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Selbst durch Überfahren nicht zu demolieren

Linde MH optimiert Fahrzeuge und Produktionsbedingungen
Selbst durch Überfahren nicht zu demolieren

Unzerstörbare Abdeckhauben mit Memory-Effekt zählen zu den Innovationen, mit denen Linde-Fahrzeuge auch künftig punkten sollen. Auch die Produktion selbst kommt bei den Aschaffenburgern auf den Prüfstand, um Termintreue und Preisstabilität zu verbessern.

Von unserem Redaktionsmitglied Michael Corban michael.corban@konradin.de

Matrix-Konzept lautet eine der Antworten, mit denen der Geschäftsbereich Linde Material Handling (Linde MH) der Aschaffenburger Linde AG auch zukünftig wettbewerbsfähige Produkte anbieten will. „2004 war ein gutes Jahr für uns“, freut sich Linde-MH-Chef Bruno Kulick, „und auch für 2005 sind wir optimistisch gestimmt.“ Matrix steht dabei für eine hohe Standardisierung der Bauteile und eine gemeinsam für alle Fahrzeuge verwendete Struktur, also eine Plattformstrategie. Einer der ersten Vertreter ist der im französischen Werk Châtellerault gefertigte Plattform-Hubwagen T 20 in verschiedenen Versionen, über den der Industrieanzeiger in Ausgabe 15 berichten wird.
„Wir versprechen uns vom Matrix-Konzept noch stabilere Produktionsabläufe, kürzere Duchlauf- und damit Lieferzeiten, eine optimierte Qualitätssicherung und letztlich auch kürzere Entwicklungszyklen zukünftiger Produkte“, berichtet Ulrich Jochem, der in Châtellerault Mitglied der Geschäftsleitung von Fenwick-Linde ist. Fenwick wird von Linde in Frankreich aufgrund der hohen Marktdurchdringung als Markenname verwendet. „Sobald ein Auftrag in der Fabrik landet, beträgt die mittlere Durchlaufzeit vier Tage“, so Jochem weiter. Dieser Wert sei bereits gut, solle aber noch besser werden. „So können wir weltweit in über 90 Prozent der Fälle den erstbestätigten Termin einhalten.“
Mit diesen Verbesserungen erreichen die Aschaffenburger zwei wichtige Ziele:
  • Über die beschleunigte Produktentwicklung – eingebunden sind hier Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen einschließlich Marketing und Service – lassen sich innovative Fahrzeuge schnell auf den Markt bringen. Das Cemat-Jahr dürfte hier noch einige Überraschungen bringen.
  • Die höhere Produktivität verschafft Linde MH zusätzliche Möglichkeiten, die Auswirkungen steigender Rohstoffpreise bei Stahl, Blei oder Kupfer zumindest teilweise aufzufangen und marktfähige Preise zu halten.
Langfristig entscheidend dürften vor allem stets innovative Produkte sein. Eine interessante Neuerung sind in diesem Zusammenhang Abdeckhauben aus dem hochelastischen Kunststoff Rimflex, die bereits an den deichselgeführten Hochhubwagen der Typen L 10 bis L 12 zum Einsatz kommen. Das Material ist so ausgelegt, dass es weder reißt noch splittert, selbst wenn ein noch schlaftrunkener Kollege meint, mit dem Stapler über die gerade zu Wartungszwecken abgelegte Haube fahren zu müssen. Per Memoryeffekt bleibt die Abdeckung sogar in Form und kann anschließend ohne Probleme wieder eingebaut werden.
Neues tut sich auch hinsichtlich der Bedienung, die mit Easy Lift noch feinfühliger werden soll. Alle Hubmastbewegungen der deichselgeführten Hochhubwagen L 10 bis L 12 verfügen bereits über diese Funktion für proportionales Heben und Senken direkt vom Deichselkopf aus. Da sich die Vertikalgeschwindigkeit so leicht regeln lässt, kann der Bediener die Last millimetergenau positionieren.
Verbessert haben die Aschaffenburger aber nicht nur ihre Produkte selbst, sondern auch deren Produktion. So versorgt der Standort Châtellerault, 300 km südlich von Paris gelegen, das weltweite Linde-Netz mit Lagertechnikgeräten. Hier werden Nieder- und Hochhubwagen sowie Kommissionierstapler entwickelt und in jeweils eigenen Montagelinien gefertigt. „Der interne Materialfluss wurde zudem so umstrukturiert, dass jetzt Unter-Baugruppen und Teile just in time ans Band kommen“, berichtet Ulrich Jochem. Möglich wird so der Verzicht auf Zwischenlager und damit eine Reduzierung der Materialbestände, was letztlich wieder die Produktivität steigert.
Vom Auftragseingang bis zur Auslieferung eines Standardfahrzeugs vergehen heute weniger als drei Wochen. Früher lag dieser Wert bei rund sieben Wochen. „Unser Ziel ist es aber, die Lieferzeit für unsere am meisten verkauften Modelle auf weniger als zwei Wochen zu senken“, erläutert Jochem abschließend.
Lieferzeiten von unter zwei Wochen sind anvisiert
Abdeckhaube bleibt in Form dank Memoryeffekt

Stabübergabe in Deutschland

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Bruno Kulick, langjähriges Mitglied der Geschäftsleitung des Geschäftsbereichs Linde Material Handling der Aschaffenburger Linde AG, genießt seit dem Jahreswechsel den Ruhestand und hat seine Aufgaben an seinen Nachfolger Georg Silbermann übergeben. Dieser ist seit April letzten Jahres Mitglied der Geschäftsleitung bei Linde MH und war davor Bereichsvorstand Energietechnik bei der Bochumer GEA AG. Silbermann hat seit seinem Start bei Linde sukzessive die Aufgaben von Bruno Kulick übernommen. Kulick wird dem Unternehmen aber auch weiterhin beratend zur Verfügung stehen. Er war unter anderem Mitglied der Geschäftsführung von Lansing Linde, bevor er nach mehreren Stationen im Konzern die Führung bei Linde MH übernahm.
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