Nach Expertenmeinungen werden deutsche Familienunternehmen von der Wirtschaftspolitik vernachlässigt. Die Folge: Sie wollen weniger investieren als beispielsweise ihre Nachbarn in Italien oder Großbritannien, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
Deutsche Familienunternehmen halten sich mit Investitionen in Gebäude und Maschinen weiterhin zurück. Das hat eine Analyse des International Business Owners Survey (IBOS) ergeben. Die von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grand Thornton in Auftrag gegebene Umfrage zeigt die Unterschiede in Europa: Während deutsche und französische Familienunternehmen vergleichsweise wenig investieren wollen, sind italienische, spanische und britische Mittelständler sehr viel investitionsfreudiger.
Ein Grund dafür ist nach der Ansicht von Experten die deutsche Wirtschaftspolitik. Das belegt eine Untersuchung, die die Stiftung Familienunternehmen jetzt vorgestellt hat. „Familienunternehmen werden von der Politik gravierend benachteiligt“, sagt Stiftungsvorstand Prof. Brun- Hagen Hennerkes. „Es ist höchste Zeit, dass die Familienunternehmen für ihre Interessen einstehen.“
Dazu will die Stiftung ihren Beitrag leisten. So sind für 2005 mehrere Projekte geplant, um Firmenlenkern Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten und um die Bedeutung der Familienunternehmen für den Wirtschaftsstandort Deutschland stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. jk
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