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Spritzgießer auf Technologie-Kurs

Mehrkomponententechnik: Erfolgreich in allen Branchen
Spritzgießer auf Technologie-Kurs

Spritzgießer auf Technologie-Kurs
Auswahl und Ausstattung der Spritzgießmaschine richten sich immer stärker nach anwenderspezifischen Anforderungen Bild: Schall, Fakuma 2005
Die Spritzgießmaschinen-Hersteller auf der Fakuma setzen primär auf Technologie. Dafür gibt es Gründe: Angesichts großen Kostendrucks bleibt den Verarbeitern nur die Chance, mit technisch hochwertigen Lösungen die Produktivität zu steigern.

Gerd Liebig, Group Marketing Director beim Spritzgießmaschinen-Hersteller Engel Austria GmbH, gilt als ausgewiesener Branchenkenner. Aus der Beobachtung des Marktes schließt er, dass die strukturellen Veränderungen in der Kunststoffverarbeitungsbranche abgeschlossen sind: „Europäische Lohnspritzer qualifizieren sich zunehmend zum OEM-Partner oder zum Systemlieferanten.“

Beim Kauf von Spritzgießmaschinen fragen die Verarbeiter hochwertige Technologie nach. Wollen sie in Europa wettbewerbsfähig bleiben, müssen sie ihre Produktivität und Wertschöpfung steigern – und zwar mit allen Mitteln, die der Markt zur Verfügung stellt. Neben dem Know-how-Aufbau gehört dazu die Ausrüstung mit adäquater Maschinentechnik. Diese Entwicklung beschränkt sich jedoch nicht auf Europa. Liebig beobachtet, dass der Anteil von Low-Tech-Spritzgießmaschinen weltweit zurück geht. „Die Systemanbieter und Anwendungsspezialisten bieten modulare Lösungen, die den Commodity-Anbietern die Marktanteile nehmen.“
Den Trend zu höherwertiger Technologie erkennt der Engel-Manager auch daran, dass die Anforderungen der Spritzgießer zunehmend von der spezifischen Anwendung ihrer Kunden dominiert sind. Ein Beispiel: Galt der Mehrkomponenten-Spritzguss vor fünf Jahren als Domäne des Automobilbaus, so wird er heute in allen Branchen für spezielle Anwendungen eingesetzt.
Diese aus der Marktbeobachtung abgeleiteten Rückschlüsse decken sich mit den technischen Trends, die uns die Hersteller bei unserer Fakuma-Umfrage nannten (Seite 30f): Am häufigsten erwähnt wurden die Mehrkomponententechnik und das wachsende Interesse an der elektrischen Maschine.
Herbert Kraibühler, Technik-Chef der Arburg GmbH + Co. KG in Loßburg, nannte für das Mehrkomponenten-Spritzgießen einen Anteil von über 10 %, der aber „weiter zunehmen“ wird (Interview S. 52). Da dieser Prozess es ermöglicht, Fertigungs- oder Montageschritte zu integrieren, lassen sich die Prozesskosten stark senken. Ein beliebtes Beispiel ist das Playmobil-Äffchen, an dem sich Kopf und Glieder bewegen lassen – und das so „fertigmontiert“ aus der Maschine fällt. Der Fakuma-Besucher bekommt es bei der Dr. Boy GmbH & Co. KG, Neustadt-Fernthal zu sehen.
Für Takeshi Oda, Präsident der Fanuc Roboshot Europe GmbH, Neuhausen, geht „der Trend in Europa“ zu elektrischen Spritzgießmaschinen, „obwohl deutlich schwächer als in den USA und Asien“. Damit gibt er auch die Sicht anderer Anbieter wieder. Die vollelektrischen Maschinen sind unter anderem schneller und genauer als die hydraulischen. Odas Prognose: „Die Anwender werden den besseren Return-on-Invest schätzen lernen.“
Bei nahezu allen Anbietern sind Automationslösungen ein Messethema. Ansgar Jaeger, Leiter Marketing und Anwendungstechnik bei der Demag Ergotec GmbH, Schwaig, gewichtet sie sogar höher als Maschinen-Exponate. Ausdrücklich weist er darauf hin, dass Demag Systemlösungen aus drei Anwenderbranchen vorstellen wird. Die Krauss-Maffei Kunststofftechnik GmbH, München, präsentiert diesbezüglich ihr Sonderverfahren SkinForm, das sie auch „als Ergebnis des Trends zu Prozess- und Automationslösungen“ bezeichnet. Mit SkinForm entstehen lederähnliche Oberflächen in einem verketteten Prozess.
Weitere Sonderverfahren wird die Fakuma in Fülle vorstellen – man darf gespannt sein. Zudem fällt auf, dass viel von Medizintechnik-Teilen die Rede ist – ein Trend, der wohl über die Kunststoffverarbeitung hinaus geht.
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