Produktnamen sind oft Schall und Rauch. Mancher Markenartikelhersteller feuert wahre Sprachsalven ab, um die Eigenschaften seiner Kreationen namentlich in den Synapsen der Konsumenten zu verankern. Standen einst auf meinem Einkaufszettel lapidar „6 Brötchen, 4 Bananen und 1 Packung Ariel“, lese ich heute trotz Schönschrift meiner Frau oft Kryptisches: Muss ich, um Mr Muscle Toilet Power aus dem Discounterregal zu stemmen, vorher eine zweistündige Hanteleinheit im Fitnessstudio absolvieren? Was ist, wenn ich bei „Schwarze Dose 28“ an Schuhcreme denke, mich beim Suchen zwischen den Gängen im Supermarkt verirre und eine besorgte Verkäuferin mich aufklärt, dass der Energy Drink inzwischen „28 Black sugarfree“ heißt, worauf ich nur noch rot sehe? Was, wenn ich sodann den Versuch starte, nach Cillit Bang and the Power to Wow zu greifen, meine Finger aber eine Flasche „Meister Proper“ umklammern, weil mir dieser Name seit 50 Jahren ein Begriff ist und mir unter „Cillit Bang“ allenfalls Schweinkram in den Sinn kommt? Wenn ich dann noch „Vanish Oxi Action Power Weiss” in den Einkaufswagen packen soll, dämmert’s mir: Der Aktivschaum gegen Fettkrusten kann nur ein Schuss in den Ofen sein. dk
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