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Schonend schließt schnell nicht automatisch aus

Beschleunigte Auftragsabwicklung sichert Wettbewerbsvorteile
Schonend schließt schnell nicht automatisch aus

Dass Schnelligkeit nicht zu Lasten der Qualität geht, beweist Kabelzulieferer Helukabel. Ausgelegt auf das schonende Handhaben, finden Kabelrollen im Logistik-Zentrum automatisch den Weg ins Hochregallager und von dort direkt zu den Ablängmaschinen. So ließ sich das Ziel einer beschleunigten und effektiven Abwicklung der Aufträge erreichen.

Von unserem Redaktionsmitglied Michael Corban michael.corban@konradin.de

Von der Philosophie des schonenden Umgangs mit Kabeln und Leitungen spricht Michael Doering, Leiter Logistik bei der Helukabel GmbH in Hemmingen. Dadurch sei die Zahl der Reklamationen wegen beschädigter Kabel deutlich zurückgegangen, vor allem aber könne Helukabel heute Kundenaufträge erheblich schneller abarbeiten. Voraussetzung dafür war das 2001 realisierte Logistik-Zentrum in Hemmingen, von dem aus Kabel und Leitungen samt Zubehör auf den Weg zum Kunden geschickt werden. Mit dem Logistik-Zentrum reagierten die Hemminger auf die gestiegenen Anforderungen des Marktes und bieten heute
  • eine Auftragsannahme bis 17 Uhr, je nach Postleitzahlgebiet bis 19 Uhr, mit Lieferungen binnen 24 h; sowie
  • eine kundenindividuelle Fertigung.
Täglich arbeitet Helukabel rund 600 Aufträge ab, die zusammen über 1000 Schnitte auf den vier Ablängmaschinen erfordern. Materialflusstechnisch gekoppelt sind dazu der Wareneingang, ein Hochregal- und ein Fachbodenlager, die Ablängmaschinen sowie der Kommissionierbereich. „Mittels speziellen Hebe- und Kippwerkzeugen sowohl im Wareneingang als auch bei der Auftragszusammenführung stellen wir das schonende Umsetzen der Waren sicher“, berichtet Logistik-Chef Michael Doering. Ein spezielles Rahmensystem für die Inhousepaletten mache zudem die direkte automatische Bestückung der Ablängmaschinen möglich, da die Trommeln nicht mehr liegen müssen. Damit würden keine Gabelstapler und keine manuellen Prozesse mehr benötigt.
Das Hochregallager umfasst 16 600 Stellplätze und befindet sich in einem 97 m langen, 34 m breiten und 22 m hohen Silo. Sieben Regalbediengeräte sorgen für das rechnergesteuerte Ein- und Auslagern; genutzt wird dabei die chaotische Lagerung mit ABC-Struktur nach dem Fifo-Prinzip (first in first out). Jede Bewegung der Ware werde dabei im IT-System abgebildet und könne so jederzeit nachvollzogen werden, berichtet Michael Doering, die Waren trügen entsprechende Barcodes.
Zum Einsatz kommt bei Helukabel die Materialfluss-Software Pro X4 des Geschäftsbereichs L&A der Nürnberger Siemens AG. L&A (Logistics and Assembly Systems) – bis vor kurzem Siemens Dematic – lieferte als Generalunternehmer neben der Informationstechnologie zudem die komplette Logistikeinrichtung. Neben der Steuerung des Materialflusses kommuniziert das SAP-zertifizierte Pro X4 flexibel mit dem Hostsystem und den unterlagerten Systemen. Auch wenn ein Regalbediengerät im Lager nicht verfügbar ist, stellt das System durch die Gleichverteilung der Artikel sicher, dass weiterhin auf jeden zugegriffen werden kann.
Siemens L&A lieferte Helukabel mit der richtigen Auswahl, Zusammenstellung und Integration der IT- und Techniksysteme eine wirtschaftliche Gesamtanlage. Für Johann Löttner, den Vorsitzenden des Vorstandes von L&A, ist das ein entscheidender Vorteil seines Unternehmens. Anlässlich des dritten Europäischen Fachpressekongresses in Stuttgart sagte er: „Mit unseren innovativen, modular und standardisiert aufgebauten Materialfluss-Produkten und -komponenten können wir unseren Kunden eine noch effektivere Automatisierung ihrer logistischen Netzwerke anbieten.“
Durch die nun abgeschlossene Einbindung der ehemaligen Siemens Dematic in den Siemens-Verbund würden nun zudem Synergie-Effekte mit anderen Siemens-Einheiten deutlicher ihre Wirkung entfalten, fuhr Löttner fort. Mit dem Angebot der Bereiche A&D (Automation and Drives) sowie I&S (Industrial Solutions and Services) zusammen „sind wir als Siemens L&A nun in der Lage, für Kunden eine maßgeschneiderte, komponentenbasierte und integrationsfähige Logistikautomatisierung aufzusetzen“.
Löttner kündigte nach der Zusammenführung der Entwicklungsaktivitäten auch die Bündelung der Fertigungskapazitäten im Bereich der Logistik-Automatisierung unter dem Namen Material Handling Products (MHP) als eigenständiger Geschäftseinheit an. „Wir machen Ernst mit unserem Welt-Produkt-Ansatz“, so der Siemens-Manager. Sichtbar werde dies mit neuen Förderern wie dem Dematic C-L 100, neuer Software für die Materialfluss-Steuerung sowie einem neuen Paket-Leser.
L&A-Technikvorstand Dr. Peter Drexel skizzierte in Stuttgart die Herausforderungen der Logistikautomatisierung. Technologien wie sprachgesteuertes Kommissionieren oder RFID (Radio Frequency Identification) würden weitergehende Anforderungen an die logistischen Netzwerke und vor allem an die Integrationsfähigkeit stellen. „Offene System-Architekturen, stärkere dezentrale Intelligenz und flexible Anpassung an veränderte Auftragsituationen und Geschäftsprozesse sind die Zukunft“, so Drexel. „Mit unserem Konzept der Component-based Automation tragen wir dem Rechnung.“ Diese werde sich auf alle wesentlichen Produkte des Materialflusses erstrecken, wie etwa Band- und Rollenförderer, Sortier-Systeme, Tilt-Tray-Sorter oder auch Palettenförderer und Regalbediengeräte. Eine wesentlich schnellere und aufwandsärmere Installation vor Ort sei die Folge, so der Technikvorstand.
Warenbewegungen sind im IT-System nachzuvollziehen Welt-Produkt-Ansatz wird nun umgesetzt
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