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Schmalkaldens langer Weg zum Know-how-Mekka

Wie im Herzen der Republik industrienah geforscht wird
Schmalkaldens langer Weg zum Know-how-Mekka

Von der ehedem zentralen DDR-Forschungsstelle zur privaten Werkzeug-Institution war es nur ein kurzer Sprung. Tatsächlich setzt die GFE in Schmalkalden eine viel längere Tradition fort.

Kaum jemand würde hier das Mekka der Präzisionswerkzeugtechnik vermuten. Trotzdem pilgern die Eingeweihten jeden zweiten Herbst hierhin. Denn das 14630-Seelen-Städtchen Schmalkalden – mit denkmalgeschütztem Stadtkern mit 90 % Fachwerkbauten, umrahmt von Bergwiesen, gleich am Thüringer Wald und nur wenige Kilometer vor Deutschlands beliebtestem Wanderweg Rennsteig gelegen – hat mehr zu bieten als Romantik und Rostbratwurst. Der Ort selbst ist ein Stück Industriegeschichte mit Nutzwert für das Jetzt und Hier. Schon im Mittelalter waren Erzvorkommen, Bergbau und Metallhandwerk die ökonomische Basis. Als „Schmalkalder Artikel“ wurden Werkzeuge und Kleineisenwaren exportiert. Die Stadt ist mit der Metallverarbeitung gewachsen und beherbergt seit 1902 die „Königliche Fachschule für Kleineisen- und Stahlwarenindustrie“, dem Vorläufer der heutigen Fachhochschule Schmalkalden. Letztere wird derzeit für 3000 Studenten ausgebaut.

Eigentlicher Know-how-Träger und Anlaufstelle für Werkzeugfachleute aus aller Welt ist die Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung e. V. (GFE). Das Mitgliedsverzeichnis dieser außeruniversitären, wirtschaftsnah arbeitenden Forschungseinrichtung liest sich wie das Who is Who der Präzisionswerkzeugbranche. Mit ihren 90 Mitarbeitern finanziert die GFE sich über Projekt- und Industrieaufträge. Pro Jahr werden knapp 1,5 Mio. Euro fakturiert mit Grundlagen-, Anwendungs- und Auftragsforschung, Beratungs- und Dienstleistungen sowie Kooperations- und Produktionsleistungen.
Thematisch setzen die Forscher die Arbeit ihres schon zu DDR-Zeiten renommierten Vorgängerinstituts fort, das seinerseits 1978 das Schmalkalder Werkzeugkombinat gegründet hatte. Dieses war mit 360 Mitarbeitern zuständig für sämtliche Entwicklungen von Zerspanungs-, Hand- und Elektrowerkzeugen. Im November 1990 wurde mit dem Kombinat dann auch das Institut aufgelöst. Im selben Jahr gründete der Remscheider Fachverband Werkzeugindustrie e. V. eine noch heute bestehende Außenstelle am Ort. Die Arbeit der früheren DDR-Forschungsstelle übernahm 1992 die privatisierte GFE unter ihrem Geschäftsführer Dr. Klaus Holland-Letz. Unter ihrem Dach arbeiten heute zwei Einrichtungen: das Institut für Werkzeugtechnik und Qualitätsmanagement in Schmalkalden und das Institut für Physikalische und Mechanische Technologie in Chemnitz. Anfangs noch kritisch beäugt, hat sich die GFE zum geschätzten Entwicklungszentrum gemausert, das über Projekte mit allen namhaften Instituten kooperiert. Schwerpunkte sind das Entwickeln und Bewerten von Präzisionstools, Beschichtungen sowie Mess- und Prüfmethoden. Die nächsten Schmalkalder Werkzeugtage finden übrigens am 6. und 7. November 2002 statt: www.gfe-net.de. fi
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