Auch Duroplaste lassen sich jetzt ausnahmslos direkt verschrauben: Wo es bisher klemmte, weil sie zu spröde dafür waren, hilft eine Spezialschraube mit Schneidkante weiter.
Die Formstabilität bei höheren Temperaturen hat ihre Kehrseite: Weil die Zähigkeit von Duroplasten geringer ist, führt das plastische Gewindeformen manchmal zu Problemen. Die auftretenden Dehnungen überfordern dann das Material und führen zu Beschädigungen. Damit auch bei solchen Duroplasten auf ein kostengünstiges, gewindeformendes Verschrauben nicht verzichtet werden muss, hat die Ejot GmbH & Co. KG, Bad Laasphe, ihre Schraube Delta PT weiter entwickelt, die sich bei Thermoplasten bewährt hat und auch bei etlichen Duroplasten verwendet werden kann. Der Schraubenhersteller bietet sie nun bei unveränderter Gewindegeometrie auch mit Schneidanteil „S“ an. Diese Ausführung Delta PT S soll sich mit niedrigerem Moment eindrehen lassen als andere Duroplastschrauben und dennoch ein so hohes Überdrehmoment erreichen wie die gängige Delta PT.
Ejot hat nach eigenen Angaben umfangreiche Einschraubversuche mit unterschiedlichen Schneidkantengeometrien durchgeführt. Als am besten geeignet habe sich dabei die Schneidkante mit Viertelkreis erwiesen. Die Mindestlänge der Schraube liegt fertigungsbedingt beim 1,5-fachen Kopfdurchmesser. Die Länge der Schneidkante beträgt das Drei- bis Vierfache der Gewindesteigung. Für den Tubus-Außendurchmesser empfiehlt Ejot den doppelten Schrauben-Nenndurchmesser, zusätzlich sei innen eine Entlastungsbohrung nötig. Ausdrücklich weist der Schraubenhersteller darauf hin, dass Versuche am Originalbauteil durchgeführt werden sollten und bietet dafür sein anwendungstechnisches Labor an. Dort können Verschraubungsparameter wie Drehmomente und Vorspannkräfte für die spätere Serienmontage ermittelt werden. os
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