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„Sonderschauen unterstreichen den innovativen Charakter der Euromold“

Diana Schnabel und Dr. Eberhard Döring: Die Euromold wird auch künftig wachsen
„Sonderschauen unterstreichen den innovativen Charakter der Euromold“

In zehn Jahren ist die Euromold, die internationale Leitmesse für den Werkzeug- und Formenbau, ständig gewachsen. Auch im 11. Jahr wollen die Veranstalter mit neuen und veränderten Schwerpunkten Zuwächse erzielen.

Das Gespräch führte Chefredakteur Dr. Rolf Langbein Rolf.Langbein@konradin.de

Frau Schnabel, seit zehn Jahren wächst die Euromold und Sie erwarten auch in diesem Jahr Zuwächse. Wo kommen die her?
Schnabel: Wir wollen zum einen vorhandene Produktbereiche ausweiten. Das gilt insbesondere für den internationalen Werkzeug- und Formenbau, der nun mal das Herz der Euromold ist. Wir haben versucht, die Länder der EU-Osterweiterung einzubinden. So haben wir erstmals einen ungarischen Gemeinschaftsstand, und Tschechien ist in der Planung.
Sehen Sie da keine Probleme mit den deutschen Ausstellern auf Sie zukommen, wenn Formenbauer aus Niedriglohnländern hier verstärkt präsent sind?
Schnabel: Nein, wieso? Das bringt doch neue Denkansätze, zum Beispiel für Kooperationen. Und dann müssen sich die Unternehmen doch dem Wettbewerb stellen.
In einer statistischen Momentaufnahme haben die Aussteller von Werkzeugmaschinen und von Werkzeugen jeweils einen Anteil von über acht Prozent? Das ist viel. Bleibt das so?
Schnabel: Das ist stark und hängt mit dem Prozessketten-Charakter der Euromold zusammen. Diese Aussteller sehen trotz der Messeflut in der Metallverarbeitung in diesem Jahr in der Euromold eine wichtige Plattform für ihre Produkte.
Döring: Ein Grund dafür ist natürlich auch das auf den Werkzeug- und Formenbau zugeschittene internationale Angebot. Das war auf der Metav in Düsseldorf nicht so groß. Wir könnten noch eine weitere Halle füllen, so groß ist die Nachfrage. Leider ist das in diesem Jahr in Frankfurt nicht möglich.
Und wo liegen weitere Wachtumsbereiche?
Döring: Bei den Werkstoffen wollen wir spezielle Sektoren ausbauen. Bisher kamen die Werkstoffanbieter vorwiegend aus dem Stahlbereich für den Werkzeug- und Formenbau. Unter dem Motto formende und geformte Werkstoffe wollen wir jetzt auch das viel größere Potenzial der zu verarbeitenden Werkstoffe herausstellen. In Halle 9.2, die wir völlig umstrukturiert haben, findet erstmals ein eigenes Forum Werkstoffe statt. Eine Sonderschau zeigt den Einsatz von Hochleistungswerkstoffen im Fahrzeugbau.
Und was erwartet die Besucher in Halle 9.2 noch nach der Umstrukturierung?
Döring: Design+Engineering hatten wir ja schon. Daraus hervorgegangen ist jetzt auch ein VR+Simulations-Forum mit Themen wie Simulation, Visualisierung und Virtuelle Realität. Aber wir wollen hier nicht nur eine virtuelle Welt präsentieren. Es geht vor allem um Möglichkeiten der Berechnung. Hier sollen Mittelständler erfahren, dass auch sie sich solche Programme leisten können.
Das ist doch der Bereich, der auf der Cebit angesiedelt war, aber auf die Hannover Messe gehört hätte.
Döring: Die CAE-Leute verlassen Hannover. Sie kommen gerne auf die Euromold, weil wir deren Problematik abdecken. Deshalb sage ich auch vorher, dass dieser Software-Bereich künftig auf der Euromold eine große Rolle spielen wird.
Sie weisen auch wieder das Campus-Forum aus. Wo liegen hier die neuen Akzente?
Döring: Hier wollen wir den Hochschul-Technologietransfer fördern. Nach der Diskussion um die Elite-Schulen müssen die Hochschulen aktiv werden und zeigen, was sie der Industrie zu bieten haben. Wir werden zusammen mit der TU Darmstadt das Campus-Forum aufziehen. Wie man sieht, decken wir mit der Halle 9.2 mehr die weichen Faktoren ab. Hier geht es um die dringend erforderliche Kommunikation und den Technologietransfer.
In der Halle 9.1 werden Sie wieder eine Sonderschau Flugzeugbau präsentieren. Warum gerade diesen Anwendungsbereich?
Döring: Wir wollen mit dieser Sonderschau den innovativen Charakter der Euromold unterstreichen. Immerhin bietet der Flugzeugbau für die Produktbereiche der Euromold, wie Design, Prototyping oder Formenbau, neue Betätigungsfelder. Das gilt für Strukturbauteile ebenso wie für den Triebwerksbau oder die Innenausstattung. Mit Ideen, Anregungen und konkreten Beispielen soll die Sonderschau der Branche neue Impulse vermitteln.
Denken Sie alleine an die regelmäßige Erneuerung der Innenausstattung der Flugzeuge. Das ist ein Riesengeschäft für mittelständische Betriebe.
All diese Aktivitäten zeigen, dass die Euromold immer noch ausbaufähig ist. Wird es jetzt schwieriger, Zuwachsraten wie in der Vergangenheit zu erzielen?
Schnabel: Wenn ein Messekonzept gut ist und Akzeptanz findet, ist es weniger schwer, eine Messe aufzubauen, als den Erfolg zu halten. Die neue Dekade hat ein verändertes wirtschaftliches Umfeld und auch die EU-Osterweiterung gebracht. Solche und andere Veränderungen zwingen uns dazu, uns darüber Gedanken zu machen, welche neuen Schwerpunkte zu setzen sind und wie andere ausgebaut werden können. Nur so können wir auch in den nächsten Jahren erfolgreich bleiben und die Euromold als internationale Leitmesse erhalten.
Und wenn wir weiter wachsen wollen, müssen wir vor allem Service bieten. Der Servicegedanke wird immer wichtiger.
Mit dem Euromold Award haben Sie den Innovationscharakter der Messe noch stärker in den Vordergrund gerückt. Findet der Award auch weiterhin großen Zuspruch?
Schnabel: Der Award hat inzwischen einen hohen Stellenwert. Immerhin beteiligen sich rund vier bis fünf Prozent der Aussteller daran. Dazu gehört Mut, den aber viele noch nicht aufbringen.
Im vergangenen Jahr kamen etwa 1530 Aussteller auf die Euromold. Werden es in diesem Jahr mehr werden?
Schnabel: Wir waren optimistisch und werden über 1500 Aussteller haben.
Und wieviel Besucher erwarten Sie?
Schnabel: Zwischen 55 000 und 60 000, Tendenz aufwärts. Letztes Jahr hatten wir plus acht Prozent.
Die Euromold deckt die Interessensfelder der CAE-Anbieter ab
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