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„Steigerung der Produktivität um den Faktor drei bis fünf ist realistisch“

Michael Rader: Mit Dotnet komplexe Anlagen aus funktionalen Elementen entwerfen
„Steigerung der Produktivität um den Faktor drei bis fünf ist realistisch“

„Steigerung der Produktivität um den Faktor drei bis fünf ist realistisch“
Michael Rader, technischer Direktor AIT AG (Bild: AIT): „Ich rate Geschäftsführern oder Entwicklungsleitern, sich selbst mit dem Nutzen von Dotnet zu beschäftigen und dies nicht ihren Entwicklern zu überlassen.“
Erste Erfahrungen mit der Softwaretechnologie Dotnet in der Automatisierung haben bestätigt, dass Integrationsprobleme zwischen unterschiedlichen Anlagenteilen und Komponenten zu lösen sind. Neue Anforderungen der Diagnose und Wartung können damit schneller realisiert werden, meint Michael Rader von der AIT AG.

Das Gespräch führte unser Redaktionsmitglied Werner Möller ia-redaktion@t-online.de

Herr Rader, warum verspricht Dotnet den Automatisierern einen wirtschaftlichen Nutzen?
Weil Dotnet gute Entwicklungswerkzeuge bietet. Hierzu gehören vorgefertigte Lösungen für Standardanforderungen wie grafische Benutzeroberflächen, Kommunikationsprotokolle oder Komponenten für Embedded Devices. Produktivitätssteigerungen um den Faktor drei bis fünf im Vergleich zu C++-Anwendungen sind durchaus realistisch. Wichtig ist auch die Plattform übergreifende Integration, um Daten aus dem Fertigungsprozess in PPS-Systeme und umgekehrt zu transferieren.
Was versteht man unter Webdiensten und Dotnet-Framework?
Dotnet-Framework bezeichnet die Technologieplattform und damit alle Komponenten zum einfachen Erstellen, Laden und Ausführen von Anwendungen. Das Framework optimiert eine Anwendung bei der ersten Ausführung automatisch auf den Prozessor. Dadurch werden schnelle Ausführungszeiten garantiert. Webdienste oder Web-Services sind ein weltweiter Standard für das Integrieren von Anwendungen. Ich nenne ein Beispiel. Outlook erinnert mich an einen eingetragenen Geburtstag. Ich öffne dann die Webseite von Fleurop, um einen Blumenstrauß zu bestellen. Würde Fleurop einen Web-Service anbieten, könnte mein Outlook die Bestellung direkt selbst übernehmen.
Wie weit geht denn diese Durchgängigkeit, bezogen auf die Automatisierung?
Dotnet ist eine sehr neue Plattform, die aber extrem schnell Fuß gefasst hat und sich schneller als jede andere Plattform in der Automatisierungstechnik durchsetzt. Heute existieren bereits Dotnet-Anwendungen, die Daten unabhängig vom Steuerungshersteller anderen Programmen anbieten. Ich glaube nicht, dass Dotnet durchgängig von der Feldsteuerung bis zum Leitstand verwendet wird. Ich glaube aber, dass sich offene Kommunikations-Standards wie XML Web-Services auf der Linie Leitstand-Feldsteuerung etablieren.
Ist unsere Industrie schon so weit, dass Dotnet-Projekte akzeptiert werden?
Ja, denn wer beim Entwickeln von Windows- oder Webanwendungen nicht abgehängt werden möchte, wird sich zwangsläufig damit beschäftigen. Dies gilt auch für Embedded-Anwendungen unter Windows CE oder XP.
Wie läßt sich Dotnet in eine vorhandene Automatisierung einbetten?
Teil des schnellen Erfolgs ist, dass sich vorhandene Applikationen nahtlos integrieren lassen. Dadurch werden bestehende Investitionen geschützt. Aus meiner Sicht werden mit Java-basierten Plattformen und Dotnet zwei Technologien langfristig parallel existieren. Dies ist für den Markt eigentlich ein idealer Zustand. Es gibt genug Wettbewerbsdruck, der zu ständigen Verbesserungen führt.
Wer in den Unternehmen muss sich strategisch mit Dotnet beschäftigen?
Ich rate Geschäftsführern oder Entwicklungsleitern, sich selbst mit dem Nutzen dieser Plattform zu beschäftigen und dies nicht ausschließlich ihren Entwicklern zu überlassen. Warum? Weil Entwickler oft genau das lieben, was sie momentan beherrschen. Besser ist es, den Nutzen einer neuen Plattform selbst zu bewerten. Hier empfiehlt sich eine Management- Einführung durch einen erfahrenen Consultant.
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