Im Bereich Korrosionsschutzmittel gibt es jetzt eine wirtschaftliche Alternative zu kostspieligen Abluftreinigungsanlagen: neue VOC-freie Wasserverdränger des Typs Anticorit von Fuchs.
Alexander Vogler ist Journalist in Heidelberg
Emissionen von VOC (volatile organic compounds – flüchtige organische Verbindungen) belasten Umwelt und Gesundheit. Ihr Einsatz wird daher durch die 31. Bundesimmissionsschutz-Verordnung, die so genannte VOC-Richtlinie, bis 2007 drastisch eingeschränkt. Betriebe, in denen organische Lösemittel eingesetzt werden, sind somit gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Emissionsgrenzwerte einzuhalten. Nicht immer ist dabei jedoch die Investition in teure Abluftreinigungsanlagen erforderlich. Im Bereich Korrosionsschutzmittel, beispielsweise, gibt es jetzt eine wirtschaftliche Alternative: eine neue VOC-freie Produktgeneration der Mannheimer Fuchs Europe Schmierstoffe GmbH. Damit lassen sich die Richtlinien-Vorgaben erfüllen, ohne die Anlagen mit kostspieligen technischen Vorrichtungen zur Emissionsminderung ausrüsten zu müssen.
Der Einsatz von Lösemitteln ist Hauptverursacher der VOC-Emissionen. Entsprechende Lösemittel werden in einer Vielzahl gewerblicher Anwendungen und industrieller Prozesse verwendet. In der Metallindustrie sind unter anderem folgende Bereiche betroffen: Teilewaschtische, Reinigungsanlagen auf Kohlenwasserstoffbasis, Serienbeschichtung und Reparaturlackierung von Fahrzeugen, Klebebeschichtungen, Anlagen zur Laminierung von Kunststoffen sowie Korrosionsschutzbäder.
Neben der Optimierung des Produktionsprozesses stehen den Anlagebetreibern zwei Wege zur Lösemittel-Reduktion offen: Die Investition in eine Vorrichtung zur Emissionsminderung, eine Abluftreinigungsanlage, oder der Einsatz lösemittelarmer oder -freier Produkte und die Erstellung eines auf den betroffenen Betrieb zugeschnittenen Reduzierungsplans.
Die Umstellung auf lösemittelarme oder -freie Produkte ist gerade unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine interessante Option. Allerdings sind noch nicht für alle Branchen entsprechende leistungsfähige Produkte auf dem Markt. Während im Bereich Farben und Lacke zum Teil schon seit Jahren VOC-freie Produkte erhältlich sind, sieht es bei temporären Korrosionsschutzmitteln wie Wasserverdrängern für Metalle anders aus. Hier gibt es nur einen führenden Anbieter, den weltweit größten unabhängigen Schmierstoffhersteller Fuchs, der auch VOC-freie Produkte im Programm hat.
Gebräuchliche Wasserverdränger enthalten als Lösemittel Spezialbenzine oder Isoparaffine, die leicht verdunsten und damit für eine schnelle Trocknung des Werkstücks sorgen. Für seine neue Wasserverdränger-Generation hat Fuchs die komplexe Additivierung weiter verbessert. Die VOC-freien Produkte der Reihen Anticorit DF, DFO, DFW und DFV basieren auf speziellen Lösemitteln. Damit werden sie der VOC-Richtlinie ebenso gerecht wie den vielfältigen Aufgaben beim Einsatz in der Produktion. Zu ihren wichtigsten Eigenschaften gehören: gute Wasserverdrängung, ein dünner Korrosionsschutzfilm mit guter Beständigkeit, Verträglichkeit mit allen Metallen, hohes Demulgiervermögen sowie ein Flammpunkt von über 90 °C.
Die Anticorit-Wasserverdränger nehmen aber auch aus einem anderen Grund eine Sonderstellung unter den temporären Korrosionsschutzmitteln ein, wie Florian Treptow, Anwendungstechniker im Produktmanagement Korrosion bei Fuchs, erläutert: „Bei Verwendung üblicher Korrosionsschutzprodukte muss vorausgesetzt werden, dass die zu behandelnden Teile trocken sind oder nass weiterbehandelt werden. Anhaftende Feuchtigkeit oder in wässriger Lösung vorliegende aggressive Medien führen zu Unterrostungen. Unsere Anticorit-Wasserverdränger dagegen können auf feuchte oder nasse metallische Oberflächen aufgebracht werden.“ Damit böten sie die Möglichkeit einer raschen, Energie sparenden und damit rationellen Trocknung bei gleichzeitiger Konservierung von Werkstücken, die aus vorhergehenden Arbeitsprozessen zum Beispiel in waschnasser Form anfallen.
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