Für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter sind laut Gesetz die Arbeitgeber verantwortlich. EU-Richtlinien schreiben die Standards fest.
Harmloser Staub und Schmutz, Fasern, Chemikalienspritzer, Sprühnebel, hautreizende Aerosole – die Liste möglicher nur lästiger oder aber höchst gesundheitsgefährdender Stoffe im Arbeitsumfeld der Mitarbeiter ist lang. Der Gesetzgeber verpflichtet das Unternehmen, die Gefährdung im Arbeitsumfeld zu analysieren, die erforder-liche Schutzkleidung kostenlos zur Verfügung zu stellen und die Arbeitnehmer zu unterweisen, wann und wie sie Schutzkleidung zu tragen haben.
Die in Europa gültige Richtline für Persönliche Schutzausrüstung definiert drei Gefahrenkategorien:
– CE Einfach: Kategorie 1 für geringe Gefahren
– CE Mittel: Kategorie 2 für Einsätze zwischen Kategorie 1 und 3
– CE Komplex: Kategorie 3 – für gesundheitsgefährdende oder lebensbedrohliche Gefahren
Innerhalb der Kategorie CE Komplex wurden Schutzklassen definiert, um dem Benutzer die Wahl der geeigneten Schutzkleidung für den jeweiligen Anwendungsbereich zu vereinfachen. Diese Typisierung gliedert sich folgendermaßen:
– Typ 1 Gasdicht
– Typ 2 Nicht gasdicht
– Typ 3 Flüssigkeitsdicht
– Typ 4 Sprühdicht
– Typ 5 Partikeldicht
– Typ 6 Begrenzt sprühdicht
Die Schutzkleidung muss den Anforderungen ihrer Schutzklasse genügen. Sie muss in der Typisierung von einer akkreditierten Prüfstelle kontrolliert werden, die erteilte CE-Zertifizierung ausweisen und Produktinformationen enthalten sowie nach einem anerkannten Qualitätssicherungssystem hergestellt werden.
Die etwas verwirrende Gesetzgebung lässt sich mit Hilfe der von der Hakle-Kimberley-Deutschland GmbH in Koblenz entwickelten Schutzkleidungspyramide leichter verstehen und auf die eigene betriebliche Praxis anwenden.Im ersten Schritt analysiert der Arbeitgeber die Gefährdung, anschließend liest er in der Pyramide ab, für welche Schutzklasse er Bekleidung zu beschaffen hat.
Auf diese Pyramide hat der Hersteller einen Wegweiser zugeschnitten, der den Interessenten zum geeigneten Schutzkleidungstyp seiner Marke Kleenguard führt. Die Typenbezeichnung bezieht sich dabei direkt auf die Schutzklasse. Beispiel T35: Es handelt sich um einen Anzug, der flüssigkeitsdicht und dabei auch partikeldicht ist. Einsatzbereiche sind etwa Grobschmutzarbeiten in Industrie und Gewerbe, Chemikalieneinsatz, Altlastensanierung, Herstellung und Anmischen von Farben und Lacken oder Tankreinigung.
Beispiel T56: Das Bekleidungsstück ist partikeldicht und begrenzt sprühdicht. Einsatzbereiche sind beispielsweise die Asbestentsorgung oder die Anmischung von staubförmigen Basischemikalien.
Neben dem der Schutzklasse entsprechenden Kleidungstyp stellt der Benutzer selbst noch bestimmte Anforderungen an den Arbeitsanzug. An erster Stelle stehen für ihn Bewegungsfreiheit und Tragekomfort. Arm-, Schulter- und Beinbereiche sollten großzügig geschnitten und die verarbeiteten Materialien leicht und strapazierfähig sein. Auch die Atmungsaktivität ist wichtig, die Schutzmaterialien sollen Luft eindringen und Körperwärme entweichen lassen. Die Strapazierfähigkeit des Materials und eine gute Passform sind dem Mitarbeiter ebenfalls wichtig. ws
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