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Stapeln auf die schonende Art

Clariant setzt auf Palettierroboter von Beumer
Stapeln auf die schonende Art

Die Clariant Produkte GmbH hat im Industriepark in Gersthofen bei Augsburg sechs Produktionsbetriebe. Im Bereich Additive stellt das Chemie-Unternehmen natürliche, teilsynthetische und synthetische Wachse her und verarbeitet sie. Um diese in Säcke abgefüllt besonders schonend, schnell und mit hoher Qualität und Genauigkeit auf Paletten zu stapeln, setzt Clariant jetzt auf den Knickarmroboter Beumer robotpac.

Wachse sorgen dafür, dass sich beispielsweise Kunststoffe leichter verarbeiten lassen und Druckfarben besser haften. Zum Einsatz kommen sie aber auch bei der Herstellung von Schuhcremes, Autopolituren oder Fußbodenpflegemitteln. Clariant fertigt in Gersthofen eine breite Palette solcher Wachs-Additive. Als Basis dienen fossile Wachse und synthetische Produkte. „Die Wachse stellen wir als Pulver, als Granulat und auch als Flakes her“, berichtet Dr. Norbert Pechler, Plant-Manager PE-Wax bei Clariant. Die Verpackung erfolgte bislang überwiegend manuell: Kamen die Produkte aus der Fertigung, füllten Mitarbeiter sie in Säcke. Dabei erfolgte die Abfüllung über nicht automatisierte Waagen und anschließend wurden die Säcke manuell auf Paletten gestapelt. „Das war jedoch sehr zeitintensiv. Um effektiver zu werden, mussten wir Abfüllung und Palettierung automatisieren“, so Pechler.

Auf der Verpackungsmesse Interpack in Düsseldorf kamen der Plant-Manager und einige seiner Kollegen mit dem Intralogistik-Spezialisten Beumer in Kontakt. „Auf dem Messestand konnten wir den Knickarmroboter Beumer robotpac, der mit einem speziellen Greifwerkzeug ausgestattet war, in Aktion erleben“, erzählt Pechler. „Außerdem hatte das Unternehmen schon mehrere Projekte in der Chemie-Industrie erfolgreich realisiert.“ Ein wichtiges Kriterium für Clariant war der Platzbedarf. „Wir wollten eine kompakte Lösung, entscheidend war für uns besonders die Höhe der Palettiertechnik“, schildert Pechler. Nach einer Ausschreibung entschied sich das Chemieunternehmen endgültig für das Modell des Unternehmens aus Beckum. „Der Roboter stapelt die Säcke schonend, mit hoher Zuverlässigkeit und mit hoher Genauigkeit und Qualität“, sagt Peter Schmidt, Gebietsverkaufsleiter für Süddeutschland bei Beumer. Das Modell ist flexibel und kann auch komplexe Prozesse mit variierenden Rahmenparametern zuverlässig und wirtschaftlich bewältigen. Das hat auch die Chemie-Experten überzeugt: „Mit der Lösung können wir die drei unterschiedlichen Formen Pulver, Granulat und Flakes parallel bearbeiten. Das ist mit einem Lagenpalettierer nicht möglich“, freut sich Pechler.
Der Palettierroboter enthält ein Multiprogramm für alle Packmuster. Ein Knopfdruck genügt, um den Roboter auf Größen- oder Materialänderungen umzustellen. „Die Anlage ist bedienerfreundlich und kann an veränderte Einsatzbedingungen flexibel angepasst werden. Der Anwender benötigt dazu keine spezifischen Kenntnisse“, betont Schmidt. „Zudem ist das Modell widerstandsfähig. Das ermöglicht einen sicheren Betrieb auch unter extremen Bedingungen“, erklärt Schmidt. Die Antriebe arbeiten zuverlässig, stromsparend und leise. Wird der Palettierroboter mit einer zusätzlichen Fahrachse und einem steuerungstechnisch integrierten Motor ausgestattet, lässt er sich sogar auf einer Schiene frei verfahren. Je nach Anwendung hat Beumer verschiedene Lastaufnahmemodule entwickelt, um die unterschiedlichen Packgüter individuell und effizient handhaben zu können. Dazu gehören beispielsweise Gabel-, Saug- oder Parallelgreifer. Diese können flexibel getauscht werden. „Um die Säcke bei Clariant möglichst schonend handhaben und präzise ablegen zu können, haben wir einen Fingergreifer im Einsatz“, erklärt Schmidt. Dieser ist besonders für die Palettierung von Sackware geeignet.
„Die in Säcken abgefüllten Wachse kommen in ihren unterschiedlichen Formaten über drei Rollenbahnen zur Palettiertechnik. „Anhand des Etiketts, das auf jedem Sack aufgebracht ist, erkennt ein Scanner, welcher Sack auf welche Palette kommt“, erklärt Pechler. Mit leiser Bewegung und einer maximalen Beschleunigung bis kurz vor dem Ziel fährt der Robotpac zur Aufnahmeposition. Der Fingergreifer nimmt die Säcke von einer Hubvorrichtung der Abnahmerollenbahn auf und bringt diese zum Ziel. Hier öffnen sich die Finger, während die Gleitbleche in geschlossener Position bleiben. Das stellt sicher, dass der Sack während des Ablegevorgangs seitlich geführt wird. Der Fingergreifer ist ein Hochleistungswerkzeug, das für maximale Palettierleistungen konzipiert wurde. Voraussetzung für diese hohen Leistungen und die damit verbundenen Beschleunigungen sind formstabile Säcke, deren Inhalt nicht zum Fließen neigt. Die Gabeln fahren unter den Sack, und ein Andrücker sichert ihn während des Transports. Mit einer vertikalen Bewegung fährt der Roboter zur Palette. „Dadurch, dass nur noch vertikal verfahren werden muss, gewährleisten wir einen präzisen Ablegevorgang“, erklärt Schmidt. Die Gabeln öffnen sich und der Abstreifer schiebt den Sack von der Gabel. Das Greifsystem verlässt in vertikaler Richtung die Palette und fährt mit maximaler Beschleunigung in Richtung Rollenbahn. Der Zyklus beginnt von vorn. „Darüber hinaus können mit dem gleichen Werkzeug auch Leerpaletten aus dem Magazin entnommen werden. Damit konnte auf den Einsatz eines Palettenvereinzelers verzichtet werden“, so Schmidt. Im Ergebnis führte dies zu geringeren Anschaffungskosten und zu einer kleineren Aufstellfläche der Anlage.
Ein Ultraschallsystem vermisst exakt die Stapelhöhe. Das ermöglicht, die Ablegeposition des Packguts exakt zu berechnen und dieses genau und vorsichtig abzulegen. Das sorgt für ein optimales Stapelbild. „Dies dient nicht nur als Qualitätsmerkmal, sondern gewährleistet auch eine hohe Stabilität während des Transports und der Lagerung. Außerdem ermöglicht das eine sichere Einbindung in die nachgeschalteten Verpackungsprozesse“, sagt Schmidt. Clariant kann jetzt nicht nur die Kunden schneller beliefern. „Wir sparen pro Schicht einen Mitarbeiter“, resümiert Pechler: „Diesen Mitarbeiter setzen wir an anderer Stelle effektiver ein.“ ub
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