Ist die Kühlschranktür geschlossen, die Herdplatte aus und die Haustür richtig abgesperrt? Als echter Kontrollfreak schau ich gern nach, bevor ich unser Heim verlasse. Nicht, dass ich meinen Zwang zelebrieren würde: Weder rüttle ich am Türgriff, noch renn ich fünfmal zurück zum Auto, um das Schloss zu prüfen. Mein Verhalten konnte ich bislang gut verbergen. Seit Pavlok mich begleitet, ist diese Unauffälligkeit gefährdet. Auf offener Straße oder im Meeting zapple ich urplötzlich wie ein Hampelmann. Pavlok, mein Armband, hat mir einen leichten Stromstoß versetzt, weil ich meine Bewegungsziele missachtet habe. Mein Fitness-Armband überwacht per Smartphone-App, Sensorik und Pedometer meinen Trainingsplan. Verstoße ich dagegen, setzt es Elektroschocks. Laut seinem Erfinder, einem Bostoner Start-up, greift hier statt des Belohnungs- das Bestrafungsprinzip. Leider komm ich nur mit derart extrinsischer Motivation aus den Puschen. „Shock Yourself to Health“ könnte mein Motto sein. Ich möchte ja ungern die Werbetrommel dafür rühren, um Sportmuffel aus ihrer Komfortzone zu holen. Aber ich wüsste so manchen, dem ich das Armband schenken würde. dk
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