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Software auf Mietbasis als wirtschaftliche Alternative

ERP-Anbieter Bäurer wächst mit Zukäufen und Allianzen
Software auf Mietbasis als wirtschaftliche Alternative

Software auf Mietbasis als wirtschaftliche Alternative
Vorstandssprecher Heinz Bäurer richtet sein Unternehmen in Richtung Internet aus. Dorthin bringen will er auch seine Klientel, den Mittelstand
Strategische Aktivitäten sollen die Bäurer AG auch in diesem Jahr prägen. Mit Marktplätzen, neuen Branchenlösungen, internetfähigen IT-Anwendungen und einem Mietmodell will der ERP-Anbieter seine Mittelstandsklientel ins Web bringen.

Firmenaufkäufe und Kooperationen haben Heinz Bäurer im letzten Jahr schwer in Beschlag genommen. Sich zufrieden zurückzulehnen, ist seine Sache aber nicht. Vielmehr will der Vorstandsvorsitzende der Bäurer AG, die unternehmensweite Standardsoftware für das sogenannte Enterprise Resource Planning vornehmlich mittelständischen Fertigungsbetrieben anbietet, das Wachstum des Vorjahres wiederholen.

Damit der Schwarzwälder Unternehmer aus Hüfingen den um 107 % auf fast 95 Mio. DM gestiegenen Umsatz verdoppeln kann, strebt er mit Vehemenz nach neuen Märkten. Neben der ERP-Software B2 als Kerngeschäft gilt das Interesse besonders drei Wachtumstreibern: Supply Chain Management (SCM), Customer Relationship Management (CRM) und E-Commerce.
Bislang hatte Bäurer mit dem Aufkauf passender Unternehmen in diesem Umfeld eine glückliche Hand. Mit der ehemaligen CAI/CS stärkten sich die Standardsoftware-Anbieter den Bereich der Komponentenlösungen. Die Systemintegratoren aus dem fränkischen Rimpar sollen demnächst als Bäurer-Sparte Componentware agieren. Und mit der vor kurzem übernommenen TPS Labs AG aus München, die Heinz Bäurer als „unseren glücklichen Umstand im CRM-Umfeld“ bezeichnet, will er das Management von Kundenbeziehungen abdecken.
Mit ihrer Lösung Oceans 2000 mischt TPS insbesondere im Großkundengeschäft mit. Branchenschwergewichte wie beispielsweise Compaq, VW, Dasa und Hewlett-Packard nutzen die Web-fähige CRM-Software der Münchener. Eine schlanke Version wird nun unter dem Namen B2.CRM für Bäurers Mittelstandskunden in die ERP-Lösung B2 als OEM-Version integriert.
Mit dem bisherigen CRM-Eigengewächs von Bäurer soll „am 1. August Schluss sein“, verkündet Produktmarketingleiter Werner Bezikofer. Dann nämlich schickt die jetzt als GmbH firmierende TPS ihr nächstes Software-Release ins Rennen. Die Münchener werden ihre Programmfamilie weiterhin in Eigenregie entwickeln und vermarkten. Die daraus abgeleitet E-CRM-Lösung für Bäurer-Kunden gliederten sie in fünf Module, die einzeln wie auch im Paket erhältlich sein sollen.
Auch in Sachen E-Commerce sind die Wegmarken abgesteckt: Über die Kooperation mit der Münchener Openshop AG sollen Branchenmarktplätze im Internet aufgebaut werden. Für die Optikerbranche und die Möbelindustrie besteht jeweils schon ein Gate. Auch die gemeinsam mit Openshop gegründete B-Gate.com AG soll helfen, „den Mittelstand ins Internet zu bringen“, gibt Heinz Bäurer seiner strategischen Ausrichtung ein Motto. So liegt für ihn denn auch das Rationalisierungspotenzial im Mittelstand eindeutig in der Kommunikation zwischen den Unternehmen. Die Kunden-Lieferanten-Beziehungen, blickt Bäurer nach vorne, würden künftig „in veränderten Umgebungen stattfinden, etwa über elektronische Marktplätze“.
Um diese Geschäftsprozesse anzustoßen, braucht es wiederum eines sogenannten Portals, das Informationen und Anwendungen unter einer grafischen Oberfläche im Web bündelt. Ein Portal für Branchen wird derzeit mit Hilfe von B-Gate.com errichtet. Dass das B für Business und nicht für den Mitinitiator steht, hat für Heinz Bäurer Grund: Um Breite und Volumen zu erzielen, will er auch andere Marktteilnehmer mit ins Boot holen – bis hin zu Wettbewerbern aus dem ERP-Lager. Die Erstversion der vor sechs Monaten angekündigten B-Gate.com-Lösung soll erstmals auf der Messe Internet World Ende Mai in Berlin zu sehen sein, verspricht Werner Bezikofer.
Neben dieser strategischen Ausrichtung wird Bäurer auch sein Produktportfolio in Richtung Prozessindustrie erweitern. „Noch in diesem Jahr“, so Firmenchef Heinz Bäurer, soll eine ERP-Systemlösung verfügbar sein. Aber auch beim Thema Application Service Providing, kurz ASP, will man vorne dabei sein. Der Startschuss für internetfähige ERP-Software auf Mietbasis fällt am 9. Mai in Düsseldorf, wo die Hüfinger ein Rechenzentrum in Betrieb nehmen werden.
Dass mit dem ersten ASP-Kunden ein „mittelständischer Anwender“ gewonnen wurde, passt in die Argumentationsschiene von Heinz Bäurer. Für ihn steht fest, dass der Mietservice gerade für den Mittelstand „eine interessante Sache sein wird, um die IT-Landschaft wirtschaftlich zu betreiben“. Zum Thema wird ASP für ihn aber erst im nächsten Jahr. Wer seine IT-Struktur heute auf Client-Server ausgerichtet habe, werde nicht so schnell auf ASP gehen, sieht Bäurer es realistisch. „Wer jedoch in seine DV-Struktur investieren muss, für den wird das Mietmodell eine sehr wirtschaftliche Alternative.“ dk
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