Gewachsen aus dem Bereich Lohnstrahlen und -beschichten, entwickelt, konstruiert und errichtet die SLF Oberflächentechnik GmbH groß dimensionierte Anlagen zum Strahlen und Lackieren selbst.
Die Firma Josef Leicht Maschinenbau hat kürzlich ihr neues Oberflächenzentrum in Betrieb genommen. Schwere Schweißbaugruppen wie Werkzeugmaschinenständer, Präzisionsteile oder Motorblöcke für stationäre Motoren von bis zu 20 t werden dort nach der Fertigung und mechanischen Bearbeitung entfettet, beschichtet und getrocknet. Die dafür erforderliche Vorbehandlungs- und Lackieranlagentechnik lieferte die SLF Oberflächentechnik GmbH mit Sitz in Mühlau und Greven.
Die Problematik, die Bauteile in eine Kabine zu befördern, hat SLF gelöst, indem die Reinigungskabine teleskopierbar ausgeführt wurde. Nach dem Ablegen des Bauteils auf den Waschplatz lässt sich die – auf 4 m platzsparend zusammengefahrene – Kabine einfach über das Bauteil fahren. Komplett ausgefahren ist die Kabine 12,5 m lang. Anschließend schließt sich das an der Stirnseite des letzten Teleskopelements befindliche Rolltor. Die beim Reinigen entstehenden Dämpfe werden über eine integrierte starke Absaugung erfasst und nach der Tröpfchenabscheidung über Dach geleitet.
Für die Reinigungstechnik lieferte die SLF ein im geschlossenen Kreislauf geführtes Hochdruckreinigungssystem. Es reinigt das Entfettungsmedium kontinuierlich und bereitet es auf. Das reduziert den Einsatz von Wasser und Chemie auf ein Minimum.
Die Lackierung erfolgt auf einer Freifläche in der Werkhalle. Spezielle Weitwurfdüsen leiten erwärmte Luft aus Höhen von bis zu 20 m zielgerichtet auf den Lackierer. Der Luftstrom erfasst das Overspray und leitet es in die Bodenabsaugung.
Da eine Warmlufttrocknung in der freien Halle nicht möglich ist, installierte die SLF auch dort eine teleskopierbare Kabine, die das Trocknen des frisch lackierten Bauteils bei rund 60 °C Umlufttemperatur ermöglicht.
Durch die Teleskop-Kabinen spart der Maschinenbauer laut Aussage des Betriebsleiters pro Werkstück drei bis vier Stunden an Handlingsarbeiten gegenüber der Beschichtung an herkömmlichen Spritzkabinen. Der Lösemittelverbrauch zur Reinigung der Bauteile wurde den Angaben zufolge von bisher 100 t/a auf 0 t/a reduziert.
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