die Erfahrungen sehr positiv, und auch von Kundenseite habe es bisher keine Reklamationen gegeben. Lang rechnet daher durchaus mit Folgeaufträgen. Derzeit entfallen auf die Rohrbearbeitung etwa 15 % des Gesamt-Auftragsvolumens – ein Wert, der mittelfristig auf 30 % steigen soll. „Dabei wollen wir allerdings zunächst die vorhandenen Rohrbearbeitungskapazitäten voll ausschöpfen“, erklärt der Geschäftsfüher. „Längerfristig streben wir ein Verhältnis von 50 zu 50 an.“ Dazu wäre allerdings ein weiteres Laser-Rohrbearbeitungssystem erforderlich…
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