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Schnell, Sesam, öffne dich -sonst steht die Produktion

Schnelllauftore ermöglichen einen ungehinderten Materialfluss
Schnell, Sesam, öffne dich -sonst steht die Produktion

Mit Öffnungsgeschwindigkeiten von bis zu 3 m/s sorgen Efaflex-Schnelllauftore für reibungslosen Verkehr zwischen getrennten Hallenbereichen. Sie sind verschleißfrei und sicher.

Von unserem Redaktionsmitglied Haider Willrett

Schnelllauftore leisten einen wichtigen Beitrag dazu, die innerbetriebliche Logistik zu beschleunigen und effizienter zu gestalten. Soll zum Beispiel eine Drei-Schicht-Fertigung just in time beschickt werden, so müssen die zwischen Lager und Produktion liegenden Tore die Durchfahrt freigeben, ehe ein Staplerfahrer „Sesam öffne dich“ sagen kann. Der Materialfluss darf auf keinen Fall ins Stocken geraten – auch dann nicht, wenn eine Klima-Schleuse zu passieren ist. Schnelles Öffnen und Schließen der Tore sowie deren präzise und zuverlässige Funktion sind damit die Voraussetzung, dass Werkstücke rechtzeitig am Bestimmungsort ankommen.
In enger Zusammenarbeit mit Audi und BMW hat der Torhersteller Efaflex GmbH & Co. KG aus Bruckberg zwei Schnellauf-Systeme realisiert, die weltweit einzigartig sein sollen. Das Lastenheft des Schnellauf-Spiraltors SST und des -Turbotors STT forderte unter anderem hohe Öffnungsgeschwindigkeiten bis zu 3 m/s, bis zu 250000 Bewegungen pro Tor und Jahr, Wartungsintervalle von zwölf Monaten und geringe Stillstandzeiten im Fall eines Defekts durch einen 24-h-Service.
Die Torblätter bestehen aus einzelnen Lamellen. Sie sind 225 mm hoch und bestehen aus eloxierten Aluminium-Außenstegen und Sichtsektionen aus Acrylglas. Die einzelnen Lamellen sind jeweils separat auf beidseitige Scharnierbänder geschraubt und durch Gummilippen miteinander verbunden. Weil die vertikale Hubbewegung direkt über diese Scharnierbänder eingeleitet wird, wirken innerhalb des Behangs keine Kräfte. Trotz seiner leichten Bauweise ist das Turbotor für besonders windbelastete Öffnungen geeignet.
Während das Turbotors STT mit einwandigen Lamellen vorwiegend für den Inneneinsatz konzipiert ist, verbindet das Spiraltor SST die Vorteile eines Schnelllauftors mit dem Anforderungsprofil eines Verschlusstors. „Das Spiraltor ist einbruchsicher, wetterfest und wärmegedämmt. Trotzdem erreicht es Bewegungsgeschwindigkeiten bis zu 2 m/s“, sagt Alexander Beck von Efaflex.
Die Lamellen der bayerischen Tore werden nicht aufeinander gewickelt, sondern in einer Spirale platzsparend auf Abstand gehalten. Die Führung in der Spirale, die je nach örtlichen Anforderungen sowohl rund als auch oval sein kann, erfolgt über besonders leicht laufende Rollen. Das hat einen leisen Torlauf zur Folge. Dadurch ist das Torblatt verschleißfrei und bleibt klarsichtig. Falls es doch einmal erforderlich sein sollte, eine Lamelle auszuwechseln, ist das schnell und einfach möglich. „Doch auch wenn mal eine Lamelle ganz fehlen sollte“, hebt Beck hervor, „funktionieren die Tore noch.“
Hohe, klarsichtige Lamellen sorgen nicht nur für hohen Lichteinfall, sie ermöglichen auch eine gute Übersicht über das Geschehen auf der anderen Seite des Tors und tragen so zur Sicherheit aller Beteiligten bei. Für den Einsatz in Lackieranlagen, chemischen oder pharmazeutischen Betrieben bietet Efaflex klarsichtige Torbehänge an, die aus PVC-freiem Material bestehen.
Betätigen lassen sich die Tore auf unterschiedliche Arten. Die vollautomatische Steuerung akzeptiert Öffnungsbefehle von einer im Boden verlegten Kontaktschleife ebenso wie von einer Fernsteuerung. Mit letzterer lassen sich auch Zugangsberechtigungen regeln. So ist es etwa möglich, einem bestimmten Stapler zwar die Zufahrt in die Hallen A und B freizugeben, nicht jedoch in Halle C. Natürlich öffnet das Tor bei Bedarf auch ganz profan auf Tastendruck am Rahmen. Auch ein Stromausfall stellt kein wesentliches Problem dar. In diesem Fall reicht es aus, einen Handhebel zu betätigen, und das Torblatt bewegt sich mittels Federkraft nach oben.
Besonders zur Geltung kommen die Fähigkeiten der Schnelllauftore bei Klimaschleusen: Fährt ein Stapler oder ein Lkw auf das erste Tor zu, so öffnet es vollautomatisch und genau so schnell wie seinerzeit die Türen auf Raumschiff Enterprise, wenn Captain Kirk auf die Brücke hastete. Kaum hat das Fahrzeug Tor 1 passiert, ist dieses auch schon wieder geschlossen, und das zweite gibt bereits die Weiterfahrt frei. Eine Schleusensteuerung sorgt dafür, dass das zweite Tore erst dann öffnet, wenn das andere geschlossen ist. Der entstehende Schleuseneffekt reduziert unerwünschten Luftaustausch auf ein Minimum.
Dass sich Umgebungseinflüsse deutlich weniger auf das Hallenklima auswirken, wenn die Tore immer nur so lang wie unbedingt nötig offen stehen, wirkt sich besonders in der kalten Jahreszeit auch positiv auf den Energieverbrauch aus. Arbeitsplätze sind vor Zugluft oder Staub geschützt. Dadurch entsteht eine behaglichere Arbeitsumgebung, und das Krankheitsrisiko der Mitarbeiter sinkt.
Doch nicht nur kalte Luft, Wind und Wetter machen vor verschlossenen Toren Halt. In Verbindung mit schallgedämmten Kabinen reduzieren Schnellauftore auch die Lärmbelästigung, die durch laute Hallenbereiche entsteht. So hat Daimler-Chrysler im Werk Bremen insgesamt zwölf Brems- und Fahrprüfstand-Kabinen für die Fahrzeug-End-abnahme mit Schnellauf-Turbotoren von Efaflex ausgestattet. In den Kabinen werden Pkw auf Rollenprüfständen fünf Minuten lang mit Höchstdrehzahl und simulierten Geschwindigkeiten jenseits 180 km/h beschleunigt und wieder abgebremst.
Für die nötige Sicherheit sorgt ein optional erhältliches System, das genau in der Torschließebene wirkt: Ein nahezu vollflächiger Infrarot-Lichtvorhang gestattet es, Hindernisse berührungslos zu erkennen. Das Lichtgitter TLG, das im unteren Bereich enger ist, wirkt opto-elektronisch bis zu einer Höhe von 2,5 m. Das System erkennt auch die Gabeln von Staplern oder die Deichseln von Anhängern, die im Torbereich zum Stehen kommen. Das TLG ist vor Witterungseinflüssen und unfallbedingten Beschädigungen geschützt in den beiden Seitenzargen installiert. Es ist dadurch langlebiger als eine am Abschlussschwert befestigte Kontaktleiste.
Erstmals zeigte das Unternehmen auf der Industriemesse in Hannover das Schnellauf-Spiraltor SST-Iso-K. Diese wärmegedämmte Torvariante ist zum Beispiel für den Einsatz in Kühlhäusern oder Kältekammern vorgesehen.
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
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