Der Begriff „Autokanzler“ ist seit Gerhard Schröder arg strapaziert. Mit dem Titel wollte sich Angela Merkel ebenso wenig schmücken wie mit „Gesundheitskanzlerin“, der ihr von Gesundheitsminister Philipp Rösler auf einem Zukunftskongress der Branche angetragen wurde. Sie müsse da etwas vorsichtig sein angesichts des bevorstehenden Gipfeltreffens der Elektromobilität – weshalb sie doch lieber die Kanzlerin aller Wirtschaftsbranchen sein wolle. „Autokanzlerin“ für einen Tag war die Regierungschefin auf dem Berliner Strom-Gipfel dennoch. Das Spitzentreffen von Vertretern von Bundesregierung, Wissenschaft und Forschung sollte vor allem eines dokumentieren: den Schulterschluss aller, die bei der Entwicklung des Elektroautos beteiligt sind. Jetzt ist der Startschuss zur „Nationalen Plattform Elektromobilität“ erfolgt, die Hersteller wollen von 2013 an verstärkt Strommobile auf den Markt rollen lassen und die Autoindustrie beabsichtigt, in den nächsten Jahren voraussichtlich rund 20 Mrd. Euro pro Jahr in FuE zu investieren. Damit sind zwar einige Wegmarken gesetzt. Die konkreten Ergebnisse aber, die etwa in puncto Speicher und Ladeinfrastruktur für den Marktdurchbruch so wichtig sind, werden schon in zwei, allenfalls drei Jahren beweisen müssen, ob sie weltweit die Standards setzen können. Ansonsten droht das Land, in dem das Auto erfunden wurde, in dieser Sparte abgehängt zu werden.
Übrigens möchte ich Sie schon heute auf unsere Sonderausgabe Elektromobilität hinweisen, die am 26. Juli erscheinen wird. Natürlich werden wir Ihnen auch in diesem Heft Beiträge anbieten, deren Themen für Sie nützlich und spannend zu lesen sind. Um unser redaktionelles Angebot noch stärker auf Ihre Bedürfnisse zuzuschneiden, sind wir auf Ihre Meinung angewiesen. Rufen Sie mich an oder schicken Sie mir eine E-Mail: dietmar.kieser@konradin.de. Schon jetzt herzlichen Dank.
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