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Sinsheim ist das Mekka der Messtechnik

Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung
Sinsheim ist das Mekka der Messtechnik

Rund 800 Aussteller haben sich zur Control angemeldet. Die 19. Ausgabe der Fachmesse für Mess- und Prüftechnik findet vom 26. bis 29. April in der Messe Sinsheim statt.

Von unserem Redaktionsmitglied Uwe Böttger uwe.boettger@konradin.de

Die Zahl der Control-Aussteller hat sich in den letzten Jahren bei rund 800 eingependelt. Trotzdem muss Messechef Paul E. Schall das Ausstellungsgelände regelmäßig erweitern. Zum einen werden die Stände größer, zum anderen findet in diesem Jahr zum zweiten Mal die Fachmesse Mikrosys statt. Für diese Spezialveranstaltung, die sich vornehmlich mit der Mikrosystemtechnik und der Ultrapräzisionsfertigung beschäftigt, wurde eigens die Halle 5 reserviert. Hatte die erste Mikrosys noch im letzten Jahr nur einen Block in der Halle 4 belegt, hat sie sich inzwischen zu einer eigenständigen Messe gemausert. Damit es mehr Platz gibt, wird das Gelände im Anschluss an die Halle 6 durch eine Leichtbauhalle erweitert (Halle 7), die nach der Messe wieder abgebaut wird. Darin ließen sich weitere 60 Stände unterbringen. Schall: „Es gibt keine Warteliste mehr, wir konnten alle Firmen unterbringen.“
Dem Besucher der Control wird ein internationaler Technologie-Querschnitt durch die Qualitätssicherung geboten, der weltweit seinesgleichen sucht. Zu den Ausstellungs-Schwerpunkten zählen die Messtechnik mit mechanischen Messgeräten, CNC-Messmaschinen und Sondermesseinrichtungen. Im Ressort Werkstoffprüfung sind Prüfmaschinen und Geräte für die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung zu finden. Unter dem Begriff QS-Systeme sind Techniken zusammengefasst, mit denen sich Fehler in der Fertigung vermeiden lassen. Hierzu zählen unter anderem die Prozessüberwachung, die Aufbereitung der QS-Daten sowie Dokumentation und Kennzeichnung. Die Abteilung Optoelektronik schließlich fasst Sensoren, die industrielle Bildverarbeitung sowie die optoelektronischen Prüfsysteme zusammen.
Ein Aussteller der ersten Stunde ist die Carl Zeiss Industrielle Messtechnik (IMT) in Halle 6, Stand 6400. Das Unternehmen mit Sitz in Oberkochen richtet seinen Innovationszyklus inzwischen an der Control aus, die nach Ansicht von Geschäftsführer Dr. Rainer Ohnheiser die „klare Leitmesse für die Qualitätssicherung“ ist. Zeiss hat seine Messtechnik-Software Calypso jetzt auch für Mess-Systeme anderer Hersteller geöffnet. Hierfür bietet das Unternehmen mehrere Schnittstellen an. Die neue Möglichkeit beschränkt sich nicht nur auf 3D-Messmaschinen, die Oberkochener stellen auch Interfaces für Gelenkarm-Messgeräte, Lasertracker und Computer-Tomographen bereit. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, ältere Messmaschinen mit neuer Steuerung und Sensorik auszustatten, um sie weiter nutzen zu können. Carl Zeiss IMT bietet die Modernisierungen mit eigenen und handelsüblichen Komponenten an. „Damit können die Anwender die für sie optimale Lösung wählen, um Calypso einzusetzen“, umschreibt Ohnheiser die Möglichkeiten. Ebenfalls eine Messe-Neuheit von Carl Zeiss IMT ist das Universal-Präzisionsmesszentrum UPMC Ultra, das eine hohe Messgenauigkeit bei kurzer Messzeit bietet. Ohnheiser: „Das Modell erfüllt hohe Ansprüche beim Messen an kleinen bis mittelgroßen Werkstücken.“ Einsatzgebiete sind unter anderem die Prüfmittelüberwachung und Erstbemusterung.
Die Thermosensorik GmbH aus Erlangen (Halle 3, Stand 3409) präsentiert das Infrarot-Prüfsystem Weldtec, mit dem eine zerstörungsfreie Inline-Qualitätskontrolle von Schweißnähten durchgeführt werden kann. Das Produkt besteht aus einer hochauflösenden Infrarot-Kamera, einem Steuerungs-Rechner und einer anwendungsspezifischen Software. Während der Prüfung erfasst die Kamera kontinuierlich die Temperaturentwicklung nach dem Schweißen oder nach gezielter Aufwärmung des Prüfteils an der Oberfläche. Da eine veränderte Materialverbindung eine schlechtere Wärmeleitung verursacht, werden Fehler aufgedeckt.
Mit 550 m² stellt die Mitutoyo Messgeräte GmbH aus Neuss den größten Stand auf der Control (Halle 6, Stand 6208 und 6209). Das Unternehmen will dem Fachpublikum einen Überblick über das gesamte Angebotsspektrum bieten. Ein Highlight ist nach eigenen Angaben das Koordinatenmessgerät Carbapex, das auf die Qualitätsprüfung ganzer Automobilkarosserien und Karosserieteile ausgelegt ist.
Neu im Programm der Laser Components GmbH ist das Laserausrichtsystem LT-ARS (Halle 1, Stand 1213). Wenn Maschinen zueinander versatzfrei oder parallel ausgerichtet werden sollen, lässt sich mit dem Produkt der Olchinger eine schnelle Positionierung vornehmen. Der augensichere Lasersender und der Empfänger werden an den Maschinen befestigt. Integrierte LED-Richtungspfeile ermöglichen dabei eine schnelle Vormontage.
Mit dem Laser-Lichtschnittverfahren der High Tech Gerätebau GmbH aus Oberhaching (Halle 1, Stand 1322) können Gewinde mit einer Genauigkeit von 1,5 µm vermessen werden. Neben den üblichen Kenngrößen wie Steigung, Flanken, Kernlochdurchmesser oder Gängigkeit lässt sich mit dem System auch der Ausformungsgrad von Formgewinden prüfen. Je nach Präzision liegen die Taktraten zwischen 4 s und 20 s. Dies entspricht den Anforderungen der Automobilindustrie.
Zerstörungsfreie Qualitätskontrolle von Schweißnähten

Berührungslose Messtechnik

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Mechanische Messmethoden sind zeitaufwendig und daher oft nur für Stichproben geeignet. Durch die berührungslose, optische Messtechnik werden die Messungen derzeit etwa zehn- bis tausendfach beschleunigt. Zusammen mit den günstigen Systemkosten eröffnet das einen breiteren Einsatzbereich. Manchmal lassen sich sogar Null-Fehler-Konzepte in der Produktion umsetzen.
Die Sonderschau „Berührungslose Messtechnik“ in Halle 6, Stand 6306, will die Prinzipien, Eigenheiten, Möglichkeiten und Grenzen dieser Messtechnik an ausgewählten Exponaten demonstrieren. Die Sonderschau findet mit Unterstützung des Veranstalters P. E. Schall und der Fraunhofer-Allianz Vision statt.
Gezeigt wird zum Beispiel ein intelligenter, flexibler Drei-Finger-Greifer mit integrierter Sensorik. Das Modell kann Werkstücke unterschiedlicher Größe und Form kraftgeregelt und sensorgestützt greifen. Der Greifer ist mit einer Kamera bestückt und kann während der Bewegung die zu greifenden Gegenstände aus verschiedenen Perspektiven wahrnehmen. Aus diesen Bildern werden dreidimensionale Geometriedaten des Prüflings erstellt. Wenn der Greifer zupackt, wird die Kraft der Finger kapazitiv ermittelt. Ziel des Projekts ist die Entwicklung von mechatronischen Systemen, die Inbetriebnahme- und Umrüstzeiten reduzieren sollen. Aussteller ist die Universität Erlangen-Nürnberg.
Das Produkt Newview ist ein optisches 3D Profilometer für Form und Rauheit. Dank eines flexiblen Aufbaus ist das Produkt in der Forschung und Entwicklung sowie in der produktionsnahen Umgebung einsetzbar. Der Aussteller Zygolot GmbH demonstriert Messungen an Präzisionsbauteilen, Optiken und Komponenten aus der Mikrosystemtechnik.
Die Optisense GmbH zeigt berührungslos und zerstörungsfrei arbeitende Schichtdicken-Messsysteme, die mit einem photothermischen Verfahren arbeiten und für Messungen im Rahmen der Prozesskontrolle und -überwachung konzipiert sind. Das Gerät misst zum Beispiel organische Beschichtungen. Aber auch Lacke oder Glasuren auf Metallen, Gummi oder Keramik lassen sich mit dem Gerät unter die Lupe nehmen. ub
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