Bei Hebetischen sind Sonderlösungen gefragt. Zu den Anforderungen des Marktes zählen Schleich- und Eilgänge fürs Heben und Senken, die millimetergenaue Übergabe des Gutes oder spezielle Aufnahmen etwa für Papierrollen.
Schwere Lasten heben, senken oder zur nächsten Arbeitsstation bewegen – das ist ein Spielfeld für Hebebühnen. Weil Standardgeräte vielen Anwendungen nicht genügen, müssen die Hersteller zunehmend Speziallösungen konstruieren. Um beispielsweise die Effizienz von Druckmaschinen sowie das Handling durch das Bedienpersonal zu verbessern, hat ein Anwender eine maßgeschneiderte Scherenhebebühne bestellt. Mit ihr werden Papier- und Folienrollen in einen Achslos-Wickler gehoben. Der ebenerdige Einbau erleichtert das Einlegen und die Entnahme der Rollen, die kippbare Aufnahme ist bei der Rollenentnahme von Vorteil: Die bedruckte Rolle rollt materialschonend zum nächsten Arbeitsgang. Die Aufnahme der unbedruckten Rollen ist schwimmend gelagert, um eine zur Maschinenachse nicht zentrische Lage auszugleichen: Die seitlichen Aufnahmedorne greifen immer an der richtigen Stelle. Durch die mechanische Zwangssynchronisation beim Senken wird die Aufnahme automatisch zentriert. Das vermeidet nach Angaben des Herstellers einen Crash bei etwaigen Schaltungs- oder Softwarefehlern.
Während bei Standardlösungen nur eine Geschwindigkeit vorhanden ist, erlaubt dieses Gerät durch Schleich- und Eilgang beim Heben und Senken einen schnelleren Wechsel der Druckrollen – die Maschinen sind folglich besser ausgelastet. Die Anordnung der Scherenkonstruktion erreicht einen Nutzhub, der alle Rollenaufnahmehöhen bei sehr kurzer Plattformlänge und -breite abdeckt.
Ein weiteres Beispiel ist der Stapeltisch S 450/18 mit Schienen-Querfahrwerk und Schwenkstützen zum Stapeln von Holz-, Span- oder Stahlplatten. Die vier hydraulisch angetriebenen Schwenkstützen im Unter- und Oberrahmen werden über doppelt wirkende Zylinder elektrohydraulisch betätigt und elektrisch überwacht. Im abgestützten Zustand kann die Last millimetergenau an den Hubtisch übergeben werden. Das Heben und Senken mit einer Nutzlast von 47 t wird über das Hydraulikaggregat eingeleitet. Die Nutzlast besteht in diesem Beispiel aus einem Kettenförderer und dem Fördergut. Gestapelt wird durch schrittweises Abtakten des Hubtisches.
Diese Anwendung wird – zumindest vom Gewicht her – getoppt durch ein Werkzeugwechselgerät, mit dem 70 t schwere Werkzeuge für das Innenhochdruck-Umformen in und aus dem Pressenraum gebracht werden. Die Einrichtung zieht gleichzeitig das Altwerkzeug aus dem Pressenraum heraus und schiebt das neue hinein. Dadurch sinken die Werkzeugwechselzeiten. Im konkreten Fall wurden zwei Wechselgeräte an den gegenüberliegenden Seiten der Presse installiert. Die Steuerung wurde so ausgelegt, dass Einzel- und gemeinsamer Betrieb möglich sind. Die Auflageflächen für das Werkzeug bestehen aus kugelgelagerten Rollenleisten. Durch Gitterroste auf den Geräten kann die bei der Produktion austretende Emulsion in eine Auffangwanne fließen. tp/co
Weitere Informationen
Scherenhebebühne für Papierrollen 566
Stapeltisch 567
Werkzeugwechsler 568
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