Tilman Vögele-Ebering tilman.voegele@konradin.de
Das Interesse am Ingenieurstudium nimmt wieder ab. Und gerade die wichtigsten Industriebranchen verzeichnen die deutlichsten Rückgänge bei den Erstsemestern: Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Elektrotechnik, Informatik – dem vielfach beklagten Ingenieurmangel zum Trotz.
Da muss man sich fragen, ob etwas mit der Nachwuchswerbung falsch läuft. Das mit viel Trara angekündigte Jahr der Technik, die altgediente VDMA-Kampagne Think-Ing., der gut gemeinte Girls‘ Day – alles für die Katz? Eher nicht. Denn solche Initiativen wecken zweifellos Interesse für Technik-Berufe, und das ist gut so.
Aber es reicht nicht. Denn glaubt man Hochschulforschern, kalkuliert die Jugend vor der Studienwahl kühl die Berufschancen. Und diese subjektive Einschätzung gibt letztlich den Ausschlag – mehr als das Interesse.
Und deshalb dürfte ein Grund für die rückläufigen Erstsemesterzahlen eher in den Hiobsbotschaften über Fabrikschließungen und -verlagerungen zu suchen sein. Und natürlich in der um sich selbst kreisenden Diskussion über die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland.
Es ist traurig: Wahrscheinlich verliert die Jugend das Vertrauen darin, dass es den angepeilten Ingenieurjob noch gibt, wenn das Studium abgeschlossen sein wird.
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