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Staplerhersteller setzen auf Service und Komfort

Postmaterialismus in der Flurförderzeuge-Branche
Staplerhersteller setzen auf Service und Komfort

Dass Stapler schnell fahren und heben können, erwartet jeder. Die Hersteller rücken nun den Fahrerkomfort sowie bessere Servicekonzepte in den Vorder-grund. Software-Tools ermögli-chen darüber hinaus ein effizientes Fuhrparkmanagement.

Thomas Preuß ist Journalist in Stuttgart

Der Wettlauf um höhere Geschwindigkeiten beim Fahren, Heben und Senken scheint den Staplerherstellern derzeit zweitrangig. Sie setzen auf höheren Kom-fort für den Fahrer und bessere Dienst-leistungskonzepte. Ziel ist eine höhere Verfügbarkeit des Fahrzeugs und der ermüdungsfreie Einsatz des Bedieners.
Die Toyota Gabelstapler Deutschland GmbH, Duisburg, stellte in der Elektro- stapler-Baureihe 7 FBEF ihr Fahrerpaket OTC (Operator Total Care) vor. Der Schwerpunkt der „umfassenden Fürsorge“ liegt auf der ergonomischen Gestaltung des Arbeitsplatzes – mit Sitz, Pedalen und Hebeln. Der Fahrer soll weniger Stress ausgesetzt sein und produktiver arbeiten können. Beispielsweise ist der Sitz in allen Richtungen verstellbar und verfügt über eine Lendenwirbelstütze, Schulterstützen und einen Automatikgurt. Bedient wird der Stapler über vier elektrohydraulische Hebel, die in die Armlehne integriert sind. Der Fahrer kann laut Toyota alle Hydraulikfunktionen nur mit den Fingerspitzen steuern. Die Hebel erfordern keine Armbewegungen und damit weniger Kraft. Aus Sicherheitsgründen funktionieren die Hebel nur bei aktiviertem Sitzschalter.
Das Beschleunigungspedal ist mit einer Accel-off-Funktion ausgestattet, die beim Loslassen das Fahrzeug automatisch bremst. Dadurch kann der Fahrer den Stapler in vielen Einsatzfällen mit nur einem Pedal steuern. Auf Wunsch kann das Gaspedal durch ein so genanntes D2-Pedal ersetzt werden, das die Funktionen des Fahrtrichtungswechsels und der Beschleunigung in einem Pedal vereinigt. Der Fahrer kann dann Geschwindigkeit und Fahrt-richtung allein mit dem rechten Fuß steuern und muss die linke Hand, mit der sonst die Fahrtrichtung geregelt wird, nicht mehr vom Lenkrad nehmen.
Die Leichtigkeit des Seins hat auch die Crown Gabelstapler GmbH & Co. KG, München, entdeckt. Für einen Anwender, der Service-Literatur für Daimler-Chrys-ler lagert, hat man zwei Schubmaststapler der Serie ESR 4000 mit Kamera und Farb-Bildschirm ausgestattet. Das beschleunigt die Einlagerungsprozesse erheblich. Die Kameras befinden sich auf der Gabelinnenseite. Die Fahrer können über einen Bildschirm in der Kabine schnell die richtige Höhe finden und die Einfahrt der Ga-beln in die Palette überwachen. Zudem werden so Beschädigungen der Ware ver-mieden. Die Stapler verfügen über Hub-höhen-Vorwahl und Gewichtsanzeige. Auch das beschleunigt den Einlagerungs-prozess.
Sicherheit und Effizienz durch Fahrzeugda-tenmanagement hat sich die Aschaffenburger Linde AG, Geschäftsbereich Material Handling, ins Programm geschrieben. LFM heißt das Werkzeug, das in den Diesel- und Treibgasstaplern 39X Zugangskontrolle, die Erfassung der Fahrzeugdaten und eine Einsatzanalyse erlaubt. LFM besteht aus einer Hardware-Einheit und zwei Software- Modulen: dem Grundmodul Access für Fahrer- und Fahrzeugverwaltung und Basic zur Einsatz- und Nutzungsanalyse einzelner Stapler oder ganzer Flotten. Access kontrolliert den berechtigten Zugang zum Fahrzeug, erfasst kontinuierlich seinen Betriebszustand und übernimmt das Wartungsmanagement. Um die Zugangskontrolle zu aktivieren, gibt der Fuhrparkverantwortliche eine fahrerbezogene Pin an seinem Computer ein. Er kann die Pin für einzelne Stapler oder ganze Fahrzeuggruppen freigeben. Die Daten werden an eine kleine Box am Stapler übermittelt. Nur wenn der Fahrer an der Box die richtige Pin eingibt, kann er das Fahrzeug starten. Der Fuhrparkleiter wiederum kann sich die eingesetzten Stapler, deren Betriebsstunden und -zustände sowie sämtliche Bediener auf seinem Bildschirm anzeigen lassen.
Ein ähnliches System heißt bei der Linde-Tochter Still GmbH, Hamburg, Fleet-Ma-nager. Still sieht diese Softwarelösungen als einen Teil seines Partner-Plans (Industrie-anzeiger 26-27/2003), der Anwendern maßgeschneiderte Logistiklösungen anbietet. Besonders flexible Möglichkeiten er-hält der Kunde im Bereich der Finanzie-rung. Zur Wahl stehen Miete, Leasing, Mietkauf, Kauf oder – ganz neu – Basic Dynamic. Dieses Angebot verbindet eine mit-tel- bis langfristige Staplernutzung mit einer Geld-zurück-Garantie: Die Gesamtrate enthält Finanzierung, Service und Ver-sicherung der genutzten Fahrzeuge. Die monatliche Rate setzt sich zusammen aus einem Basis- und einem dynamischen An-teil. Letzterer basiert auf einer Berech-nung pro Betriebsstunde. Bei Mehrnut-zung zahlt der Kunde nach, bei Mindernut-zung erhält er eine Gutschrift. Die individuelle Laufzeit aller Verträge ist bei Still grundsätzlich frei wählbar, sofern rechtliche Vorgaben, wie beim Leasing, nicht dagegen stehen.
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