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Straffere Abwicklung entlang der Logistikkette

Krantechnik: Bosch Rexroth wechselt Anlage im laufenden Betrieb
Straffere Abwicklung entlang der Logistikkette

Im neuen Wareneingangs- und Versandzentrum von Bosch Rexroth in Lohr am Main wurde innerhalb von vier Tagen eine neue Krananlage in den Materialfluss integriert, ohne dass dabei die Produktion stillstand.

Die Bosch Rexroth AG entwickelt und produziert Komponenten, Module und Systeme für die elektrische Antriebs- und Steuerungstechnik. Hinzu kommen Hydraulik, Pneumatik sowie Linear- und Montagetechnik für die Fabrikautomation. Produkte, die über den Standort Lohr am Main abgewickelt werden, gelangen in das neue Wareneingangs- und Versandzentrum (WVZ) in Lohr. Von hier aus werden sie auf den Weg zum Bestimmungsort gebracht.

Der Bau eines neuen WVZ war überfällig, denn die alte Einrichtung war ineffizient und wurde den Ansprüchen der Lohrer nicht mehr gerecht. Zum neuen WVZ gehört jetzt ein staplerbedientes Palettenlager, ein Automatisches Kleinteilelager (AKL) sowie ein dazwischen angeordneter Wareneingangs-, Kommissionier- und Versandbereich. Die neu installierte Förder- und Lagertechnik sowie 15 Hängekransysteme aus dem Kranbaukasten (KBK) der Demag Cranes & Components GmbH aus Wetter unterstützen und optimieren die logistischen Einzelprozesse. Bosch Rexroth konnte dadurch seine Liefertreue verbessern und die Abwicklungszeiten entlang der Logistikkette verkürzen.
Vorgabe für die Planung und Realisierung des neuen WVZ war auch, dass die im alten Zentrum eingesetzte Hängekrananlage KBK 2 mit in die neue Anlagenkonfiguration einbezogen wird. Schließlich hatten diese Kransysteme über Jahre gut funktioniert und die leistungsbezogenen und ergonomischen Ansprüche erfüllt.
Für das Projektteam kam es darauf an, den geplanten Umzug und die Umbaumaßnahmen so zu organisieren und durchzuführen, dass der Versand weiterhin funktionstüchtig blieb und im neuen WVZ bereits produktiv gearbeitet werden konnte. Schließlich mussten die Kunden beliefert und die Produktion ver- und entsorgt werden. So wurde eine Roll-out-Strategie verfolgt, bei der der Umzug in allen Bereichen innerhalb von vier Tagen realisiert war, ohne dass die Produktion einen Tag stillstehen musste. „Dieser Anspruch war eine Herausforderung für alle Beteiligten“, so Jochen Herb, Leiter der Distribution bei Bosch Rexroth in Lohr.
Sowohl die Teileversorgung der Produktion als auch die Beschickung der Bereiche Kommissionierung und Verpackung gehören zu den Aufgaben der Lagersysteme. Die Information darüber, welches Teil welchen Materialfluss-Weg nimmt, erhält das jeweilige Lager vom Lagerverwaltungssystem. Für den Weg in die Produktion werden die entsprechenden Teile nur kommissioniert. Gehen Fertigprodukte auf den Weg zum Kunden, werden sie in einem Schritt kommissioniert, verpackt und versandfertig gemacht. Da man bei Bosch Rexroth großen Wert auf eine weitgehende Standardisierung der Abläufe gelegt hat, ist die Kommissionierung in beiden Richtungen identisch.
Im Materialfluss bei Bosch Rexroth spielen die Kransysteme überall dort eine wichtige Rolle, wo Handling-Aufgaben für schwere Lasten anfallen. Hierzu zählen zum Beispiel Aufgaben im Palettenlager. Hier kommt es darauf an, per Stapler ausgelagerte Paletten mit Gewichten zwischen 50 und 1200 kg zu übernehmen und dem Materialfluss nach der Vereinzelung zuzuführen. Das Gros der Krane aber kommt in den Logistik-intensiven Bereichen des WVZ zum Einsatz. Hier werden Behälter und Kartons, die mit Bauteilen und Fertigprodukten gefüllt sind, kommissioniert und für den Versand bereitgestellt.
Grundsätzlich war es wichtig, eine möglichst große Kranabdeckung über die Fläche zu erreichen, damit die jeweiligen Handling-Aufgaben zügig erledigt werden können. Gleichzeitig durfte die Anzahl der Krane nicht ins Unermessliche steigen. Das Problem wurde schließlich mit Doppelarbeitsplätzen gelöst.
Ein weiterer Aspekt war, dass die Krananlage KBK 2 den Mitarbeitern das Handling von bis zu 50 kg schweren Behältern erleichtert. Da die Kräne aus dem alten Versand weiterhin verwendet werden sollten, wurden diese für den Einsatz im neuen WVZ technologisch fit gemacht. Dies galt auch für die Kranbahnen. Diese wurden im alten Versand demontiert und im neuen Gebäude so weit wie möglich wieder montiert.
Zu den Modernisierungsarbeiten an den Kranen selbst gehörte etwa eine Ausstattung mit Reibradfahrantrieben. Früher wurden die Krane von Hand bewegt. Dies war aber wegen der neuen Höhe unter den Längsbindern der Halle und der damit verbundenen Kettenlänge von 7,2 m nicht mehr sinnvoll. Zudem wurden die Krane je nach Anforderung mit einer Kabelsteuerung oder einer Funkfernsteuerung ausgerüstet. Oder sie erhielten neue Antriebe oder Fahrsteuerungen. Auf diese Weise wurde eine Krananlage revitalisiert – entweder durch Wiederverwendung, Modernisierung oder Umrüstung. „Sie genügt unseren Anforderungen und hielt zudem die Investition im Rahmen“, freut sich Distributionsleiter Jochen Herb.
Zahl der Krane durfte nicht ins Unermessliche steigen

Abgestufte Traglastbereiche
Nur wenige Standardmodule gehören zum Kranbaukasten (KBK) von Demag Cranes & Components. Trotzdem lassen sich mit dem System zahlreiche Kran- und Bahnvarianten realisieren. Grundelement des KBK-Systems ist ein kalt gewalztes Laufbahnprofil, das nach Angaben des Herstellers eine hohe Festigkeit und Steifigkeit besitzt. Das Eigengewicht ist zu dem gering.
Realisieren lassen sich die KBK-Anlagen in abgestuften Traglastbereichen bis 3200 kg und ermöglichen einen bedarfsgesteuerten, effizienten und staufreien Materialfluss. Dank der frei wählbaren Konfigurationen kann der Betreiber ein Kransystem kreieren, das auf den Bedarfsfall zugeschnitten ist. Der Anwender entscheidet auch, welchen Automatisierungsgrad die KBK-Anlage haben soll. Das Spektrum reicht von der Handbedienung über Teilautomatisierung bis hin zur Vollautomatik.
Industrieanzeiger
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