Um kleinen Unternehmen den Einstieg in die strategische Produktplanung zu erleichtern, steht nach Abschluss des Forschungsprojektes SPP das Wissen der Beteiligten im Internet zur Verfügung.
Wenn ein Mittelständler sich entschließt, neue Produkte strategisch zu planen, folgt er damit dem dringenden Rat von Experten: Nur kurzfristig auf Kundenwünsche zu reagieren, sagen sie, führt eher zu Aktionismus als zu Innovationen. Bloß: Der erste Schritt zur Strategie endet zumeist vor einem Berg möglicher Methoden.
Mit welchen davon man am besten vorankommt, muss aber nicht mehr jeder Entscheider für sich herausfinden. Vier Forschungseinrichtungen und sechs Unternehmen haben im Projekt Strategische Produktplanung (SPP) Vorarbeit geleistet, rund 60 beschriebene Methoden verglichen und sie vier Fragen zugeordnet, die sich in der frühen Phase der Produktentwicklung stellen:
- In welchen Branchen oder Märkte steckt Potenzial?
- Wie komme ich zu einer Idee, die dieses Potenzial erschließt?
- Wie lässt sich die Idee technisch zu einem Produkt umsetzen?
- Welche finanziellen Chancen hätte dieses Produkt am Markt?
Wenn sich jemand unter Zeitdruck und ohne ausgeprägtes Vorwissen für so eine Methode entscheiden muss und die falsche erwischt, „verliert das Unternehmen jede Menge kostbarer Zeit“, sagt Tomas Pfänder, Vorstand der Paderborner Unity AG und einer der Projektpartner. Um solche Irrtümer zu vermeiden und den Einstieg in die strategische Produktplanung auch für kleinere Unternehmen zu vereinfachen, sind die Erkenntnisse aus dem SPP-Projekt heute im Internetportal www.innovations-wissen.de für alle Interessenten zugänglich.
„Wenn ich zum Beispiel einen Zielmarkt für mich definiert habe, kann ich mir in diesem Portal geeignete Methoden herausfiltern, die mich zu einer neuen Idee für diese Branche bringen“, erläutert Pfänder. Sechs solcher Leitfäden sind es insgesamt, die von den unterschiedlichen Ansatzpunkten wie Branche oder Technologie aus zur Innovation führen sollen. Selbsterklärend, wie Pfänder betont – und mit vertretbarem Aufwand verbunden, wie Prof. Jürgen Gausemeier vom Heinz-Nixdorf-Institut der Universität Paderborn ergänzt: „Weil unser Projekt auf Mittelständler ausgerichtet war, haben wir uns auf Methoden konzentriert, die keinen Stab von zehn Leuten erfordern.“
Trotz des begrenzten Aufwandes liefern die Methoden wertvolle Hinweise. So lassen sich mögliche eigene Strategien miteinander oder mit denen des Wettbewerbs vergleichen, um zu sehen,
- wo der Wettbewerb in Sachen Technik oder Kosten bisher steht,
- wie weit das eigene Unternehmen davon entfernt ist,
- welchen Aufwand es bedeuten würde, in einer Richtung voranzukommen, und
- wo möglicherweise Widersprüche, zum Beispiel zwischen Qualitätsanspruch und Kosten, auftauchen.
Das Innovationswissen-Portal betreut die SPP GmbH, die von vier der ehemaligen Projektpartner betrieben wird. Derzeit läuft ein Folgeprojekt, in dem zehn Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen unter Anleitung die im Internet angebotenen Hilfsmittel testen. Bereiche, mit denen sie nicht gut zurechtkommen, verbessern die SPP-Mitarbeiter.
Darüber hinaus soll das Portal zukünftig auch Hintergrundwissen enthalten, um Zukunftsszenarien für Werkzeugmaschinenhersteller zu entwickeln. „Konzerne nutzen dieses aufwändige Instrument bereits“, erläutert Pfänder. Hier stecke viel Arbeit darin, die Zukunftsentwicklungen im globalen Umfeld abzuschätzen. „Die sind aber für alle gleich“, sagt der Unity-Chef. Wenn solche Informationen bereitstünden, habe auch ein Mittelständler eine Chance, die Szenarien für seinen Betrieb anzupassen und mit überschaubarem Aufwand fundiertere Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. op
Innovationswissen
Unter www.innovations-wissen.de bietet die SPP GmbH
- ein Auswahlwerkzeug, das den Weg zur geeigneten Methode beschleunigt,
- Zusammenfassungen über Methoden der strategischen Produktplanung sowie
- Online-Kurse zum Einsatz der Methoden.
Diese Funktionen sind für Mitglieder gegen eine Jahresgebühr zugänglich.
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Jetzt downloaden und über neue Ansätze erfahren, die nicht nur helfen, Unfälle zu vermeiden, sondern auch die Frage beantworten „Wie kann die Technik heute im Bereich Arbeitsschutz die Wirtschaftlichkeit in meinem Unternehmen erhöhen?“
Teilen: