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Service, der sich rechnet

Bosch Rexroth stellt mit neuem Service Betriebsmittel in den Fokus
Service, der sich rechnet

Wenn es um Wartung und Instandhaltung geht, betrachten Unternehmen meist nur die Anlagen des direkten Produktionsprozesses. Bosch Rexroth stellt mit einer neuen Dienstleistung auch die Betriebsmittel deutlicher in den Fokus. Das lohnt sich, wie das Beispiel der Kooperation mit der Alstom LHB GmbH zeigt.

Michael Bald ist Mitarbeiter der Bosch Rexroth AG

Mal ehrlich: Wissen Sie, wie viele Kugelschreiber sich bei Ihnen in einem Jahr ansammeln oder verschwinden? Wie oft Sie sich einen neuen holen, um dann doch nur ein, zwei Mal damit zu schreiben? Bei einem genauen Blick in Ihre Schubladen werden Sie sicher eine Handvoll dieser einfachen aber unverzichtbaren Betriebsmittel finden, die einmal angeschafft wurden, ohne dass ihr genauer Bedarf vorher ermittelt worden wäre. Endstation Schublade, bis die Mine vertrocknet ist und Sie den Kuli in den Müll werfen können.
Zugegeben: Das Beispiel mit dem Kugelschreiber mag etwas simpel sein. Fakt aber ist: In den meisten industriellen Produktionsstätten wird ähnlich verschwenderisch agiert. Und zwar mit Betriebsmitteln, die deutlich kostenintensiver sind als ein Kuli. Und die in der Ressourcenplanung als erheblicher Posten durchlaufen. Jahr für Jahr.
Dieser Ineffizienz liegt der Irrglaube zu Grunde, die Wertschöpfung ende beim direkten Produktionsprozess mit seinen teuren Maschinen und Anlagen. Das Wertschöpfungspotenzial der so genannten unspezifischen Betriebsmittel hingegen wird meist vernachlässigt. Ein Service-Paket der Technischen Dienstleistung (TDL) von Bosch Rexroth macht Schluss damit, wie das Umsetzungsbeispiel bei Alstom zeigt.
Die Alstom LHB GmbH in Salzgitter produziert Fahrzeuge für die Schienen dieser Welt. Auf über 123 ha Fläche fertigen rund 2500 Mitarbeiter Elektro- und Dieseltriebwagen, Güter- und Kesselwagen sowie Regionalstadtbahnen. In den letzten zehn Jahren hat Alstom hier mehr als 250 Mio. Euro in moderne Anlagen und Fertigungsprozesse investiert. Und rückt dabei auch die unspezifischen Betriebsmittel in den Fokus. Im Rahmen eines Service-Vertrages übernimmt Rexroth die zyklische Überprüfung von mehr als 8000 Elektro-, Druckluft- und Hochfrequenz-Handmaschinen wie Bohrer, Schrauber, und Schleifer sowie anderer Betriebsmittel wie Crimpzangen, Leitern und Gerüste.
Rexroth inventarisiert die Geräte der mehr als 80 Zulieferunternehmen und prüft und dokumentiert den ordnungsgemäßen Zustand gemäß geltender Vorschriften. Bei erkannten Fehlern oder Ausfällen wird eine fachgerechte Reparatur durchgeführt, entweder durch Rexroth selbst oder durch ausgesuchte Partnerunternehmen. Rexroth organisiert den herstellerneutralen Reparaturablauf und sichert mit einer zuverlässigen Logistik zu, dass die Maschine nach maximal 72 Stunden wieder zur Verfügung steht.
Der Kunde kann sich auf eine durchgängige Verfügbarkeit verlassen. Rexroth gibt auch in arbeitsschutzrechtlicher Hinsicht Sicherheit. „Durch die Anforderungen des Gesetzgebers und die ständig aktualisierten Bestimmungen der Berufsgenossenschaften müssen wir immer genauere Aussagen über Zustand, Verantwortlichkeit und Aufenthalt unserer unspezifischen Betriebsmittel geben können“, erläutert Hagen Brzezinka, Leiter Betriebsmittel bei Alstom. „Mit dem Service von Rexroth sind wir dabei auf der sicheren Seite.“
Ein weiterer Vorteil ist das durchgängige Niveau der Prüfungen – nicht nur fachlich, sondern auch zeitlich. Peaks, also bestimmte Monate, in denen ausschließlich bestimmte Betriebsmittelgruppen geprüft wurden, gehören nun der Vergangenheit an. Stattdessen sorgt eine durchgängige und regelmäßige Überprüfung für eine schlankere Organisation. Die zeigt sich auch in der schnellen Einrichtung eines Sperrlagers. Dorthin wandern Maschinen aus dem gesamten Produktionskomplex, die nur vorübergehend nicht benötigt werden und durch ihre temporäre Auslagerung die Organisation nicht unnötig belasten. Bei Bedarf werden die voll einsatzfähigen Maschinen der Produktion an beliebiger Stelle wieder zugeführt.
Die lückenlose Dokumentation und die Realisierung von Einsparpotenzialen erreicht Rexroth mit einer neuen Datenbanklösung. Damit werden die Betriebsmittel erfasst, verwaltet und ihre Reparaturhistorie inklusive der angefallenen Kosten aufgezeigt. Mit einem Mausklick lassen sich die Kosten der Reparatur bis hin zu Einzelposten wie Lohn oder Teilen inklusive der jeweiligen Fehlerbilder abrufen.
Lifecycle costs können jederzeit dargestellt werden. Wie viele Maschinen oder Werkzeuge eines Typs sind wann und wo im Einsatz oder auf Lager? Wie oft wurden oder werden sie repariert? Womit? Mit welchen Ersatzteilen? Welche Kosten fielen dabei an? Kurzum: Die Datenbank gibt Auskunft darüber, was wann wie viel kostet und errechnet genau, was wo gespart werden kann, auch im Vergleich zu einer Neuanschaffung.
Damit erleichtert das System die Planung und sorgt in letzter Konsequenz auch für einen günstigeren Einkauf. Die Ausfallhäufigkeiten von Verschleißteilen können genauer prognostiziert werden. Und deren genaue Bevorratung ermöglicht auch eine margengerechte Preisberechnung beim Zulieferunternehmen. Brzezinka bringt es auf den Punkt: „Der günstigste Einkauf ist der, der nicht erfolgen muss.“
Durchschnittlich sind zwei Mitarbeiter von Rexroth permanent vor Ort, um die Prüfung und Reparaturorganisation durchzuführen. „Für den Kunden entfällt damit die Verwaltung eines zentralen Prüflagers sowie der Personaleinsatz für sämtliche Prüfungen, interne administrative Abstimmungen und natürlich die Reparaturabwicklung selbst“, erklärt Andreas Weßling, Produktmanager und Projektleiter Technische Dienstleistungen bei Rexroth. Durch die Rexroth-Mitarbeiter, die sich aus unterschiedlichen Anwendungsbereichen rekrutieren, ist darüber hinaus ein breites fachliches Know-how permanent gegeben – ohne Schulungs- oder Ausfallzeiten, die der Kunde bei eigenem Personaleinsatz noch hinzurechnen müsste.
Der größte Vorteil ist aber sicherlich die wegfallende Abstimmung mit den Lieferanten – der Kunde hat nur einen einzigen Ansprechpartner, der die weitere Reparaturabwicklung übernimmt. Diese Verringerung der Schnittstellen spart administrativen Aufwand. Und damit deutlich Geld. Brzezinka: „Die Rexroth-Lösung ist für uns um bis zu 12 Prozent günstiger.“
Die umfangreiche Dienstleistung bei Alstom ist ein spezielles Servicepaket aus dem modular aufgebauten Portfolio Technische Dienstleistungen. Dieses modulare Konzept, bei dem der Kunde von der Einzelleistung bis zum kompletten Service-Paket unterschiedliche Bausteine auswählen kann, optimiert die Prozessabläufe und erhöht die Produktivität. „Leistungen werden darin gebündelt und zu einem maßgeschneiderten Optimierungskonzept verbunden“, erläutert Projektleiter Weßling, „vom Teilemanagement und Technischen Diensten über das Solution- und Daten-Management bis zum Reparatur-Management.“ Für letzteres ist das Beispiel Alstom eine erfolgreiche Referenz. „Rexroth hat sich immer als kompetenter Partner eingebracht und aus externer Sicht oftmals Einsparpotenziale aufgezeigt.“ Technische Dienstleistungen – ein Service, der sich lohnt. Vielleicht nicht für die Planung des Kugelschreiber-Bedarfs, aber für alle anderen Dinge, die in der Produktion wichtig sind.
Wertschöpfung endet nicht beim direkten Produktionsprozess
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