Werkzeuge spanen nur so gut, wie ihre Schneiden unverbraucht sind. Galten Wechselplatten hier bisher als pfiffige Lösung, dürften kluge Programme und Maschinenperipherien das Produzieren und Schärfen ganzteiliger wie auch speziell ausgelegter Tools jetzt wirtschaftlicher machen.
Nicht jedes Werkzeug lässt sich nachschleifen. Wo aber mit ganzteiligen Tools und nicht mit wechselbaren Schneiden gespant wird, bringen Helferlein wie das neue Simulations-Programm der Trossinger Haas GmbH geldwerten Vorteil. Insbesondere bei Sonderwerkzeugen mit mehreren Freiflächen, verschiedenen Span- und Freiwinkeln sowie Eckenradien dürfte die Software sich bezahlt machen. Das Schleifen wird wirtschaftlicher. Dazu kann der Programmierer die erforderlichen Geometriedaten entweder von einem CAD-System übernehmen oder mit dem integrierten Editor aus einfachen Grundelementen konstruieren.Zusätzliche Technologiedaten gibt er im Klartext ein. Für jedes Werkzeug lassen sich zudem mehrere Span- und Freiflächen vorgeben, aus der die Software die Geometrie der zu schleifenden Werkzeuge ableitet. Dabei generiert sie auch die aus Durchdringungen unter beliebigen Winkeln entstehenden Flächen- und Kantenverzerrungen. Die derart erzeugte Geometrie kann man wahlweise als zweidimensionales oder als 3D-Modell im Bildschirm prüfen. Ein Viewer ermöglicht das Drehen und Schwenken der 3D-Darstellung.
Das Programm läuft unter dem Betriebssystem Windows. Dadurch lassen sich Personal-Computer und die CNC-Steuerung S840D an den CNC-Werkzeugschleifmaschinen des Herstellers vernetzen. Simulationssoftware und Steuerung können somit Daten, NC-Dateien und Joblisten online in beide Richtungen übertragen. Dies ermöglicht das Programmieren offline und hauptzeitparallel. Zudem kann der Werker online den Schleifvorgang in Echtzeit am Monitor seines PC verfolgen. So lässt sich trotz verringerter Programmierzeiten die Prozesssicherheit beim Schleifen schwieriger Sonderwerkzeuge erhöhen.
Ebenfalls mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit, stellt die Weilheimer Michael Deckel GmbH für ihre Werkzeugschleifmaschinen eine Beladeeinrichtung mit 150 Steckplätzen an. Die in Hülsen in ein Kettenmagazin gesetzten Werkzeuge – sie dürfen bis 40 mm Durchmesser haben und 180 mm lang sein – werden hier von einem Greifer gepackt und präzise in die Teilkopfaufnahme der Maschine gesetzt. Die maximale Spann-zu-Spann-Zeit beträgt 15 s.
Praktisch ist dabei die Kodierung der Werkzeugplätze und der Umstand, dass das zuletzt geschliffene Tool noch während des Schleifprozesses angefordert und geprüft werden kann. Das Magazin ist im Automatikbetrieb abgedeckt und verriegelt und schützt vor unbefugtem Zugriff. Außerhalb des Automatikbetriebes ist der Zugang zum Werkstückmagazin während des Schleifvorganges von drei Seiten möglich. An der linken Seite der Deckel’schen S22P-Schleifmaschinen, braucht der Kettenlader 800 mm x 1200 mm Stellplatz. fi
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