In der Schweiz ist die Volksabstimmung ein Instrument der direkten Demokratie. Aber Demokratie in der Arbeitswelt? So wie bei der Haufe-Umantis AG? Beim St. Gallener Anbieter für Talentmanagement-Lösungen wurde Marc Stoffel zum Geschäftsführer gewählt. Sie haben richtig gelesen: gewählt, nicht bestellt. Von der eigenen Belegschaft! Konsequent werde der Ansatz gelebt, im Mitarbeiter die Hauptquelle für den Unternehmenserfolg zu sehen, heißt es. Offenbar spricht dort alles für diese Konstellation. Wo aber kommen wir hin, wenn jeder Firmenchef jetzt handelt, wie Friedrich der Große es weiland radikal formulierte: „Servir et disparaître!“ Diene und verschwinde! Wenn alle Mitarbeiter sich auf Augenhöhe treffen sollen – was ist dann mit den zu kurz Geratenen? Werden etwa Trittleitern verteilt? Die Wasserträger im Betrieb aber dürften kaum Trittleiterträger werden wollen. Und sind Sitzriesen plötzlich im Vorteil? Übrigens bin ich selbst weder ein Riese noch ein Sitzriese. Viel- leicht werde ich mich als Trittleiterträger verdingen. Da tu ich mich garantiert leichter als mit der ständigen Wasserplackerei… dk
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