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Standardisierte Sonderlösung lässt Raum fürs Kreative

Kundenwünsche werden zur Katalognummer
Standardisierte Sonderlösung lässt Raum fürs Kreative

Standardisierte Sonderlösung lässt Raum fürs Kreative
Werkzeug- und Formenbauer nebst Kunststoff verarbeitender Industrie sind die Nutznießer: Normalien, Zubehör und Systemplatinen stehen ihnen sowohl normalisiert als auch bei Bedarf als Sonderlösung zur Verfügung. Standardgrößen bis 796 mm x 996 mm werden ergänzt um Spezialausführungen bis 1500 mm x 3000 mm mit maximal 3500 kg Masse (Bild: EOC)
Die Sortimente derAnbieter werden breiter und das Normteil nach Kundenwunsch zum Standard. Immer mehr Betriebe nutzen die Normalien-Hersteller als ihre verlängerte Werkbank.

Der Werkzeug-, Formen- und Vorrichtungsbau selbst wird wohl auf Dauer die klassische Einzelfertigung schlechthin bleiben. Standardisierte Teile und Baugruppen sorgen jedoch dafür, dass der Special Tooler sich dabei wieder mehr aufs Kreative konzentrieren kann. Denn wenn er sein Produkt mit Hilfe katalogisierter und schnell zu beschaffender Komponenten zum kompletten System ausbaut, bleibt mehr Raum fürs Wesentliche. Im allgemeinen Maschinenbau ist dieser Kunstgriff längst bewährte Praxis – schließlich sind die meisten Schrauben Normteile. Allerdings verschieben sich im Formenbau die Grenzen.

Was hier eingangs der 90er Jahre noch als wenig normal oder normierungsfähig galt, kommt immer öfter als Normalien-nahe Sonderlösung daher. Dadurch wird das ohnehin tausende Teile umfassende Sortiment der Hersteller um ein Weiteres aufgebohrt. Standards wie Auswerferstifte, Feder- und Schneidelemente oder Formrahmen sind häufig so weit individualisiert, dass der Werkzeug- und Formenbauer seinen Lieferanten von Beginn des Auftrags an als eine Art verlängerte Werkbank einplanen kann.
Nicht wenige Betriebe geben durch solches Outsourcing den immens gewachsenen Termindruck an ihren eigenen Zulieferer weiter. Der Normalien-Anbieter wiederum hat mit Sonderwünschen nur selten ein essenzielles Problem: Wenn große Teile wie ein Formrahmen erst einmal aufgespannt sind, lassen sie sich in der gleichen Lage meist ohne nennenswerten Mehraufwand von der Norm auf die Kundenspezifika ändern. Hier sind die Hersteller in den letzten Jahren flexibler geworden.
Fertigungstiefe im Werkzeug- und Formenbau sinkt
So sinkt die Fertigungstiefe im Werkzeug-, Formen- und Vorrichtungsbau kontinuierlich ab. Ähnlich dem allgemeinen Maschinenbau geht der Trend hier in Richtung vernetztes Arbeiten. Dennoch ist die individualisierte Normalie immer noch Ausnahme von der Regel. Hersteller wie EOC, D-M-E, Hasco oder Steinel machen die Masse des Geschäfts über die Vielfalt ihrer Sortimentsprodukte, die sie teils in Tagesfrist, je nach Komplexität zumindest aber in weniger als einer Woche liefern. Wer Normalien nach eigener Konstruktion in Auftrag gibt, muss sich auf längere Fristen einrichten. Die führenden Hersteller und zunehmend auch die Handelshäuser stellen das Gros ihrer Normalien zudem als CAD-Bibliotheken zur Verfügung. Die meisten Teile können so just in time abgerufen werden. Kosten und Termine lassen sich dadurch verbindlicher planen und – noch wichtiger – tatsächlich auch einhalten.
Davon unabhängig feilen die Anbieter weiter an ihrem Standard-Programm. So werden Lösungen entwickelt, deren Nutzwert oft das Potenzial zu weiteren, völlig neuen Normteilen hat. Was die Verbesserung im Detail betrifft, können dies Spreizkerne für das Formen hinterschnittener Ausßenprofile sein. Wo sie eingesetzt werden, fallen ganze Arbeitsgänge weg. Aber auch clever angelegte Hilfen wie die Führungsbuchse mit abschließendem Schrägbolzen dienen der Rationalisierung: Ersparen sie dem Special Tooler doch das Setzen schräger Löcher, denn eine Senkrechtbohrung, die sich schnell einbringen lässt, reicht jetzt vollkommen aus.
Nicht selten waren Sonderwünsche der Ausgangspunkt für Verbesserungen dieser Art. Heißkanalsysteme haben diesen Status heute durchweg erreicht und werden in der Fertigung von Spritzgussformen immer öfter eingesetzt. Zudem sind sie mittlerweile so weit miniaturisiert, dass Nestabstände im Millimeterbereich für sie kein Problem mehr sind. Allerdings liegen die Lieferzeiten der Heißkanaldüsen und -kanäle meist noch über den Fristen klassischer Normalien. fi
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