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Schwarz statt weiß

Funktionelle Pigmente sorgen für spürbar geringeres Aufheizen
Schwarz statt weiß

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Im November wird die komplett schwarze Yacht bei der Vendée Globe dabei sein: Die Non-Stop-Regatta für Einhandsegler hat eine Länge von 26 000 Meilen und führt einmal um den Globus. Bild: BASF
Lackierung | Die neue Rennyacht von Hugo Boss ist die erste, die komplett in schwarzer Farbe realisiert wurde. Die Decks sind mit einem von BASF entwickelten Lack beschichtet. Er sorgt dafür, dass sich die dunklen Oberflächen bei starker Sonneneinstrahlung nicht übermäßig aufheizen.

Dass eine Yacht mit schwarzen Segeln ausgestattet ist oder einen schwarz lackierten Rumpf hat, ist nicht neu. Ein komplett schwarzer Deckaufbau ist jedoch ein Novum, denn bei starker Sonneneinstrahlung heizen sich dunkle Oberflächen enorm auf. Auch in den Innenräumen unterhalb des Decks kann es dann unangenehm heiß werden. Zudem könnten die Verbundwerkstoffmaterialien des Aufbaus der anhaltenden Temperaturbelastung nicht standhalten.

Bei der Formulierung des Lacks der Yacht, die vom britischen Skipper Alex Thomson gesteuert wird, kamen deshalb funktionelle Pigmente von BASF zum Einsatz. Sie sorgen dafür, dass auch mit dunklen Lacken beschichtete Flächen an heißen Tagen deutlich kühler bleiben können, indem Wärmeeinstrahlung reflektiert statt absorbiert wird. Verwendet wurden spezielle Pigmente der Marke Paliogen, die für Nahes Infrarotlicht (NIR) transparent sind, sowie funktionelle NIR-reflektierende Pigmente der Reihe Sicopal.
Die Pigmente sind eine Lösung für solares Wärmemanagement: Durch ihren Einsatz wird ein großer Teil der einstrahlenden Sonnenenergie auf dem dunklen Deckaufbau reflektiert. Die Strahlung gelangt durch den Basislack hindurch. Der darunter befindliche Füller reflektiert das Sonnenlicht, sodass die Temperaturen auf der Lackoberfläche sowie im Innenraum des Bootes deutlich niedriger sind als beim Einsatz herkömmlicher Schwarz-Pigmente.
Die schwarze Yacht, die von der französischen Firma VPLP/Verdier entwickelt wurde, hat der bekannte deutsche Industriedesigner Konstantin Grcic gestaltet. Das Boot ist im September vergangenen Jahres vom Stapel gelaufen. Im November 2016 wird Thomson mit der Yacht das Hochsee-Rennen schlechthin bestreiten, die Vendée Globe: Die Non-Stop-Regatta für Einhandsegler hat eine Länge von 26 000 Meilen und führt einmal um den Globus.
Großes Potenzial des Lacks im Automobilbereich
Der Lack, der auf funktionellen Pigmenten basiert, ist auch für die Pkw-Branche sehr interessant. „Aus diesem Grund haben wir von Mercedes-Benz uns von Anfang an in den Entwicklungsprozess bei der BASF integriert und den Lack umfassend an unseren Fahrzeugen getestet. Wir können uns gut vorstellen, diesen in den nächsten Jahren in verschiedenen Modellen einzusetzen und prüfen eine Verwendung in der Serienproduktion“, so Martin Bremer, Leiter Color and Trim Mercedes-Benz Design. Infolge des spürbar geringeren Aufheizens des Fahrzeuginnenraums sinkt der Bedarf an Kühlung durch die Klimaanlage. (sk)
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