Forscher des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS haben mit mehreren kleinen und mittelständischen Unternehmen eine Biogasanlage entwickelt, die gänzlich ohne lebensmitteltaugliche Rohstoffe auskommt. Verwendet werden Reststoffe aus der Landwirtschaft, etwa Maisstroh. Damit lässt sich 30 % mehr Biogas als in herkömmlichen Anlagen produzieren. Die Verweilzeit der sauer eingelagerten Reststoffe, der Silage, in der Anlage kann zudem um 50 bis 70 % reduziert werden. Üblicherweise gärt die Biomasse 80 Tage im Fermenter, wobei Biogas entsteht. Durch eine geeignete Vorbehandlung dauert dies in der neuen Anlage nur noch etwa 30 Tage. Denn Maisstroh enthält Zellulose, die nicht direkt vergoren werden kann. In dieser Anlage spalten Enzyme die Zellulose auf, bevor die Silage gärt. Auch die Verstromung des Biogases wurde optimiert. Dazu wird das Gas in eine Hochtemperaturbrennstoffzelle mit einem elektrischen Wirkungsgrad von 40 bis 55 % gelenkt. Zum Vergleich: Ein Gasmotor erreicht nur einen Wirkungsgrad von durchschnittlich 38 %. Die Brennstoffzelle arbeitet bei 850 °C, die Wärme eignet sich zum Heizen oder lässt sich ins Nahwärmenetz einspeisen. Fraunhofer IKTS, Dresden, Tel. (0351) 2553648, Halle 13, Stand E20
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