Die spanische Werkzeugmaschinen-Industrie durchlebt schwierige Zeiten. Das zeigen die Zahlen des Branchenverbands AFM. Neu Impulse erhoffen sich die Unternehmen von der Biemh. Die spanische Fertigungstechnikschau öffnet am 28. Mai.
Insbesondere die spanischen Werkzeugmaschinenbauer blicken erwartungsvoll nach Bilbao. Dort findet vom 28. Mai bis zum 2. Juni die 27. Biemh statt. In wirtschaftlich für die Iberer noch immer schwierigen Zeiten, erhofft sich die Branche neue Impulse von der wichtigsten Fertigungstechnikmesse ihrer Halbinsel.
Biemh-Veranstalter BEC (Bilbao Exhibition Centre) erwartet 1097 Aussteller – knapp mehr als 2010 (1085) – aus 25 Ländern. Mit einem Anteil von rund 35 % stellen die Hersteller von spanenden Werkzeugmaschinen die größte Gruppe, gefolgt von Umformmaschinen (20 %) und Präzisionswerkzeugen (10 %). Zu den weiteren Ausstellungsbereichen gehören C-Techniken, Messtechnik, Qualitätssicherung oder Komponenten.
Rund 85 % der spanischen Werkzeugmaschinenbauer, deren Spezialität kundenspezifisch zugeschnittene Großmaschinen sind, haben ihren Sitz in einem Umkreis von 80 km um Bilbao. Gerade für ausländische Gäste der Biemh bietet es sich daher an, den Aufenthalt mit einem Besuch bei den Unternehmen zu verbinden. Zu den wichtigsten Zielgruppen den Schau gehören die Eisenbahn-, die Flugzeug- und die Automobilindustrie sowie die Windkraftbranche.
Wie der spanische Werkzeugmaschinenverband AFM als Mitorganisator der Biemh mitteilt, ging das Produktionsvolumen der iberischen Werkzeugmaschinenbauer 2010 um weitere gut 15 % auf 631,9 Mio. Euro zurück. Im bisherigen Rekordjahr 2008 produzierten die Unternehmen einen Wert von rund 1,057 Mrd. Euro. Das Exportvolumen sank 2010 um 12,3 % auf 484,2 Mio. Euro (76,6 %). Hauptabsatzländer waren dabei Deutschland (17 %), China (11,1 %), Brasilien (7,4 %), gefolgt von Indien, Italien, Frankreich und Mexiko.
Waren Fräsmaschinen mit einem Exportvolumen von rund 235 Mio. Euro 2008 bei ausländischen Abnehmern noch die mit Abstand gefragteste Produktgruppe, so wurden sie 2010 von den Drehmaschinen knapp überholt (Drehen: 75 Mio., Fräsen: gut 73 Mio. Euro).
Der Verbrauch von Werkzeugmaschinen in Spanien schrumpfte von 2008 bis 2010 von 793,9 Mio. auf 357,5 Mio. Euro. Rund zwei Fünftel davon (147,8 Mio. Euro) wurden in Spanien selbst hergestellt. Importiert wurden Maschinen und Zubehör für 209,7 Mio. Euro. Die wichtigsten Liefernationen waren Italien (58,6 Mio. Euro), Deutschland (47,3 Mio. Euro), China (13,9 Mio. Euro), gefolgt von Österreich, der Schweiz und Japan.
Die Branchenzahlen von 2011 sind laut AFM noch nicht verfügbar. hw
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