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Stanzmaschine der Zukunft – eine Kombi-Maschine

Trennsysteme verbinden Flexibilität und Produktivität
Stanzmaschine der Zukunft – eine Kombi-Maschine

Leistungsstarke Kombi-Systeme gehörten zu den Haupt-Anziehungspunkten der Messe Euro-Blech. Die Hersteller folgten damit dem Trend zu höherer Flexibilität in der Blechbearbeitung.

Von unserem Redaktionsmitglied Dr. Bernhard Reichenbach bernhard.reichenbach@konradin.de

In der blechverarbeitenden Industrie sind beim Zuschnitt zwei Tendenzen zu beobachten: Einerseits die Ausweitung des Abmessungs- und Materialspektrums, um eine größere Bandbreite an Aufträgen akquirieren zu können, andererseits die Ausrichtung auf möglichst effizientes Bearbeiten von Dünnblech bis etwa 6 mm Dicke, dessen Anteil stetig wächst. Die auf der Messe Euro-Blech vertretenen Hersteller präsentierten ein Angebot, das diesen Trends entgegenkam.
Stanzen
Eine Weltneuheit, die Flexibilität und Produktivität verbinden soll, zeigte die Murata Machinery Europe GmbH, Willich: die CNC-Stanzmaschine NPS-01 mit automatischem Revolver-Wechsel. Laut Hersteller werden mit diesem innovativen Konzept die Rüstzeiten komplett eliminiert, da sich alle Werkzeuge hauptzeitparallel wechseln lassen. Die Maschine arbeitet mit einem rotierenden Hauptmagazin, das mit acht austauschbaren Werkzeug-Revolvern bestückt ist. Seitlich an der Maschine ist ein Revolver-Wechsler mit weiteren acht Revolvern angebracht. Diese können mit zusätzlichen Tools bestückt und nach Bedarf während der Fertigung in das rotierende Magazin der Maschine eingewechselt werden. Dies ermöglicht durchgängiges Arbeiten über einen langen Zeitraum hinweg.
Um die Flexibilität beim Stanzen zu steigern, verknüpfte die LVD Company N.V., Gullegem/Belgien, die Stanzmaschine Strippit Global mit einem Kuka-6-Achsen-Roboter mit großer Reichweite zum Be- und Entladen. „Der integrierte Roboter kann je nach Größe bis zu zwanzig Entladestationen bedienen“, erläuterte Verkaufsleiter Patrick Deferme. Die Anlage lasse sich zudem mit einem Hochregallager verbinden.
Schneiden
Mit der 4-kW-Großformat-Laserschneidmaschine Hypergear stellte die Mazak Laser Europe, Göppingen, ein mit Linearantrieben ausgestattetes, hochproduktives System vor, das sehr dünne bis dicke Bleche – auch beschichtete – präzise schneiden soll, ohne dass der Prozess durch aufwendige Einrichtarbeiten unterbrochen werden muss. Um für jede Schneidaufgabe stets die optimierte Einstellung zur Verfügung zu haben, werden Schneidkopf und Düse automatisch gewechselt und der Strahldurchmesser selbständig angepasst. Die Hypergear soll Schneidprobleme eigenständig beheben und gegebenenfalls die Düsenspitze selbst schleifen.
Hohe Produktivität verspricht auch der neue CO2-Laser TLF 6000 der Trumpf GmbH + Co. KG, Ditzingen. „Für das Schneiden von Blechen haben wir einen Laser mit sechs Kilowatt Leistung entwickelt, der neue Maßstäbe setzt“, betonte Prof. Berthold Leibinger, Geschäftsführender Gesellschafter der Trumpf-Gruppe. „Hinsichtlich Strahlqualität und Schneidgeschwindigkeit ist er auf der Welt bisher unerreicht.“ Gegenüber dem 5-kW-Laser des Herstellers soll sich die Schneidgeschwindigkeit nochmals um bis zu 36 % steigern lassen. Dies wirkt sich speziell bei der Großformat-Bearbeitung positiv aus. Mit der Strahlquelle lassen sich Edelstahl bis 25 mm und Aluminium bis 15 mm Dicke bearbeiten.
Eine kostengünstige, qualitativ adäquate Alternative zum Laserschneiden bietet das Präzisions-Plasmaschneiden moderner Prägung. Dies gilt nicht nur für 2D- sondern auch 3D-Zuschnitte zwischen 0,5 und über 30 mm Blechdicke, angefangen beim Anfasen bis zum Bearbeiten von Rohren und Tiefziehteilen. Dabei sind auch CrNi-Stähle und Aluminium kein Hindernis. Bei Präzisionsplasma kann der Brenner auch zum Markieren eingesetzt werden. Mit weiterentwickelten Geräten und Anlagen waren Anbieter wie Hypertherm, Kjellberg Finsterwalde, Esab und Messer in Hannover vertreten.
Einer der wesentlichen Trends in der Blechbearbeitung ist die Kombination von Stanz- und Schneidtechnik, die die Vorteile beider Verfahren in einem System verbindet. Zu diesen Systemen gehört das neu-designte Stanz-Laser-Bearbeitungszentrum EML Z-3510 NT mit halb-fliegender Laseroptik, das bei der Amada GmbH, Haan, Weltpremiere feierte. Die auf Schnelligkeit, Flexibilität und Energieersparnis hin ausgelegte Anlage besitzt einen wartungs- und verschleißarmen servo-elektrischen 300-kN-Doppelantrieb, der sich durch Laufruhe und niedrige Anschlusswerte auszeichnen soll. Dank der halb-fliegenden Optik der 4-kW-Lasereinheit muss das Blech nur noch in X-Richtung bewegt werden, während die Laserachse die Y-Positionierung übernimmt. Damit sollen deutlich höhere Schneidgeschwindigkeiten möglich sein als mit einer feststehenden Optik. Die Stanzeinheit kann mit bis zu 1000 Hüben/min arbeiten.

Stanz-Plasma-Kombination

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Eine kostengünstige Alternative zu Stanz-Laser-Kombianlagen bietet die Stanz-Plasma-Kombimaschine Combicut der Lörracher Boschert GmbH + Co. KG, die komplexe Innen- und Außenkonturen per Feinstrahl-Plasmaschneiden erzeugt. „Dieses Verfahren ermöglicht schnelle und kostengünstige Schnitte mit laserähnlicher, nacharbeitsfreier Qualität im Dünn- und Dickblech“, betont Geschäftsführer Dipl.-Ing. Peter Kunz. Hierfür steht die Inverter-Stromquelle Hifocus 160i von Kjellberg Finsterwalde zur Verfügung. Die 280-kN-Stanzeinheit kann mit bis zu 400 Hüben/min arbeiten. Das System ist mit vier verschiedenen Arbeitsbereichen zwischen 1580 mm x 810 mm und 3080 x 1560 mm erhältlich.
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