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Schneller, schlauer und genauer als der Rest

CNC-Drehzentrum Mazak Quick Turn Nexus Mark II
Schneller, schlauer und genauer als der Rest

50 000 Maschinen stehen weltweit unter Span. Damit ist die Quick Turn der japanischen Yamazaki Mazak Corp. das erfolgreichste Drehzentrum der letzen 25 Jahre. Mit bis zu sechs Achsen und der Hochleistungs-Steuerung Matrix soll der Durchmarsch nun weitergehen. Auf der EMO zeigt Mazak die Quick Turn Nexus II in Halle 27 auf Stand A10.

Vier Versionsfolgen hat die Quick Turn Nexus bislang hinter sich. Einer der wichtigsten Schritte dazwischen dürfte die Verschmelzung der CNC-Funktionen mit denen des Personal Computers sein. Das war 1998. Was die jüngste, erstmals 2006 vorgestellte, Variante des Drehzentrums jedoch auch von diesem Vorgänger unterscheide, sei die rundum neu entwickelte CNC, betont Joachim Herberger, Geschäftsführer der Yamazaki Mazak GmbH in Göppingen. „Die Mazatrol Matrix ist die Steuerung der sechsten Generation. Ihre Entwicklung basiert auf den Elementen Werkstattprogrammierung, externe Programmierung und Hardware.“ Die Wechselbeziehung zwischen diesen Elementen und den Faktoren Qualität, Produktivität, einfache Bedienung und Sicherheit verschaffe dem Anwender bislang unübertroffene Vorteile.

Tatsächlich lassen sich etwa die Werkstückdaten bei der Matrix mit Submikrometer-Inkrementen eingeben. Konkret bis 0,0001 mm. Gesteuert wird die Quick Turn Nexus II sogar im Nanometerbereich. Dank 64-Bit-Doppelprozessor und Risc-CPU soll die Matrix aber auch bei solch massiven Datenmengen wie bei der fünfachsigen Simultansteuerung genauso schnell wie präzise arbeiten. Tempo und Genauigkeit wären insofern kein Widerspruch.
Über das Matrix-CAM-System können NC-Programme auch im Büro erstellt und dort auf Kollision geprüft werden. Entsprechend vernetzt, lassen sie sich anschließend in die Maschinen-CNC laden. Die Programmverwaltung wird damit recht einfach. Hinzu kommt, dass die maximale Programmgröße mit 2 MB (optional 8 MB) doppelt größer als beim Vorgängermodell ist. Mit 4000 Sätzen bietet die Werkzeugdaten-Speicherung sogar vier Mal und die Werkzeug-Korrektur acht Mal mehr Platz als der Vorgänger.
Grundsätzlich würden die Mazak-Werkzeugmaschinen immer intelligenter, betont Herberger. Dies sei bei der Quick Turn Nexus II nicht anders. Das Drehzentrum sei – populär formuliert – mit einem Nervensystem ausgerüstet und habe dadurch die Möglichkeit, Änderungen der Umgebungsbedingungen zu erfassen und darauf zu reagieren. So minimiert die so genannte ‚active vibration control‘ Schwingungen beim Zerspanen und verlängert die Standzeit der Präzisionstools. Der ‚intelligent thermal shield‘ wiederum kompensiert Wärmeverlagerungen. Der ‚intelligent safety shield‘ dagegen sichert Maschinenumrüstungen und den manuellen Betrieb. Der ‚voice adviser‘ dagegen gibt akustische Anweisungen für die Maschinenumrüstung und bestätigt sichere Betriebsbedingungen. Sinn und Zweck dieser Funktionen sei es, einen reibungslosen Betrieb zu garantieren, sagt Herberger. Nicht mehr und nicht weniger.
Als Mazak die Quick Turn 1981 erstmals vorstellte, war der Erfolg zwar denkbar, aber beileibe nicht garantiert: Eine Studie hatte ergeben, dass der Markt eine anschlussbereite, einfach zu handhabende, zumindest zweiachsige Serienmaschine für die gängigsten Drehteilgrößen mit Dialog-programmierbarer – der übrigens weltweit ersten – Steuerung nebst Reitstock und Späneabfuhr sehr wohl annehmen dürfte. Das machte Mut. Dass 25 Jahre später über 50 000 Quick Turns in sämtlichen Metall verarbeitenden Branchen Späne machen würden, darauf mochte seinerzeit niemand wetten.
In der Tat seien solche Verkaufszahlen mehr, als man habe erwarten können, sagt der heutige Mazak-Deutschland-Chef. Joachim Herberger sieht den Grund für den Durchmarsch des mittlerweile auf vier Größen ausgebauten Drehzentrums in dessen Produktivität, in der Technik und der Betriebssicherheit. Ein Ende des Verkaufs-Marathons – im Durchschnitt immerhin 40 Einheiten pro Woche – befürchtet er nicht. Im Gegenteil: „Wir sind überzeugt, dass diese Bauart auch künftig der am häufigsten gefragte Maschinentyp sein wird.“ Einen klassischen Anwender mag Herberger nicht nennen. Die Quick Turn sei in den meisten Branchen zu Hause. Wozu sich dann festlegen?
Zwischen der Basisausführung mit zwei NC-Achsen und dem sechsachsigen Gegenstück am High-End lässt sich so gut wie jede Variante einrichten: Die Bearbeitungsdurchmesser und -längen reichen von 280 und 309 mm bei der kleinen Quick Turn Nexus 100-II bis hin zu 580 und 2075 mm bei der größten Ausführung Nexus 450-II – Ausstattung sowie Automationsgrad jeweils entsprechend den Anwenderwünschen.
Es wäre jedoch falsch, die Leistungsklasse des aktuellen Drehzentrums auf die neue Steuerung zu reduzieren. Die Verbesserungen liegen auch im Detail. Und ganz wie deren Software sei die Nexus II hauptsächlich im eigenen Haus produziert, unterstreicht Joachim Herberger. „Fast alles an diesem Zentrum ist auf anderen Mazak-Maschinen gefertigt worden. Selbst die Kugelgewindespindeln produzieren wir in einer eigenen Fabrik.“ Wo Mazak draufsteht, steckt demnach auch Mazak drin. Solche Fertigungstiefe garantiert Qualität. Lediglich die CNC-Hardware stammt von Mitsubishi.
Als Erweiterung der Maschine könnte Herberger sich einen zusätzlichen Revolver vorstellen. Dank der neuen Matrix-CNC sei dies ohne weiteres möglich. Zu Ende gedacht dürfte das Quick-Turn-Konzept damit aber keineswegs sein. Auf der Messe EMO (Halle 27, Stand A10) stellen die Japaner eine neue Variante des Drehzentrums vor.
Wolfgang Filì, Journalist in Köln
Hersteller fertigt fast alle Komponenten selbst
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