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Selber machen – und das Know-how bleibt im Haus

Prominent Dosiertechnik geht eigenen Weg
Selber machen – und das Know-how bleibt im Haus

Mit extrem hoher Fertigungstiefe in Deutschland produzieren? Beim richtigen Produkt kann sich das rechnen, wie das Beispiel Prominent Dosiertechnik in Heidelberg zeigt.

Von unserem Redaktionsmitglied Tilman Vögele-Ebering – tilman.voegele@konradin.de

Die Macher von der Sendung mit der Maus hätten ihre Freude dran: Was denn so alles in einer Pumpe steckt und wie das entsteht, könnten sie kaum besser beobachten als bei der Prominent Dosiertechnik GmbH in Heidelberg. „Nur Gussteile kaufen wir für die Produktion unserer Dosierpumpen zu“, sagt Dr. Rainer Dulger, in der Prominent-Geschäftsführung zuständig für den technischen Part. Er bezeichnet die Fertigungstiefe der Dosierpumpen und der Steuerungen als „exorbitant hoch“. Sie beträgt über 70 %, reicht teilweise schon bis an die 80 % heran.
Die Vorteile: keine Abhängigkeit von Lieferanten, das Beherrschen der Fertigungsabläufe sowie Qualitätssicherung. Bei Dosierpumpen, die zur Wasseraufbereitung eingesetzt werden, sei dies entscheidend, betont der Firmenlenker. Fällt eine Pumpe aus, kann es für den Anwender teuer werden.
Eine Geisterschicht produziert die Kleinserien
In der Zerspanungsabteilung steht ein brandneuer Maschinenpark, das Durchschnittsalter der Werkzeugmaschinen beträgt etwa zwei Jahre. In der Abteilung nebenan entstehen auf eigenen Spritzgießmaschinen Pumpengehäuse. Ein Stockwerk darüber betreiben die Heidelberger sogar eine eigene SMD-Bestückungslinie für die elektronischen Baugruppen. Nebenan befindet sich die Montage inklusive Teststation.
„Um einen Lohnfertiger zu beauftragen, reichen unsere Stückzahlen meist nicht aus“, verdeutlicht Technik-Chef Dr. Rainer Dulger und klopft auf eines der komplizierten Kunststoffgehäuse, die gerade aus der eigenen Spritzerei kommen. Jährlich verlassen rund 100 000 Pumpen das Werk Heidelberg. Aber die Typen- und Variantenvielfalt ist hoch. Um wirtschaftlich zu sein, ist die Fertigung hochautomatisiert. Eine Handvoll Mitarbeiter kümmert sich beispielsweise tags in der Spritzerei um Programmierung und Werkzeugwechsel. Nachts produzieren die Anlagen in einer Geisterschicht die Kleinserien. Folge: Nur ein Drittel der 470 Mitarbeiter in der Heidelberger Zentrale sind gewerbliche Mitarbeiter.
Die meisten im Stammhaus forschen, entwickeln und steuern die Geschicke des mittelständischen Konzerns und seiner Töchter. Weltweit beschäftigt Prominent rund 1500 Mitarbeiter. Weitere Fertigungsstätten liegen in Tschechien, Irland, Ungarn und auf Malta. Dort würden vorwiegend die technisch weniger anspruchsvollen Dosierpumpen gefertigt, berichtet Dr. Rainer Dulger, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Dr. Andreas Dulger führt. In Übersee hat Prominent Fabriken in Indien, China und den USA.
An der Strategie der hohen Fertigungstiefe wollen die Dulgers festhalten. Ein Firmenmotto lautet: Mach’ es selber und mach’ es besser.
Doch nicht nur bei den Produkten wollen die Heidelberger besser werden. Derzeit entsteht am Stammsitz ein Logistikzentrum mit einer Fläche von 8000 m². Die Lieferzeiten für Serienprodukte sollen sich dadurch in Europa erheblich reduzieren.
Prominent Dosiertechnik
Gründung: 1960 von Prof. Dr. Viktor Dulger in Heidelberg
Standorte: 40 Niederlassungen, 1000 Vertretungen weltweit
Mitarbeiter: Weltweit 1500, rund 470 im Stammhaus
Umsatz: 201 Mio. Euro (2001)
Produktspektrum: Dosiertechnik (Pumpen), Mess- und Regelgeräte sowie Steuerungen für die Wasseraufbereitung, Wasserdesinfektionsanlagen (www.prominent.de)
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